Montag, 21. Dezember 2009

Koffer gepackt

Kinder im Bett, noch die letzten Sachen im Handgepäck verstauen -- Deutschland, wir kommen! Um 3:15 kommt der Shuttle Service, um 6:10 fliegen wir nach Chicago, dann weiter nach Düsseldorf. Bleibt nur zu hoffen, dass Schnee und Eis den Flughafen nicht wieder lahmlegen. In Frankfurt sieht es ja gerade nicht so gut aus. Aber immerhin weisse Weihnachten. Wir freuen uns!

Freitag, 11. Dezember 2009

Widerwärtig

Wenn jemand einen ganzen Becher Kakao im Auto verschüttet und jemand anders dann nur halbherzig ruck-zuck ein bisschen sauber macht, dann wundert man sich nach ein paar Tagen über einen leicht üblen Geruch, der jedoch so dezent ist, dass es doch noch der Duftbaum am Rückspiegel sein könnte. Nach einer Woche allerdings ist der Gestank so eklig, dass man die Fussmatte in die Waschmaschine steckt, alles andere wieder und wieder mit Polsterreiniger bearbeitet, die Fenster zur Belüftung aufläst und kurz davor steht, Voodoo anzuwenden. Und die Moral von der Geschicht? Männer! Immer, IMMER alles gründlich wegwischen, solange das Zeug noch frisch ist.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Huch, schon Dezember?

Beschämt stelle ich fest, dass ich vor über einem Monat zum letzten Mal geschrieben habe. Aber woran das liegt, lässt sich ja an fünf Fingern abzählen: zu viel Arbeit. Die letzte Entlassungswelle hat uns wirklich schwer getroffen. Kommt dazu, dass wir in weniger als zwei Wochen nach Deutschland fliegen und ich bis dahin noch einen ganzen Stapel abarbeiten muss. Hätte ich diesen Urlaub nicht schon im Sommer sondern erst im November angekündigt, wäre er mir nicht genehmigt worden, da bin ich sicher. Also doch Glück im Unglück.

So beschäftig sind wir also, dass dieser Monat nur so an uns vorbeigerauscht ist. Abgesehen davon, dass unser Thanks-Giving Getaway mit Freunden ins Wasser gefallen ist, weil Yair unterwegs krank wurde (und kurz darauf natürlich auch Yonatan), kann ich mich an kaum etwas aufregendes erinnern. Mal sehen, ob ich langsam wieder in Gang komme hier. Heute finde ich nur ein paar Minuten zwischendurch, weil ich zu Hause arbeite und die Verbindung zum Firmennetz so schrecklich langsam ist, dass ich immer wieder Wartezeiten überbrücken muss. Das nervt.

Bei uns in der Bay herrschen zur Zeit wahrlich winterliche Temperaturen. Gestern Morgen musste ich Eis kratzen, und selbst tagsüber liegen die Temperaturen nicht viel über dem Gefrierpunkt.

Chanukka steht vor der Tür. Morgen zünden wir die erste Kerze an, bei Freunden. Samstag steht Yairs nächste Übernachtung bei seinem besten Freund an, auf die er sich schon seit Wochen diebisch freut. Letztes Wochenende mussten wir verschieben, weil beide Kinder gesundheitlich noch leicht angeschlagen waren. Und Weihnachtsgeschenke wollen noch besorgt werden. Ich glaube, ich werde mir am Wochenende ein paar stille Stunden ohne Kinder und Mann gönnen, um in der Bay Street in Ruhe dem Einkauf zu frönen.

Und jetzt muss ich wieder ans Werk. Ich träume schon nächtelang von Kranplänen, Arbeitsschichten und Schiffplanung. Aber bald hat's ein Ende!
Dann also hoffentlich wieder mehr und erfreulicheres.

Nachtrag: Yonatan hat inzwischen schon mindestens elf Zähne. Die ich zählen konnte. Sie lassen sich in dem Alter ja nicht so gerne in den Mund schauen oder gar fassen.

Freitag, 6. November 2009

Vom ganz normalen Wahnsinn

Bei uns ist ja der Informationsfluss irgendwie etwas unterbrochen. Einmal die Woche Bloggen (im Höchstfall) ist nicht gerade ideal. Aber ich krieg's einfach nicht hin. Oftmals habe ich mir ja bei der Arbeit morgens so zehn Minuten gegönnt, um schnell ein paar Zeilen zu schreiben. Aber auch da bin ich Momentan am Rödeln, wie man sich nach den Ereignissen der letzten Woche vorstellen kann. Aber ich rödel gerne, solange ich alles im Griff habe.

Halloween ist vorbei, Thanksgiving rückt näher, und so langsam fängt es um uns herum an zu Weihnachten. Am Wochenende haben auch wir die Zeit umgestellt, so dass es jetzt schon immer stockfinster ist, wenn wir endlich abends zu Hause eintrudeln. Da Yair sich im Kindergarten nie von seinen Freunden losreissen kann, ist es oft schon nach sechs, bis wir endlich loskommen. Wenn ich dann noch Abendessen vorbereiten muss, wird es wirklich allerhöchste Zeit. An solchen Tagen klebt Yonatan dann oft an mir wie eine Klette, so dass die Stunde, die uns zu Hause noch bleibt, oft in Gebrüll untergeht, weil es sich einarmig nicht wirklich gut kochen lässt, er aber nicht abgesetzt werden will. Yair ist auch schon müde, will fernsehen und Süssigkeiten essen. Wenn ich dann Nein sage, ist das Drama perfekt, der eine schreit, er will den Papa, wann denn der Papa endlich, endlich nach Hause kommt, der andere hängt mir am Hals oder zerrt mir am T-Shirt, ich aber muss sehen, dass ich endlich das Essen auf den Tisch bekomme. Wenn der Papa dann endlich, endlich kommt, sitzen wir manchmal schon beim Essen, dass der eine mit Begeisterung verschlingt, irgendwann aber nur noch auf den Boden wirft, und in dem der andere lustlos herumstochert, ganz egal, was es ist... Ein wahrer Eiertanz ist das manchmal.

Ungeachtet der Zeitumstellung wacht Yonatan weiterhin zur gewohnten Zeit auf. 5:20. 5:30. Nachdem er schon seit längerem in der zweiten Hälfte der Nacht seinen Nucki verweigert hat und nur mit Mamas Brust bereit war weiter zu schlafen, habe ich diese Woche ausserdem Nägel mit Köpfen gemacht und beschlossen, dem kleinen Mann beizubringen, dass nachts geschlafen, nicht aber gegessen wird. Auch wenn das beste Restaurant der Welt direkt vor seiner Nase ruht. Mit fast 15 Monaten war es doch irgendwie an der Zeit.

Ich hatte mich auf einige wirklich schreckliche Nächte gefasst gemacht, aber oh Wunder, eine Nacht Theater hat Wunder gewirkt (danke, Dr. Gordon!). Statt Mamis Brust gab es Wasser aus dem Trinkbecher und ganz viel Körperkontakt. Der Nucki wurde voller Wut einige Male durchs Zimmer gepfeffert. Von 1 bis 2 wurde nur gebrüllt, dann erschöpft geschlafen bis um 4, danach dann eigentlich nicht mehr. Dafür tagsüber morgens drei Stunden und nachmittags nochmal zwei, während ich mich im Büro durch den Tag gequält habe. Abends bin ich früh ins Bett, in Vorbereitung auf die nächste Schreckensnacht. Die kam aber nicht. Nur einmal wurde er kurz wach, trank Wasser, begnügte sich etwas widerwillig mit dem Schnuller und schlief dann wieder ein. Durchschlafen ist ja was anderes, aber wenigstens kann ich mich jetzt bedeckt halten nachts. Jetzt müssen wir nur noch die Stunde Zeitumstellung in den Griff kriegen. Die biologische Uhr kann doch recht hartnäckig sein. Ich will noch gar nicht an den jetlag im Dezember denken...

So, und jetzt läute ich das Wochenende ein: Yair wartet.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Arbeitsfrust

Gestern ist meine liebste Kollegin entlassen worden, mit noch einigen anderen im Büro. So nah ist der Kelch noch nie an mir vorüber gegangen. Jetzt ist die Stimmung im Team auf dem Nullpunkt. Seit ich hier Ende Januar 2007 angefangen bin, ist das das dritte Mal, dass es uns technischen Redakteuren an den Kragen geht. Und diesmal hat es echt reingehauen. Ohne L. macht uns das hier so gar keinen richtigen Spass. Sie hat so einen frischen Wind reingebracht mit ihrer grossen Klappe. Morgens haben wir uns zusammen Kaffee geholt und ein bisschen geklönt. Und bei jeder Frage stand sie parat. Noch dazu sind wir praktisch in der gleichen Woche eingestellt worden. Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass:
  • Unsere ewige Praktikantin ab Januar nicht mehr hier sein wird
  • Unsere stille Teamgöttin im Januar in Mutterschutz geht
dann weiss man wirklich nicht, wie wir das gleiche Pensum mit soviel weniger Arbeitskraft beibehalten können. Wir sollen uns nicht umbringen, so die Worte meiner Chefin. Klar, davon würde ja keiner profitieren. Aber ob alles schlicht durch neue Prioritäten gelöst werden kann, ist doch sehr fraglich. Heute Nacht habe ich jedenfalls mehrmals und lange wachgelegen, weil ich die neue Situation einfach nicht fassen kann. Ich bin echt deprimiert.

Freitag, 23. Oktober 2009

Kaffee bitte, viel!

Als ich gerade so in meinem Heim-Büro sitze und mir überlege, dass es eigentlich Zeit für eine Kaffeepause ist, klopft USPS mit einer neuen Lieferung Kaffeepads an die Tür. Perfektes timing, denn Kaffee brauche ich heute viel, nachdem mich die kleine Terrorbombe schon seit drei Nächten nicht mehr schlafen lässt, weil Dauerandocken angesagt ist und ich mich langsam stur stelle. Nucki hilft nicht, den verweigert er und schleudert ihn quer durchs Zimmer. Wasser tut gut und trinkt er viel, aber danach, danach möchter er unbedingt trotzdem Mamis Brust, sonst wird gebrüllt wie am Spiess. Wenn ich nicht kriege, was ich will, dann wecke ich eben die ganze Familie, bätsch!

Nun ist es ja so, dass er seine MuMi durchaus noch braucht, weil er ja andere Milch nicht (mehr) trinken will. Morgens und abends ist also OK, das geniessen wir beide. Bisher hat mir auch nachts nichts ausgemacht, aber plötzlich wird das zur Masche. Mal sehen, ob ich ihm das in den nächsten Nächten abgewöhnen kann. Und ich hatte mich so auf ein entspanntes Wochenende gefreut, nachdem die Woche ohne den Papa und mit zwei Abend-Veranstaltungen im Kindergarten und in der zukünftigen Schule doch recht anstrengend war...

Heute jedenfalls trinke ich erstmal Kaffee. Viel!

Montag, 19. Oktober 2009

Spinnenschocker

Fast könnte man meinen, wir existierten nur Samstags und Sonntags... Hier ein paar Highlights vom Wochenende:
  • Ich habe mir eine superteuere und wunderbar erholende Gesichtsbehandlung gegönnt. Das war dringend nötig, nach fast vier Jahren, würde ich sagen.
  • Yair hat beim Fussball wieder ein Tor nach dem anderen geschossen. Langsam versteht er auch, dass die gelben und die blauen Jungs in verschiedene Tore schiessen. Teamdenken ist ja nicht so einfach. Dass man den Ball nicht Mitgliedern der eigenen Mannschaft abnehmen sollte, kommt vielleicht beim nächsten Mal. Hauptsache, es macht Spass.
  • Ein Spinne hat die ganze Familie in Schock versetzt. Dieses Vieh hatte sich genau überm Lenkrad, in der linken oberen Ecke der Windschutzscheibe, ein Netz gebaut, das etwa so gross wie zwei Hände war. Und mittendrin sass sie, um zum Fussball gefahren zu werden. Shai hat sie erst gesehen, als er gerade rückwärts aus der Parklücke fuhr. Und obwohl er KEINE Angst vor Spinnen hat und sich immer über mich lustig macht, ist er rückwärts aus dem fahrenden (!) Auto gesprungen. Ich bin angefangen zu schreien und habe versucht, den Wagen anzuhalten; dann hat er begriffen, was er gemacht hat, ist wieder reingesprungen und hat den Park-Gang eingelegt. Wow. Das war echt Action pur. Mit einem Aufnehmer haben wir die gelbe Gartenspinne dann nach draussen befördert und ihr den Garaus gemacht. Das war nicht nett, aber wer uns so erschreckt, der verdient wirklich nichts besseres. Normalerweise wäre ich ja morgens mit dem Auto zu meinem Termin gefahren, aber aus irgendeinem Grund habe ich unsere Klapperkarre genommen. Das war wohl Intuition. Nicht auszudenken, wenn mir das alleine passiert wäre. Klar, dass ich nachts Alpträume hatte, von gelben Gartenspinnen, die unsere Wohnung zupflastern. Noch beim Schreiben kriege ich eine Gänsehaut... (Das Foto hat Sarah G. as Little Rock, Arkansas, gemacht.)
  • Papa und Kinder haben sich endlich Grippe-Impfungen verpassen lassen. Ich habe mir meine schon letzte Woche bei der Arbeit geholt. Alles klar, keine Folgesymptome.
  • Yonatan hat sich Mund, Hände und Ellbogen aufgeschrappt, als der grosse Bruder ihn verantwortungsbewusst davon abhalten wollte auszubüchsen. Wird schon wieder.
  • Yair hat sein erstes Sleepover ausser Haus hinter sich und war begeistert. Ausserhalb der heimischen vier Wände können Kinder sich ja vorbildlich benehmen, vorausgesetzt, Mama und Papa sind nicht dabei. Nicht mal einen Pipi-Unfall gab es zu berichten. Können wir also bald wieder machen.
  • Ich habe vom Göttergatten die zweite Tennisstunde bekommen. Heute tut mir echt alles weh. Peinlich!
  • Und zu guter letzt hat der Göttergatte sich gestern Abend aus dem Staub gemacht, zur Konferenz nach Las Vegas. Als guter Vater hat er Yair noch in aller Ruhe aus dem kleinen Prinzen vorgelesen, nur um dann die BART zu verpassen, so dass ich ihn mit Schlafanzug-Gestalten zum Flughafen bringen musste. Der Vorteil: beide Kinder sind still und zufrieden auf der Fahrt eingeschlafen. Wir erwarten den Herrn des Hauses Donnerstag zurück. Wahrscheinlich bin ich dann am Ende meiner Kräfte.
  • Heute regnet es wie aus Kübeln. Wo kommt bloss das ganze Wasser her?

Dienstag, 13. Oktober 2009

Erfolg auf der ganzen Linie

Wochenende überstanden, obwohl ich gestern noch reichlich neben mir stand. Jason Mraz war absolut genial. Wer die Gelegenheit hat, sollte ihn sich unbedingt ansehen. Bob Dylan war besser als erwartet. Nachdem Freunde, die ihn am Tag vor uns gesehen haben, enttäuscht waren, weil er nur neue und nicht ein einziges altes Lied gespielt hat, sind wir eher widerwillig zum Konzert gefahren. Mit ein, zwei Bierchen konnte man sich die neuen Stücke aber gut anhören, und zwei seiner Classics hat er dann auch zum Besten gegeben. War allerdings sehr unpersönlich. Ich glaube, sein Publikum interessiert ihn nicht mehr wirklich. Kein einziges Wort hat er an uns gerichtet. Jason Mraz dagegen... Das war eine Party, wirklich.

Tja, und unser campout war auch ein voller Erfolg. Wenn 20 Vierjährige so richtig aufdrehen, geht es hoch her. Dementsprechend müde waren sie dann, so dass einige freiwillig ins Zelt gekrochen sind, noch bevor wir überhaupt mit Gitarre ums Lagerfeuer sassen. Yair natürlich nicht, obwohl auch er irgendwann ungeduldig wurde. "Mama! Mama!!! Wann gehen wir denn endlich ins Zelt?!" Geschlafen haben alle super in den kuschelig-warmen Schlafsäcken (bei nur etwa 10 Grad Aussentemperatur), nur mein Rücken hat sich gequält, weil die Isomatte einfach nicht genug Polster hergibt. So habe ich die halbe Nacht wachgelegen und darauf gewartet, dass es endlich dämmert. Und wenn man seit 21:30 so liegt, dann ist die Nacht wirklich ungewohnt lang!

Am nächsten Morgen streckte Yair sich, hob seinen Kopf und rief: "Können wir das bald nochmal machen?!" Da war es 7:00 Uhr, und nebenan warteten schon Bagels, Schmierkäse, Weintrauben, Melonen, Kaffee und Saft auf uns. Am kommenden Wochenende hat Z. Yair also zu "Camping Light" eingeladen: Zelten auf dem Balkon.







Donnerstag, 8. Oktober 2009

Herta Müller

hat den Nobelpreis für Literatur gewonnen. Wow! Ich habe sie einmal getroffen, im Wintersemester 98/99, als sie einen Gastvortrag an unserer Universität gehalten hat. Ich war studentische Hilfskraft am Lehrstuhl des organisierenden Professors und zum ersten Mal damit betraut, die Gastvortragsreihe und - dozentur mitzuplanen. Lange vor meiner Zeit dort, im Wintersemester 88/89, hatte Herta Müller selbst die Gastdozentur inne, aber da habe ich noch pflichtbewusst die Schulbank gedrückt.

Nun denn. Beim nächsten Deutschland-Besuch werde ich mir auf jeden Fall ihren viel gepriesenen letzten Roman besorgen. Bis dahin tauche ich in andere kulturelle (Ab)Gründe ein: Am Wochenende touren sowohl Jason Mraz als auch Bob Dylan (genau der!) durch Berkeley, und ich habe für beide Tickets!!!

Ansonsten nichts neues hier, wir sind nur sehr beschäftig. Am Samstag steht das grosse Zeltlager mit Yairs Kindergartengruppe an. Man darf gespannt sein. Es wird ja schon empfindlich kalt nachts...

Dienstag, 29. September 2009

Versöhnungstag

Schon wieder Dienstag, kaum zu glauben. Hinter uns liegt ein langes Wochenende, denn am Montag war Versöhnungstag (Jom Kippur), und wir Grossen haben gewissenhaft gefastet, 25 Stunden lang. Die Kinder haben uns abgelenkt und auf Trab gehalten, auch damit, dass sie irgendwie ständig Hunger hatten. Klar, oder? Yonatan war ausserdem krank, hustend und fiebrig und weinerlich. Spielen war nicht, denn er wollte nur auf den Arm. Auf meinen Arm. Heute ging's ihm aber schon wieder besser. Zumindest das Fieber war runter. Falls er bis zum Wochenende wieder ganz fit ist, werden wir einen Familienausflug zur flu shot clinic machen und uns allesamt gegen Grippe impfen lassen. Zum ersten Mal.

Donnerstag, 24. September 2009

Der neue Haarschnitt


-- Post From My iPhone

Bücherbus Emil

Ich mache jetzt mal schamlos Werbung für die Frau meines ersten Chefs, die nämlich die tolle Idee hatte, aus einem echten Englischen Doppeldeckerbus einen fahrenden Buch- und Teeladen zu machen, um abgelegene Orte zu erschliessen. Emil heisst das gute Stück. Sie hat sogar schon den WDR auf sich aufmerksam gemacht. Eröffnung ist Anfang Oktober. Wen's interessiert: www.BuecherBusEmil.de

Mittwoch, 23. September 2009

Aufstehen

wenn es so schön kuschelig im (Eltern)Bett ist, ist wirklich eine wahre Zumutung. So braucht es jeden Morgen seine Zeit (und unsere Geduld), bis der kleine Mann sich endlich aus den Federn bequemt. Streicheln und küssen hilft da wenig. Heute Morgen spielte sich folgendes ab:

"Yair, aufstehen!" Keine Reaktion.
"Yairi, aufstehen!" Keine Reaktion.
"Hey! Hintern hoch!" Keine Reaktion.
"Spatzi, es ist schon spät. Stehst du jetzt bitte auf?" Keine Reaktion.
"Soll ich dir schon Frühstück machen? Möchtest du Cheerios?" Keine Reaktion.
"Yair!!! Der Papa ist gleich fertig. Dann bringt er dich im Schlafanzug in den Kindergarten!" Daraufhin eine verschlafene Kinderstimme: "Fängst du jetzt auch schon an wie Papa??!!"

Danach stand er dann ruck-zuck gestiefelt und gespornt in der Küche zum Frühstück bereit.

Dienstag, 22. September 2009

Platt bitte!

Unser kleiner Mode-Freak hat mich heute dazu bewegt, ein paar Minuten für den Friseur abzuzweigen. Da sitzt der kleine Kerl also im grossen Frisiersessel, mit einer Matte Haare auf dem Kopf, die ihm schon in die Augen hängen. Auf die Frage hin, welchen Schnitt er denn gerne hätte, überlegt er kurz, dann ruft er: "Platt!" Soll heissen: kurz und eng anliegend und bitte keine Locken übrig lassen (die sind ja ohnehin nicht mehr das, was sie mal waren).

Die Friseuse legt los. Er schaut ihr eine Weile gespannt zu, bzw. sich selber im Spiegel. Irgendwann schliesst er dann die Augen. Sein Kopf sackt nach vorne. Dann zur Seit. Er schläft.

Platt sind die Haare jedenfalls geworden. Kürzer denn je. Er gefällt sich, und ich könnte ihn die ganze Zeit knuddeln.

Freitag, 18. September 2009

iPhone-mania

Yair hat mein iPhone entdeckt. Und schnappt es sich jetzt bei jeder Gelegenheit. Wie er unter den 66 vorhandenen Liedern jedes Mal seinen Lieblingssong (Jack Johnson's Upside Down, vom Soundtrack zum Film Curious George, der auf Büchern basiert, die Yair aus dem Kindergarten kennt) findet, ist mir schleierhaft (spricht aber für die Benutzerfreundlichkeit der Apple-Produkte). Und dann rockt er los. 4jährige haben wirklich erstaunliche Fähigkeiten.

Shana Tova

Die Zeit rennt davon, und schon steht das jüdische Neujahr vor der Tür, hier allerdings eher leise und verhalten. Den Grosseinkauf habe ich gestern mit den Kindern erledigt. Zwei Honigkuchen sind gebacken, die Hühnersupper köchelt noch auf dem Herd vor sich hin, der Milchreis als Zwischenmahlzeit für mich und die Kinder zieht auch noch im Schnellkochtopf, und morgen muss ich nur noch Reis, Hühnerleber mit Zwiebeln und Äpfeln und Fisch in Ginger- und Kokosmilch-Sauce zaubern. Was man mit ein bisschen Adrenalin im Blut doch alles schaffen kann!

Yair fiebert ungeduldig seinem ersten Fussballtraining am Samstagmorgen entgegen. Jeden Tag fragt er, ob er denn heute das Fussballtrikot im Kindergarten anziehen darf, und jedes Mal muss er es wieder zurück in den Schrank legen...

Am letzten Wochenende waren wir in der Tutenchamun-Ausstellung im De Young Museum. Interessant: Ja. Aber im Grossen und Ganzen fanden wir sie doch recht trocken aufgemacht. Mit den Kindern war es jedenfalls anstrengend, beide waren müde, den Kinderwagen durfte man nicht mitnehmen, stattdessen bekam man eine Trage umgeschnallt. Gute Alternative, aber wenn man den Nucki im Kinderwagen liegen lässt, nicht wirklich optimal. Als Yair sich dann irgendwann mitten in einem Ausstellungsraum auf den Boden legte und sagte, er wolle jetzt UNBEDINGT schlafen, haben wir abgebrochen, die Tickets stempeln lassen und sind dann getrennt wieder rein, um uns den Rest anzuschauen. Und dabei ging mir die ganze Zeit die Frage nicht aus dem Kopf, inwieweit sich eigentlich ein Archäologe von gemeinen Grabräubern unterscheidet. Dadurch, dass er die alten Schätze der Nachwelt erhält und zugänglich macht? All die Gegenstände, die Tut mit ins Grab gelegt wurden, weil sie sein Leben begleitet haben oder ihm den Übergang und das Dasein in der Nachwelt erleichtern sollten -- kann es wirklich gerechtfertigt werden, seine Totenruhe gestört und seinen Glauben im Namen der Archäologie missachtet zu haben...?

Jetzt schreit plötzlich der kleinste Spross, und ich sollte auch wirklich ins Bett. Ist schliesslich schon Geisterstunde.

Sonntag, 13. September 2009

Kindermund

"Wenn ich gross bin, moechte ich Ausserirdischer sein. Oder vielleicht Astronaut."


-- Post From My iPhone

Mittwoch, 9. September 2009

Frankensteins Braut

oder: Wie es tatsächlich bei uns zu Hause zu geht. Facebook Leser sind ja schon informiert, aber zum Bloggen braucht man einfach mehr Zeit. Jetzt also der Nachtrag zum (langen) Wochenende.

Freitag: Yair hat zum ersten Mal einen Freund über Nacht zu Besuch. Die beiden sind glücklich und aufgeregt, spielen toll zusammen, essen gut, streiten sich wenig, stellen auch die Wohnung gar nicht mal so sehr auf den Kopf (überhaupt sind wir viel ordentlicher, seit ich im Target neue Kisten besorgt habe!), duschen verhältnismässig zivilisiert, lassen sich Geschichten vorlesen, gehen dann ins Bett, stehen nur ein paar Mal wieder auf und schlafen schliesslich erschöpft gegen 23 Uhr ein.


Samstag: Um kurz vor 6 am nächsten Morgen will Yair in unser Bett wandern, aber ich erkläre ihm, dass man seine Gäste nicht einfach links liegen lassen darf. Dann sind beide wach, laufen schnell zur Toilette und schlafen kurz darauf wieder ein, bis 8:30. Nach einem Frühstück mit Captain Crunch und Apfelsaft sind sie gestärkt für einen Ausflug in den Courtyard. Entsetzen, als Z.s Eltern um 11 Uhr plötzlich vor der Tür stehen. Da hilft es auch nicht, dass sie noch bis um 13 Uhr bei uns sitzen. Beim Abschied fliessen heisse Tränen, die nur mit Aussicht auf die nächste Verabredung einigermassen getrocknet werden können: Grillen bei Z.s Eltern ein paar Stunden später, um den Tag so nett ausklingen zu lassen, wie er angefangen hat. Ach, und zwischendurch haben wir noch schnell die ersten Schuhe für unseren Schnellläufer erstanden.


Sonntag: Wir kümmern uns endlich darum, uns eine Ausrüstung fürs Camping zuzulegen. Campingplätze gibt es hier wie Sand am Meer, und wir sind eine der wenigen Familien, die das Abenteuer bisher noch nicht gewagt hat. Nachmittags rücken wir aus zum Tennisplatz, wo der Göttergatte mir privaten Unterricht erteilt. Und siehe da: es klappt super! Abendessen, Kind 2 gebadet, und dann das Highlight des Tages: Bei meinem ungeschickten Versuch, die Lammellen im Kinderzimmer zu schliessen, knalle ich mit der vollen Wucht meines Körpergewichts kopfüber auf die Kante der Fensterbank. Wimmernd halte ich mir den Kopf, lasst mich in Ruhe, es geht gleich schon wieder. Dann die entsetzte Stimmer meines Mannes: "Spinnst du?! Du blutest total!" Ach, echt? Da fühle ich plötzlich etwas Nasses in meinem Gesicht, hiefe mich hoch und laufe ins Badezimmer. Blutüberströmt würde es gut treffen. Platzwunden am Kopf (genau: über dem Auge) bluten ja ganz ungehemmt. Also schnell eine Freundin angerufen, die auch gleich kommt und die Kinder übernimmt, damit wir in die Notaufnahme fahren können. Nach Tetanusspritze (zur Vorsicht, weil ich nicht mehr weiss, wann ich meine letzte Dosis bekommen habe) und Sekundenkleber (statt Nadel und Faden) sieht alles schon besser aus. Trotzdem ähnel ich im Moment mehr Frankensteins Braut als mir selber. Ein Wunder, dass mich keiner gefragt hat, ob mein Mann vielleicht...? Nicht, dass sie noch Social Services vorbeischicken, um zu überprüfen, wie es hier zu Hause zu geht. Wenn die Blutergüsse abgeheilt sind, kann ich wieder ohne Baseballkappe und Sonnenbrille aus dem Haus...




Montag: Unspektakulär. Nochmal Grillen mit Freunden im Tilden-Park.

Dienstag: Leute erschrecken im Büro. Das war nett. :-)

Freitag, 4. September 2009

Liegt was in der Luft?

Jetzt heiratet meine Schwägerin auch noch! Ihr Freund hat ihr am gestrigen Geburtstag einen Antrag gemacht. Hach, wie romantisch. Nur wir kommen jetzt planungstechnisch natürlich echt ins routieren...

Bay Bridge closed

Das Labor-Day-Wochenende steht bevor und die Bay Bridge ist seit gestern Abend 8 Uhr für Brückenarbeiten (bei denen ein Teil der Brücke ersetzt werden soll) gesperrt, bis Dienstag Morgen um 5. Nach San Francisco kommt man so von uns aus zur Zeit nur mit der BART, die natürlich überfüllt ist. Äusserst dämlich von mir zu glauben, dass es deshalb sicher heute Morgen keine Staus gibt, denn:
  • Wer nach SF muss, fährt mit der Bahn
  • Alle anderen bleiben zu Hause bzw. fahren ihren normal Weg zur Arbeit
Müssten also doch weniger Autos unterwegs sein, oder...?
Tsssss. 25 Minuten habe ich allein bis Emeryville gebraucht.
Wer interessiert ist:
Bay Bridge construction begins
Bay Bridge live cam

Ansonsten versuchen wir heute Abend vielleicht Yairs erstes "sleepover" mit seinem Freund Z. Mal sehen, wie drei Kinder unter unserem Dach zur Ruhe kommen...

Montag, 31. August 2009

Preoccupied

Das beschäftigt uns zur Zeit:
  • Shai hatte am Freitag einen ambulanten medizinischen Eingriff und erholt sich langsam zu Hause. Dafür musste ich am Wochenende alle Schichten übernehmen. Ganz schön anstrengend.
  • Unsere Tagesmutter hat überraschend ihr neues Tageskind "verloren". Nach nur zwei Tagen haben sich dessen Eltern überlegt, dass ihnen jemand, der nach Hause kommt, doch eigentlich lieber ist. Jetzt sitzt sie da und muss schnellstmöglich ein neues Kind finden, damit sie sich und ihre Tochter finanziell über Wasser halten kann. Nicht mein Problem, aber man sorgt sich halt mit. Die Arme.
  • Beim gestrigen Kindergarten-Picknick bin ich wieder mal ins Fettnäpfchen getreten. Diesmal habe ich einer Mutter zu ihrer flotten Kurzhaarfrisur gratuliert, nur um wenig später unter vier Augen von ihr zu erfahren, dass der Schnitt Vorbereitung auf den bevorstehenden Haarausfall durch eine Chemotherapie ist. Sie hat Brustkrebs. Da sind mir bald die Augen übergequollen. Aber ich bin beeindruckt, wie sie damit umgeht. Dass ich eine der letzten bin, die davon erfährt, liegt daran, dass ich Yair immer erst abhole, wenn fast keine anderen Kinder mehr da sind...
  • Mein Schwager in Israel heiratet (ja, es ist endlich so weit -- er hat auf der Chinareise einen Ring hervorgezaubert), und da noch nicht feststeht, wann genau, wissen wir jetzt natürlich nicht, ob es Sinn macht, im Januar von D aus weiter nach Israel zu fliegen, oder ob wir warten, bist die Feier ansteht. Falls wir warten und nur nach D fliegen, müssen wir dort unsere Pässe mit den neuen Visastempeln versehen lassen, für die Rückreise in die USA. Nett: Nur Berlin, Frankfurt und Müchen haben Konsularabteilungen. Düsseldorf wäre nett gewesen, aber das ist nicht mehr. So müssten wir mindestens dreieinhalb Stunden in jede Richtung fahren, um das zu erledigen. Ufff.

Freitag, 21. August 2009

Beim Frühstück

Gerade eben





-- Post From My iPhone

Donnerstag, 20. August 2009

Premieren

auch bei uns: Heute morgen bin ich extra früh aufgestanden, um das Abendessen in den crockpot zu geben. Draussen dämmerte es vor sich hin, drinnen herrschte schläfrige Ruhe. Bis plötzlich eine helle Stimme ganz klar ein Kleinkind im Anmarsch ankündigte -- Yonatan ist zum ersten Mal alleine aus unserem Bett geklettert, ums sich auf den Weg zu mir in die Küche zu machen! Und: seit drei Tagen etwa läuft er grössere Abstände alleine und wird immer sicherer. Passend zum Geburtstag. Ausserdem habe ich heute zum ersten Mal das Bobbycar aus der Versenkung geholt und damit Aufregung im Courtyard gestiftet.

Bei all der Aktivität hat so ein Jahreskind natürlich unbändigen Hunger. Deshalb isst er jetzt ordentlich am Familientisch mit, heute zum Beispiel Chili con Carne mit Vollkornreis. Ein ganzes Schüsselchen. Ich war Beeindruckt.

Jetzt aber ab ins Bett...

Nachtrag

zum Schwimmkurs. Nur als Gedächtnisstütze, dass es an den ersten beiden Tagen sehr wohl Momente gab, in denen Yair gewillt war, zumindest dabei zu sitzen, als sei er Teil der Gruppe. Etwa 30 Sekunden nach diesen Bildern hat er sich dann entschieden auszusteigen. Da war nichts mehr zu machen. Am Wochenende mit Papa war er dann allerdings wieder wie ein Fisch im Wasser, ist begeistert gesprungen und getaucht, und das ganz ohne Schwimmflügel.



Spenderherz

Ich bin beeindruckt. Amerikaner sind wirklich ein Volk mit Spenderherz.

Wir sitzen im gläsernen Besprechungszimmer, als ein Kollege an uns vorbei zu seinem Platz eilt. "War das P.?" ruft S. erstaunt. Er wars. Nackt, ganz ohne seine wunderschönen schwarzen Locken. Wie Haare (oder ihre Abwesenheit) doch einen Menschen verändern!

Sobald wir die restlichen Punkte auf unserer Agenda abgehakt haben, hechtet S. zur Tür und weiter zu P.s Schreibtisch. "Erzähl mal, warum hast du deine schönen Locken abgeschnitten?!" verlangt sie zu wissen. Die überraschende Antwort: Als Spende für die Perücken von Krebspatienten.

Zugegeben, ich habe mir noch nie so richtig Gedanken über die Haar-Quelle für Echthaarperücken gemacht. Aber dass man Haare spenden kann, darauf wäre ich so schnell nicht gekommen. S. nickt bestärkend. Doch, dass sei gar nicht so ungewöhnlich. Y. zum Beispiel habe ihre Haare nur so lang wachsen lassen, um sie anschliessend spenden zu können.

Das erklärt, warum aus dem fast hüftlangen Haar unserer Produktmanagerin vor einigen Wochen ein fescher Bob geworden ist. Als Geste für ihre kranke Schwiegermutter.
Das berührt. Und wieder einmal frage ich mich: was tue ich eigentlich (für andere)???

In diesem Sinne: S. hat übrigens selber ein grosses Herz. Von ihrem Heimaturlaub in Indien hat sie mir dieses Schild mitgebracht:

Dienstag, 18. August 2009

Schön blöd

Das passiert, wenn man zwischendurch auch mal von zu Hause aus arbeitet: Da verlasse ich heute morgen pünktlich das Haus, fahre kurz vor 8 in die Tiefgarage unter unserem Bürogebäude, parke den Wagen, öffne die Tür, will mir gerade Handtasche und Mittagessen schnappen -- und erstarre mitten der Bewegung... Meine Laptoptasche steht noch immer in der Küche. Also zurück gefahren und wieder daheim gearbeitet.

Das ganze ist nur halb so peinlich, wenn Kolleginnen dann zugeben, das sei ihnen auch schon widerfahren.

Montag, 17. August 2009

Vorsicht, Schokoladenkuchen

Es besteht Suchtgefahr! Das ist unser absoluter Favorit, schon unschlagbar lange. Das Rezept gibt es hier jetzt für Iris, damit ihr der Orangensaftkuchen nicht irgendwann an den Ohren wieder raus kommt.

1 3/4 Tassen Zucker
2 Tassen Mehl
1 1/2 TL Backpulver
1 TL Natron
2/3 Tasse Kakaopulver
3 Eier
1 Tasse Öl (ich nehme Sonnenblumenöl)
1 1/2 Tassen Orangensaft
Abgeriebene Schale einer Zitrone

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Alle Zutaten mischen, in eine Kastenform füllen und ca. 45 Minuten backen (Stäbchenprobe machen -- bei mir dauert es manchmal etwas länger).

Happy Birthday

Yonatan! Kaum zu glauben, dass schon ein Jahr vergangen ist. Yair hat zwischendurch zwar mit mittelschweren Eifersuchtsattacken zu kämpfen (heute war es natürlich besonders schwer -- wann kommt es denn vor, dass jemand anders die Geschenke bekommt??!), aber ich glaube, auch er kann sich sein Leben ohne den kleinen Bruder nur noch schwer vorstellen. Ich schon mal gar nicht. Nach all der Feierei, die wir ja leider auf den Abend verschieben mussten, ist der kleinste Mann der Familie völlig erschöpft eingeschlafen. Fürs Abendessen hat es nicht mehr gereicht. Nur seinen B-day-Kuchen (ja, Iris, der wars!) hat er noch glücklich verdrückt. Hier ein paar Bilder.








Donnerstag, 13. August 2009

No more

Nachdem unser Starrkopf gestern nicht mal dazu zu bewegen war, die Badehose anzuziehen, haben wir den Schwimmkurs zähneknirschend abgebrochen. (Stattdessen haben wir jetzt Einzeltickets, mit denen wir noch einige Male Planschen gehen können.) Damit ist Schwimmenlernen bis auf weiteres aufgeschoben.

Mittwoch, 12. August 2009

Wasserratte, die keine ist

Hektische Tage. Während der Mann jeden Morgen um 7 geduscht und rasiert das Haus verläst, um pünktlich um 8 bei einer Fortbildung in San Mateo zu sein, mache ich im Eiltempo die Kinder und mich selber fertig, packe die Brotdosen, verabschiede Yonatan, fahre mit Yair zum Kindergarten und trudel dann gegen 8:30 im Büro ein. Jede Minute zählt (es hilft, dass ich seit dieser Woche nicht mehr Abpumpe, yay!), denn um 4 muss ich schon wieder los, Yair abholen, damit er um 4:45 pünktlich am Pool sitzen kann -- seit Montag macht er nämlich einen zweiwöchigen "Schwimmkurs".

Dass er sich praktisch nicht beteiligt, ist ärgerlich, aber mann kann schliesslich nichts erzwingen. Anfangs setzt er sich vielleicht noch auf die erste Stufe im Schwimmbad, aber nach etwa 15 Minuten ist ihm auch das zu viel und er schleicht sich neben mich. Irgendwann zwischendurch bringt die Tagesmutter den jüngsten Spross vorbei, und dann ist der nasse Spass (der augenscheinlich keiner ist), auch schon vorbei. 25 Minuten, jeden Tag. Total vertan.

Da helfen nicht mal Erklärungen ("Weisst du, jeder muss irgendwann Schwimmen lernen. Das ist wie lesen, schreiben und rechnen."), Versprechungen ("Wenn du diesmal mit machst, bekommst du nachher auch ein grosses Eis!") oder Einschüchterungen ("J., Z., B. und T. haben auch schon einen Schwimmkurs gemacht. Wenn ihr bald mal zusammen ins Schwimmbad geht, willst du dann der einzige sein, der nicht schwimmen kann?"). Dabei liebt er das Planschen mit seinen Schwimmflügeln ungemein. Woran es liegt, dass er keine Lust hat, kann er mir selber allerdings auch nicht so recht erklären. Nachher also auf ein Neues.

Abends muss ich dann noch die Zeit nachholen, die ich bei der Arbeit gekürzt habe, und so sitze ich dann ab 9 wieder vor dem Computer. Gestern allerdings habe ich mir danach noch was für die Seele gegönnt: "Enchanted" (auf Deutsch "Verwünscht"). Hach, was das schön.

Freitag, 7. August 2009

Baby war einmal

Wenn man beim morgendlichen Zähneputzen mit dem einen Fuss den Toilettendeckel zuhalten, mit dem Bein den Zugang zu Mülleimer und Toilettenbürste versperren und dann noch geschickt mit der freien Hand einmal quer rübergreifen muss, um die Toilettenpapierrolle aus der Halterung zu entfernen, dann weiss man, dass das Baby im Haushalt kein Baby mehr ist und der Zeitpunkt erreicht, an dem einem überall Augen und vielleicht noch ein paar zusätzliche Hände wachsen müssten.

Mittwoch, 5. August 2009

Gestern geflogen, eben gelandet

Jetzt sind sie wieder weg, meine Eltern. Richtig schön war's. Ich war traurig beim Abschied, hatte aber zum ersten Mal das Gefühl, dass der Besuch rund war: nicht, dass es reichte, aber dass es in Ordnung ist, wenn alle wieder zu ihrem eigenen Alltag zurück kehren. Das hatte ich bisher nie, denn normalerweise ist die Zeit so knapp bemessen, dass man versucht, zu viel hinein zu packen, und dann fliegt sie nur so vorbei, ohne, dass man Luft holen kann, und ehe man sich's versieht, muss man sich wieder auf Abschied einstellen, obwohl man noch gar nicht so weit ist. Diesmal war es anders -- und gut. Der perfekte Besuch, irgendwie.

Nur Yonatan versteht nicht, was vor sich geht. Wieso sind diese beiden, an die er sich doch gerade so wunderbar gewöhnt hatte, nun plötzlich nicht mehr da?

Dienstag, 28. Juli 2009

Eine Ära

geht zu Ende. Die letzten zwei Wochen, in denen ich bei der Arbeit Milch abpumpe, sind angebrochen. Seit einigen Tagen pumpe ich nur noch einmal am Tag und füttere aus dem Gefrierfach zu, und da der Vorrat langsam zu Neige geht, haben wir es gestern zum ersten Mal mit Bio-Vollmilch probiert (drei Wochen vor Y.s erstem Geburtstag und mit Absegnung der Kinderärzting, die schreibt, dass es keine objektiven Beweise dafür gebe, dass Folgemilch besser als Kuhmilch sei, weil die Verdauung etwa um 12 Monate reif genug sei, normale Kuhmilch und Milchprodukte zu tolerieren). Hüttenkäse und Joghurt verdrückt Yonatan ja schon seit Monaten mit Begeisterung, und so hat er laut Tagesmutter die Kuhmilch gestern ohne mit der Wimper zu zucken getrunken, ein ganzes Fläschchen, als ob es überhaupt keinen Unterschied zur Muttermilch gäbe. So reibungslos habe ich mir den Übergang wirklich nicht vorgestellt. Hach, aber meine Lesepausen bei der Arbeit werde ich vermissen...

Montag, 27. Juli 2009

Power-Wochenende

mit den Eltern.

Freitag Abend: Bummel durch Walnut Creek (hauptsächlich Broadway Plaza) und Einkehr bei einem gemütlichen Italiener mit einem Herz für Kinder.

Samstag:
Eigentlich Ausflug zum Knoblauch-Festival in Gilroy, dann mussten wir aufgrund von Stau (klar, wie konnte es anders sein) umdisponieren und sind stattdessen in Monterey gelandet. Dort war es zwar etliche Grad kühler (17, um genau zu sein), im Nachhinein waren wir aber froh, nicht bei 35 Grad gekocht worden zu sein. Dafür haben wir dann auf dem Rückweg noch kurz halt gemacht und die Outlet erkundet. Eine halbe Stunde wurde den 145 Geschäften zwar nicht gerecht, aber gefunden haben wir trotzdem was.

Sonntag:
Gemütliche Weinprobe im Napa-Tal (jaaa, ich bin gefahren), bei brüllenden 34 Grad. Vorher noch kurzer halt in der Napa Outlet, mit 50 Geschäften etwas übersichtlicher. Nochmal eingekauft. Auf der Rückfahrt dann beobachtet, wie das Thermometer fiel, je näher wir Berkeley kamen. Schon wagten wir zu hoffen, der Quecksilberpegel bliebe zumindest knapp über der 20-Grad-Marke, aber Pustekuchen. 17 waren es mal wieder. Das ist guter Durchschnitt hier. Ich hoffe, mich fragt nicht nochmal jemand, ob man hier im Oktober noch an den Strand gehen kann. Das kann man hier im Oktober nicht und zu KEINER Zeit. Hitze ist woanders, wenn auch nicht weit.

Heute sind die Eltern alleine in San Francisco unterwegs. Inzwischen sind sie ja schon so gut wie alteingesessen und fangen fast an, auf Englisch zu träumen. So locker-flockig kommt meiner Mutter das "Have a nice day!" über die Lippen, wenn sie einen Laden verlässt.

Freitag, 24. Juli 2009

Jack Johnson

Weil seine Lieder einfach immer so schön dahin plätschern... Musik zum Wohlfühlen.

Schnelle Zusammenfassung

der letzten Woche:
  • Die Eltern sind von ihrer Rundreise zurück. Alles hat eigentlich prima geklappt, wider Erwarten, nachdem das Reiseunternehmen, über das sie gebucht hatten, so transusig war.
  • Unser gemeinsames Wochenende am Lake Tahoe war schön, warm, und wir haben uns fast alle verbrannt.
  • Der Zwischenstop in Old Sacramento auf der Rückfahrt war es wert, aber die brüllende Hitze (42 Grad Celsius!) hat es uns wirklich nur erlaubt, vom Auto zum Café zu laufen.
  • Diese Woche belustigen die Eltern ihr älteres Enkelkind (oder er sie). Sogar das Fairyland haben sie mit ihm besucht. War schön, aber: "Da will ich jetzt nicht mehr hin, Mama. Das ist nämlich für kleine Kinder." Aha.
  • Gestern haben wir die Kinder abends bei Yonatans Tagesmutter abgeliefert, um uns Wicked in San Fransisco anzuschauen. Man kann ja viel über Musicals sagen (stimmt's, Brüderchen?!), aber für diese Geschichte ist das einfach die perfekte Inszenierung. Wir waren alle begeistert.
  • Und heute starten wir ins Wochenende. Da habe ich dann endlich mal wieder mehr Zeit für unseren Besuch. Ob wir uns zum Knoblauch-Festival in Gilroy wagen, ist noch nicht entschieden. Nach dem Reinfall mit dem Kürbis-Festival in Half Moon Bay im Oktober bin ich vorsichtig geworden.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Happy happy happy

Sonntag haben wir Knall auf Fall das Auto verkauft, das zwei Wochen lang erfolglos im Internet angepriesen wurde. Da hat sich wirklich niemand gemeldet, NIEMAND. Gerade hatten wir uns darauf eingestellt, dass wir dann eben doch keinen Minivan kaufen, denn der C-RV ist ja auch nett, und wozu braucht man überhaupt einen Minivan. Und plötzlich sagt jemand, OK, wir hätten das dann gerne. Wann können wir es mitnehmen? Da standen wir unter Druck, denn am Wochenende fahren wir zum Lake Tahoe, um die Eltern zu treffen. Also haben wir intensiv den Automarkt erforscht und siehe: wir sind fündig geworden. Gestern Abend haben wir unseren fast-wie-neu zertifizierten Toyota Sienna abgeholt, und morgen kann es dann also los gehen zum See. Ich bin rundum glücklich: Elternbesuch, Autosegen und Geburtstag. Manchmal ist das Leben so schön.

Letztes Wochenende hatte ich übrigens mein Team von der Arbeit zum Potluck eingeladen, damit wir uns endlich alle mal auch privat ein bisschen besser kennenlernen und die Gesichter der Partner und Kinder einordnen können (denn die Firma organisiert ja leider in dieser Hinsicht nichts). Das war richtig nett.

Freitag, 10. Juli 2009

Kaum da...

sind sie schon wieder weg, die Eltern. Heute morgen haben sie den Mietwagen abgeholt (einen Hyundai Sonatra), haben ihre Sachen ins Auto geladen und sind über die Richmond Bridge und den Highway 101 zur Küstenstrasse gefahren. Dort zuckeln sie jetzt sicher gemächlich die vielen Kurven entlang Richtung Mendocino, dann weiter nach Fort Bragg.

Dass der Reiseveranstalter nicht in der Lage war, die Reiseunterlagen rechtzeitig zu schicken, ist natürlich schade. Erstaunlich, in unserem Zeitalter. Man sollte doch meinen, alle Unterlagen könnten im Notfall auch elektronisch zugänglich gemacht werden. Und dass dann auch der Express-Dienst, der das Päckchen noch zeitgerecht bis gestern Abend an unserer Haustür abliefern sollte, die Frist verpasst hat, ist schon merkwürdig. Auch nach mehrmaligen Telefonaten und etlichen Emails sind die Unterlagen bislang nur bis Dortmund gekommen. Irgendjemand hat da gewaltig geschlafen. So hat der Vater gestern noch selber recherchiert und das nötigste ausgedruckt. Hoffen wir, dass es reicht und die beiden ordentlich was zu erkunden haben. Genug zu bieten hat diese Gegend ja.

Montag, 6. Juli 2009

Das Sommerloch

kommt. Meine Eltern sind nämlich im Anrollen, und daher werde ich in den nächsten Wochen sicher noch weniger zum Bloggen kommen (vom Lesen ganz zu schweigen). Nur mal so als Ankündigung.

So sauber und aufgeräumt wie heute war unsere Wohnung übrigens noch nie, und ich werde meinen Eltern raten, sich diesen Idealzustand gut anzugucken. Alles was sie sehen, nachdem wir die Haustür zumachen, entspricht dann eher dem Bild der (chaotischen) Wirklichkeit.

Noch vier Stunden, dann müssten sie so langsam durchs Gate marschieren...

Donnerstag, 2. Juli 2009

Die Zahnfee

kommt später. Im Moment treibt eher das Zahnmonster sein Unwesen. Der kleinste Mann braucht ständig etwas zum Beissen, jedenfalls schlägt er seine Zähne in alles, was beissbar ist. Unser Sofa hat schon eine farblose Stelle; abends nagt er sein Gitterbettchen an; und seine Tagesmutter musste ihren Wohnzimmertisch vor ihm in Sicherheit bringen. Also Vorsicht, wenn er sich nähert, um scheinbar ein Küsschen zu geben -- das schmerzt!

Montag, 29. Juni 2009

Der Ballon

Yonatan liebt Luftballons über alles. Deswegen gehen wir auch so gerne zu Trader Joe's, weil es da immer einen umsonst gibt (liebe Aldi-Brüder, das ist ein prima Konzept!). Yair nimmt ihn mit, und Yonatan reisst ihn sich unter den Nagel. Konflikt vorprogrammiert. Aber wen stört's?

Während mein Heimatdorf Schützenfest feiert

sitze ich mit einem kranken Kind, das eigentlich nicht mehr krank ist, zu Hause. Gestern hatte Yair aus unerklärlichen Gründen Fieber und Kopfweh (ein Virus sicher, was sonst). Heute Nacht noch 38.5, zur Zeit aber fieberfrei und deshalb gelangweilt und unzufrieden. Daher habe ich ihm eine halbe Stunde mit dem Fahrrad gegönnt. Inzwischen sitzt er inmitten seiner Legosteine, baut Raumschiffe und führt Gespräche mit imaginären Freunden.


Yonatan kann inzwischen alleine stehen, ganz ohne Festhalten. Er übt fleissig.

Mein wunderbarer Göttergatte hat sich gestern ums Wäschemachen gekümmert (bis aufs Auffalten, das mache ich doch lieber alleine) und in seinem Elan gleich sein Handy mitgewaschen. Das ist jetzt ziemlich tot; da hilft nix mehr. Schwesterchen, jetzt kommt für kurze Zeit mal wieder euer damals ersteigertes Siemens-Handy als Ersatz zum Einsatz! Bis die neue Firma endlich den Blackberry rüberwachsen lässt. Aber das dürfte nicht mehr lange dauern. Zu dumm nur, dass alle Nummern im Telefon gespeichert waren und nicht auf der SIM-Karte...

Ab heute läuft übrigens der Countdown. Noch sieben Mal schlafen, dann rollen die Eltern an. Oder die Grosseltern. Je nach Perspektive. Im Haushalt macht sich jedenfalls langsam eine zappelige Vorfreude breit.

Freitag, 26. Juni 2009

Wenn ich versuche...

meinen Mittagsjoghurt mit dem Kugelschreiber zu essen, dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass mein müder Kopf zu sehr bei der Arbeit ist... Aber ist ja Gott sei Dank Freitag.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Walt Disney ist out

Gestern hatte Yair einen Freund eingeladen. Die beiden wollten unbedingt einen Film sehen. OK, gut. Sie waren schliesslich beide den ganzen Tag aktiv, der eine im Kindergarten, der andere im Sommerlager. Dass sie sich ausgerechnet Spiderman aussuchten, fand ich dann aber nicht so angebracht. "Der ist erst für Kinder ab 13! Vielleicht sucht ihr euch lieber was anderes aus? Walt Disney? Wie wäre es mit Pinocchio? Oder Robin Hood?" "Nein! Nein! Den wollen wir, Spiderman!" Nichts zu machen. Um grösseres Gezeter zu verhindern, wurde also die gewünschte DVD eingelegt, nicht ohne nochmal anzumerken, sofort Bescheid zu geben, wenn die Geschichte "zu schlimm" würde.

15 Minuten später rödel ich in der Küche. Die Freunde sitzen vereint mit einem Apfel auf dem Sofa, Blick auf den Bildschirm gerichtet. Alles still, nur die Filmgeräusche sind zu hören. Plötzlich ein angsterfüllter Schrei: "Mama!!!" Im selben Moment wird der Bildschirm schwarz; Yair hat gleich den Aus-Knopf gedrückt. Tolle Helden, diese zwei.

Dafür mussten sie anschliessend im courtyard die Unerschrockenen spielen, die keine Angst haben, grössere Kinder zu beschimpfen. Da kam es dann fast zum Cliquen-Krieg.

Dienstag, 23. Juni 2009

Orangensaftkuchen

Dieser Kuchen hat das Zeug zum Lieblingskuchen und ist schnell und einfach in weniger als 10 Minuten zusammenzurühren. Meine Männer jedenfalls waren begeistert.

1 Tasse Zucker
2 Tassen Mehl
2 1/2 TL Backpulver
1/2 Tasse Öl
1 Tasse Orangensaft
2 Eier
Ein paar Tropfen Vanille

Alles zu einem glatten Teig verrühren, in eine Kastenform geben und bei 170 Grad (Celsius) etwa 45 Minuten backen.

Montag, 22. Juni 2009

Kurzes update

sonst weiss ich bald selber nicht mehr, was uns alles widerfährt in diesen Tagen:
  • Bei Yonatan haben wir Zahn Nummber sieben und acht gesichtet.
  • Yair hatte am Wochenende zwei bemerkenswerte Tobsuchtsanfälle. Die waren wohl als Test für mich gedacht, und ich bin erstaunlich ruhig und konsequent geblieben. Darauf bin ich jetzt noch stolz.
  • Yairs Ferientage Donnerstag und Freitag haben wir gut verbracht, mit Verabredungen hier und dort. Ich bin sogar zum Arbeiten gekommen.
  • Mein H-1B Visum ist genehmigt! Jetzt kann ich endlich ohne schlechtes Gewissen shoppen gehen.
  • Meine Eltern kommen genau heute in zwei Wochen, und mir ist aufgegangen, dass ich mich vielleicht doch mal ans Grossaufräumen machen sollte. Ein Anlass, die Kramecken zu beseitigen! Vielleicht am nächsten Wochenende...
Ansonsten komme ich zu nichts, nicht mal zum (blogs) lesen. Im Büro stapelt sich alles und die Fristen rücken näher, so dass ich langsam nervös werde. Und zu Hause gibt es eh immer genug zu tun, zumal wir jetzt immer erst gegen 17:30 nach Hause kommen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn der Visumsantrag abgelehnt worden wäre...?

Mittwoch, 17. Juni 2009

Keine Zeit

Letzter Tag im Kindergarten, jedenfalls des offiziellen Jahres. Ab Montag geht dann das Sommerprogramm los. Bis dahin bin ich allerdings arbeitend mit Kind zu Hause (wenn das kein Oxymoron ist) und werde wohl nicht viel zum Schreiben kommen, denn Abende und Wochenende gehen dafür drauf, die fehlenden Stunden nachzuarbeiten.

Übrigens haben wir am Wochenende ein unglaubliches Schnäppchen getätigt. Da ja hier im Moment alle aus- und umziehen, wird verkauft, was das Zeug hält. Und so haben wir dieses Schlafsofa für ganze $100 ergattert. Liebe Eltern, jetzt könnt ihr kommen!

Montag, 15. Juni 2009

Sommermelancholie

Der Alltag hat uns wieder: meine Männer sind zurück (aber noch jetlag-geplagt), und der Ex-Student fängt heute seinen neuen Job an.

Um uns herum macht sich der Sommer bemerkbar, vor allem daran, dass es plötzlich im Village viele freie Parkplätze gibt. Wohnungen werden geräumt oder stehen schon leer; ständig sieht man Umzugswagen, liest man von privaten Flohmärkten. Yairs rasterlockiger Freund der letzten Monate, Mustafa, ist gestern ganz früh nach Arizona aufgebrochen, in einen neuen Lebensabschnitt. Um 5:15, kurz nach Tagesanbruch, als der kleine Mann wegen Zeitverschiebung schon im Bett herumturnte, hörten wir ein letztes Mal die Autotüren zuschlagen. Nicht mal ein Blumentopf ist geblieben.

Traurig ist das, dieses Kommen und Gehen. So viele Abschiede. Daran kann man sich einfach nicht gewöhnen. Ich bin mir nicht mal sicher, was leichter ist: das Dableiben oder das Weggehen. Sicher ist nur, das immer ein Stück zurück bleibt, wenn man weggeht. Etwas, wonach man sich zurück sehnt. Etwas, das einen daran hintert, irgendwo jemals wieder ganz zu Hause zu sein, mit Kopf und Herz, 100%. Das ist bitter-süss und lässt sich nicht ändern.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Sie kommen zurück

meine Männer. Heute Abend kurz nach fünf. So habe ich gestern Abend noch gewurschtelt und die Wohnung aufgeräumt (seht ihr, SO ordentlich ist es, wenn ihr nicht da seid!), denn Yonatan verursacht ja inzwischen auch schon ein gewisses Chaos: zerissenes Papier, verstreute Spielsachen, ausgeräumte Schubladen. Mitten im Tiefschlaf um 2:30 erreichte mich eine MMS mit dem Bild eines glücklichen Kindes auf einem Plüschschaukelpferdchen am Londonder Flughafen, da hatten sie gerade Zwischenstop.


Heute Morgen bin ich dann früher als sonst aufgestanden (oder besser: ich habe mir den Wecker extra früh gestellt, aber da wurde dann auch der kleinste Rabauke brusthungrig wach und hielt mich so länger im Bett, als geplant), um noch schnell ein Linsencurry in den slow cooker zu werfen, damit die jetlag-geplagten, hungrigen Männer-Mägen heute Abend auch gleich etwas zu essen haben. Jetzt erledige ich noch mein Pensum im Büro, und dann düsen wir zum SFO. Hach, so schnell geht eine Woche vorbei. Aber schön, sie wiederzuhaben. Es war so ruhig in der Wohnung.

Dienstag, 9. Juni 2009

Identity theft

Auch so eine Sache, von der man immer glaubt, sie passiere nur anderen. Bis man mit Leuten ins Gespräch kommt und feststellt: das ist gar nicht so abwegig!

Meine Arbeitskollegin konnte von Glück sagen, dass sie im Ausland war, als jemand sich munter-flockig ihrer Daten bediente und wahllos Konten eröffnete, einkaufen ging und einen Mietwagen stohl. Da sie nicht im Land war zu besagter Zeit, hatte sie keine Probleme zu beweisen, dass sie das auf keinen Fall gewesen sein konnte.

Trotzdem: das ist inzwischen ein halbes Jahr her, und immer noch bekommt sie Anrufe von Instituten bezüglich eines Kontos in ihrem Namen, und ihre Kreditgeschichte, hier in den USA ein wesentlicher Faktor, wenn es darum geht, Darlehen aufzunehmen oder einfach grössere Einkäufe zu tätigen, ist zur Zeit im Eimer. Die muss sie umständlich bereinigen lassen, indem sie jedes Institut einzeln anruft und den Sachverhalt erklärt. Abgesehen davon, dass besagte Identitätsklauer auch ihre Sozialversicherungsnummer haben, so dass sie sich im Grunde nie mehr völlig sicher fühlen kann. Eine neue kann sie aber nur beantragen, wenn sie nachweisen kann, dass sie alles erdenkliche getan hat, um den weitergehenden Missbrauch zu verhindern. Da zur Zeit keine akuten Vorfälle vorliegen, trifft das aber nicht zu. Ganz schön übel.

Das Beste: Meine Kollegin vermutet, dass die Ganoven ihre Daten über die Uni bekommen haben, denn es gab einige Male Datenbankeinbrüche. Das wiederum betrifft auch meinen lieben Ehemann. Vielleicht sollten wir uns also doch besser absichern und vorsichtiger sein. Mir jedenfalls ist plötzlich ziemlich unwohl in meiner Haut...

Tragisch

Man stelle sich vor: Der Vater verstaut sein 4 Monate altes Baby im Auto, um es zum Hort zu bringen, setzt sich hinters Steuer und fährt los. Gedankenverloren schlägt er den Weg zum Bahnhof ein, parkt den Wagen und beeilt sich, den nächsten Zug zu erreichen, um rechtzeitig im Büro zu sein.

Abends kommt die Mutter zum Hort, um ihr Baby abzuholen, erfährt aber, dass es nie dort angekommen ist. Voller Panik fährt die Mutter zum Bahnhof, sucht das Auto des Vaters -- und findet ein regloses Baby auf dem Rücksitz. Verstört und ausser sich, ruft sie den Krankenwagen, doch das Kind stirbt kurze Zeit später.

So passiert gestern hier, am Bahnhof in El Cerrito, gleich um die Ecke. Das schlimme ist, dass ich mir sogar vorstellen kann, wie sowas passieren kann. Wenn noch keine Routine da ist, das Baby erst seit ein paar Wochen in den Hort geht, dann im Auto einschläft und keinen Ton von sich gibt, der Vater vielleicht mit den Gedanken schon bei der Arbeit ist, weil er ein Projekt abschliessen muss oder eine Besprechung zu leiten hat, und so völlig vergisst, dass das Kind im Auto sitzt. Manchmal ist man einfach kopflos. Wie tragisch, wie furchtbar. Da bricht deine ganze Welt einfach so zusammen. Ich bin total schockiert. Aber leider liest man immer wieder solche Geschichten. Jedes Jahr. Dabei war es gestern nicht mal warm hier.

Montag, 8. Juni 2009

Sarah's Key

ist vermutlich der erste Holocaust-Roman, den ich seit meiner Magisterarbeit gelesen habe. Lange hat mich kein Buch mehr so berührt. Die Tragik des Ungeheuerlichen, dieser Horror, der unschuldigen Menschen widerfährt, Kindern noch dazu, erzählt in einer klaren, einfühlsamen Sprache, die ihrerseits dazu führt, dass man mitten im Geschehen steht, in beiden Strängen. Tatiana de Rosnay versteht es, beide Erzählungen geschickt zu verweben, und so überspringt der Leser in der ersten Hälfte des Romans unaufhörlich 60 Jahre, bewegt sich in zwei Welten, erfährt in der einen Entsetzliches und versucht in der anderen, damit klarzukommen, wenngleich das unmöglich ist. Genau wie Sarah, genau wie Julia hat mich in den letzten Nächten der Gedanke an den kleinen Jungen im Schrank nicht losgelassen, zumal er in Yairs Alter war. Sarahs Geschichte endet, als sie selbst und Julia das Ende Michels entdecken. Kurz danach flacht die Erzählung ab, verliert an Tiefe und Dichte. Die Besessenheit Julias, die zerbrochene Ehe, ihre Rückkehr nach Amerika mit dem neuen Baby, das abschliessende Zusammentreffen mit William -- all das wirkt mehr konstruiert als wirklich realistisch. Trotzdem ist es ein Buch, das aufrüttelt und Eindruck hinterlässt. Erinnern, nicht vergessen. Dass hier die anderen die Geschichte hervorholen und bewahren, während die eigentlich Betroffene sich in Schweigen hüllt, ist bittere Ironie.

Schlaf, Kindlein, schlaf

Wow. Das ist die erste Nacht, seit der kleinste Mann sich hinstellen kann, in der er alleine in seinem Bettchen eingeschlafen ist. Es hat nur eine halbe Stunde gedauert. Und er hat nicht geweint, kein bisschen. Vielleicht liegt es an den Kartoffeln. Haferbrei mit Pfirsich ging nämlich gar nicht. Dafür schob er sich dann Kartoffeln mit Butter rein, eine nach der anderen, die ich eigentlich für mich gekocht hatte. Nach Bad und Gute-Nacht-Lied war er schliesslich so friedlich, dass er seine Stehparty ohne das übliche Gezeter irgendwann beendet und sich einfach auf seinen Bauch gelegt hat und ins Reich der Träume entschwunden ist. Wahrscheinlich wird er gleich wieder wach, denn Lust auf Brust war nach seiner Fresstirade nicht mehr. Aber das macht ja nichts. Der Zyklus ist durchbrochen -- das zählt. Yay!

Siehste!

... bester Vater von allen, wir hätten doch gleich die Sicherungen für die Schranktüren mitkaufen sollen. Seit gestern öffnet das kleinste Familienmitglied nämlich Küchenschränke -- erst mit Erstaunen und inzwischen mit wachsender Begeisterung. Und du dachtest, davon sind wir noch weit entfernt!

Samstag, 6. Juni 2009

Und wieder bebt die Erde

Das war also eine 3.2 auf der Richterskala. Ich fand's ziemlich spürbar und hab mich mächtig erschrocken. Dauerte aber wirklich nur eine Sekunde, so dass ich mir nicht sicher war, bis ich dann die Nachbarin nach ihrem Sohn rufen hörte: "Mustafa, are you OK? That was an earthquake!" Das dürfte das dritte gewesen sein, das wir gespürt haben, seit wir hier sind.

Freitag, 5. Juni 2009

Abenddämmerung

über dem Village, und bei uns ist alles schon bereit zur Nacht. Yonatan ist völlig erschöpft an meiner Brust eingeschlafen, weil er tagsüber kaum ein Auge zugetan hat (alles ist ja aufregender als Schlafen, jetzt, da er so mobil ist). Und was mache ich mit sooo viel freier Zeit? Richtig, ich verziehe mich mit Sara's Key in eine gemütliche Ecke und lese eine ungemütliche Geschichte...

Glücksehligkeit einer Strohwitwe

Heute ist es mit meiner Arbeitsmoral nicht so weit her. Das liegt sicher daran, dass ich mich zappelig auf ein entspannendes/entspanntes Wochenende freue. Ein bisschen Obst und Gemüse in der neuen Berkeley Bowl einkaufen, Rhabarber-Buttermilch-Kuchen backen (jawohl, für mich ganz alleine!), Erbsensuppe löffeln, mit Yonatan auf den Spielplatz gehen, lesen, lesen, lesen (und ein bisschen arbeiten), zum Frisör gehen (da hoffe ich auf Kooperation von Seiten Yonatans -- als ich vor zwei Monaten den Termin für die neuen Strähnchen gemacht habe, konnte ich ja nicht ahnen, dass ich ihn mitschleppen muss...), lesen (habe ich das schon erwähnt), mit Yonatan spielen, eine Baby Shower feiern, und schlaaaafen. Klingt himmlisch, oder?

Donnerstag, 4. Juni 2009

Ei ei ei, wer klopft denn da?

Die Gesichter möchte ich sehen, wenn in wenigen Minuten der Sohn mit dem Enkel vor der Tür steht, so ganz unangekündigt. Spontan mal eben für eine Woche. Das hat der Ex-Student sich am Wochenende überlegt. Montag dann die Tickets gekauft, Dienstag gepackt, Mittwoch geflogen und dann beim Zwischenstop in London angerufen, um zu motzen: "Warum habe ich bloss nicht auf dich gehört! So eine Qual, diese lange Reise! Wieso mache ich das nur?!" Ich bin aber sicher, dass sie sich eine Woche ganz königlich amüsieren und verwöhnen lassen werden. Und ich mich auch: endlich mal wieder quality time mit Yonatan, ganz ungestört, und vielleicht ein paar freie Minuten für mich. In einem Anfall von Übermut habe ich mir gestern gleich drei neue Bücher gekauft. Zu dumm bloss, dass ich abends zu Hause noch Stunden nacharbeiten muss und nicht so recht zum Lesen komme. Da geht wieder mal der Schlaf für drauf.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Vorsicht: Waffe!

Gestern auf dem Weg zum Kindergarten bin ich hier reingeraten. Ich wusste natürlich nicht, was los war, und habe mich nur über den Stau aufgeregt, wollte dann eine Umgehung fahren und stellte fest, dass die ganze Gegend polizeilich abgeriegelt war. So kam ich dann als letzte im Kindergarten an, um fünf vor sechs. Hat dem kleinen Mann aber nichts gemacht.

Lebenszeichen

Ganz kurz. Etwas hektisch, diese Woche. Morgen mehr, wenn die Überraschung angekommen ist. Nicht mal meiner Schwester konnte ich vernünftig zum Geburtstag gratulieren. Aber ab heute Abend geht es ein bisschen ruhiger zu.

Freitag, 29. Mai 2009

Wie lange gilt Stillen als 'normal'?

und ab wann muss man mit schiefen Blicken rechnen? Die Weltgesundheitsorganisation rät, sechs Monate voll zu stillen und dann feste Nahrung einzuführen. Die American Academy of Pediatrics empfiehlt Stillen im ersten Jahr und darüber hinaus so lange, wie Mutter und Kind es gegenseitig geniessen. Weltweit soll der Durchschnitt bei 4 Jahren liegen, aber das eher aufgrund von weniger entwickelten Ländern. In Industrienationen sieht es anders aus, aber auch hier gibt es das; erst neulich hat mir im Büro jemand erzählt, seine Frau habe das erste Kind bis 4 gestillt, und es sei ihm schon fast peinlich, das zuzugeben.

Ich persönlich habe mir fürs Abpumpen ein Limit gesetzt: das mache ich noch bis August; dann wird Yonatan ein Jahr alt, und darüber hinaus kann ich das bei der Arbeit meines Erachtens nach nicht mehr rechtfertigen. Morgens, abends und nachts habe ich eingentlich schon vor weiterzustillen, so lange wie es eben klappt/gewünscht wird, zumindest noch etwa ein halbes Jahr. Liegt das im Rahmen? Meine bessere Hälfte fragt inzwischen schon, wann ich denn endlich damit aufhören will. Irgendwie scheint es die Umwelt ab einem gewissen Alter zu stören. Ich würde wirklich gerne Meinungen dazu hören!

Yair hat sich mit 10 Monaten selber abgestillt. Da wollte er nur noch Fläschchen, und so viel pumpen konnte ich dann doch nicht. Das geht ja an die Substanz.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Da war ich so stolz

dass Yonatan gelernt hat, alleine einzuschlafen (ganz im Gegensatz zu seinem Bruder, den wir lange Zeit beim Einschlafen begleiten mussten). Doch jetzt, da er sich alleine im Bett hochziehen kann, steht er ständig auf, freut sich wie ein Honigkuchenpferd und ist nicht dazu zu bewegen, sich hinzulegen. Wir gehen ins Zimmer, legen ihn hin und innerhalb von Sekunden steht er schon wieder kerzengerade im Bett, glucksend und zufrieden. Das kann studenlang so gehen. Gestern um 22 Uhr habe ich schliesslich die Notbremse gezogen und ihn nochmal gestillt -- da ist er fast sofort ins Reich der Träume entschwunden. Aber das ist ja keine Methode.

Hat nicht irgendjemand Ratschläge, wie man diese Phase überbrücken kann? Ich hoffe ja stark, dass sich die Begeisterung ob der neuen Fähigkeit schnell legt, aber ich habe meine Zweifel.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Erleichtert

Die Behörden brauchen für die Genehmigung meines H-1B Visums nur noch ein weiteres Formular von meinem Arbeitgeber. Und ich hatte schon befürchtet, ich müsste mich jetzt um transcripts der Uni bemühen... Das wäre ein Spiessrutenlaufen geworden, denn ausser dem deutschen Student weiss ja niemand, welche Kurse jemand belegt hat. Dafür muss man sein Studienbuch fein säuberlich führen und aufbewahren. Habt ihr's rumpeln hören, als mir der Stein vom Herzen gefallen ist?

Mein Göttergatte hingegen hatte schon angefangen, den Firmenanwalt als unfähig zu denunzieren, und lief tagein, tagaus mit miesepetrigem Gesicht herum (nur Seattle und das Wiedersehen mit seinen Eltern konnten die Sorgen für einige Tage vertreiben). Jetzt herrscht wieder eitel Sonnenschein. Und das Kinderbettchen ist auch tiefergelegt, nachdem wir gestern neben Yonatans Bett stehenbleiben mussten, bis er endlich eingeschlafen war (und das dauuuuerte, da er vor Begeisterung über seine neuen Fähigkeiten einfach nicht zur Ruhe kommen konnte).

Rückmeldung

Seattle war schön und unstatistisch sonning und warm (Bilder folgen, wenn Schwiegereltern wieder zu Hause sind und endlich die Fotos verfügbar machen). Yair hatte viel Spass, vor allem mit seiner Savta. Die beiden haben sich stundenlang Geschichten erzählt und zusammen gekichert. Wir waren (unter anderem) auf dem Markt, im Washington Park (und haben die blühenden Azaleen bewundert), im Boing Museum und am Mount Rainier. Drei Tage sind kurz.

Seit gestern Morgen sind wir wieder hier, aber noch etwas angeschlagen vom Aufstehen um 5 (unser Flieger ging um 7:30, damit ich wenigstens vor Mittag im Büro auftauchen konnte). Zu Hause herrscht dank unausgepackter Koffer noch Chaos, weil wir gestern einfach ohne einen Finger zu rühren in die Betten gefallen sind. Heute geht es ans Aufräumen, obwohl ich mich immer noch ziemlich bematscht fühle (das kann aber auch an der Erkältung liegen, die im Anmarsch ist).

Freitag, 22. Mai 2009

Auf ins Wochenende

Traurige Bilanz: Zur zweiten Moms' Night Out der Kita-Mütter sind statt der angemeldeten 13 nur 5 erschienen. Aber Mütter sind nun mal beschäftigt, zumal wenn das Treffen für 18:30 angesetzt ist. Mir tat's ja schon fast leid, den derzeitigen Vollzeit-Vater nach einer Stunde zu Hause schon wieder alleine lassen zu müssen. Aber unter uns: zu fünft quatscht es sich eh besser. Grosse Gruppen machen mich eher mundtot.

Als ich nach Hause kam...
  • Schlief Yonatan
  • Lag Yair im Bett und wartete nur noch auf Gute-Nacht-Lied, -Kuss und -Umarmung
  • Waren das Geschirr gespült und die Küche aufgeräumt
  • Sass der Ex-Student in den Startlöchern, um nach einem langen Tag mit den Kindern endlich auch mal was für sich zu tun
Dann ging's ans Wäschefalten, Baby-Mahlzeiten-Vorbereiten und Kofferpacken, damit wir heute Abend pünktlich und mit allem, was man so braucht, in den Flieger nach Seattle steigen können, um uns für ein langes Wochenende (Montag ist Memorial Day) nochmals mit den Schwiegereltern zu treffen. Ganz entspannt. Die Sonne soll jedenfalls scheinen.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Gefremdelt

Die Verkäuferin: "Mensch, bist du ein Süsser! So tolle grosse Augen! Wenn du, sagen wir mal, 50 Jahre älter wärst, dann würde ich mir das überlegen!" Daraufhin schaut Yonatan mich hilfesuchend an, verzieht den Mund -- und fängt an zu weinen.

So soll's sein, oder? Fremdeln muss das Kind. Von Yair kenne ich eine solche Reaktion allerdings nicht.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Bald ist jetzt

Gestern hat er es nur bis auf die Knie geschafft, aber gerade rief mich mein Grosser: "Mama, guck mal, was Yonatan macht!" Und da stand er schwankend im Gitterbettchen, mit der einen Hand festhaltend, mit der anderen Hand wedelnd, bis er *rums!* seitwärts auf seine Matratze sackte. Das heisst also, dass morgen die Matratze tiefer gelegt wird, sonst purzelt er uns irgendwann kopfüber da raus.

Nebenbei hatte Yair heute seinen U-irgendwas Termin (hier heisst das well-child visit): Hörtest, Sehtest prima, Grösse und Gewicht verlaufen genau auf der 50%-Kurve, BMI liegt niedriger als beim letzten Mal (kein Wunder, er ist ja auch ständig unterwegs und in Bewegung). Alles in allem meinte die Ärztin, er sei seinem Alter mindestens ein Jahr voraus. Ist das was Gutes? Die fünf Impfungen haben ihn trotzdem erstmal umgehauen, so dass er einen ausgiebigen Mittagsschlaf gemacht hat und dann weinerlich aufgewacht ist. Nach einer Probestunde Aikido und einer Schüssel Milchreis mit Apfelmus ging's aber wieder.

Morgen steht Yonatans 9-Monats-Untersuchung an.

Dienstag, 19. Mai 2009

Tiefer legen

müssen wir bald das Gitterbettchen: der kleinste meiner Männer hat sich soeben an den Gitterstäben vom Bauch auf die Knie gezogen. Ausserdem hat er sich heute seinen ersten Bluterguss verpasst, der Arme. An der Oberlippe. Da wippte er schwungvoll auf allen vieren vor und zurück, streckte dann ein Bein durch, sackte allerdings mit einem Arm ein und knallte mit dem Kinn auf den Boden. Habe ich mir erzählen lassen. Ich war Gott sei Dank nicht dabei. Danach wollte er für den Rest des Tages kaum noch etwas essen. Bis es abends Nudelauflauf gab -- da musste er unbedingt probieren. Seinen Brei mit Birnen-Pflaumen-Mus hat er komplett stehen lassen.

Montag, 18. Mai 2009

Was für ein Wochenende!

Ich weiss ja gar nicht, wo ich anfangen soll...
  • Schwiegereltern sind so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen sind. Netterweise treffen wir sie nächstes Wochenende nochmal -- in Seattle!
  • Mein Mann ist kein Student mehr! Gestern war die offizielle Commencement Ceremony/Graduation, bei sengender Hitze (ich übertreibe nicht) in Berkeleys Griechischem Theater. Uns floss alles weg, und irgendwann habe ich mir nur noch die Kinder geschnappt und bin in den Schatten geflüchtet. Dass man die Geschehnisse von dort aus weder sehen noch hören konnte, war zwar schade, aber nicht zu ändern. Der anschliessende Empfang auf dem Campus hat uns ein wenig entschädigt, noch mehr das Restaurant am Abend. Und jetzt ist es vorbei. Ich bin irgendwie fassungslos.
  • Zahn 5 und 6 sind durch! Diesmal hat der kleinste Mann sich doch ein wenig gequält, und ganz vorbei ist es noch nicht. Ständig braucht er etwas zum Beissen, und meine Schulter hat's ihm besonders angetan (aber damit kann ich leben, solange er andere Körperteile sachte behandelt).
  • Seinen Po kann Yonatan inzwischen auch vom Boden erheben. Lange kann es nicht mehr dauern, bis er klassisch krabbelt. Auf dem Bauch robbt es sich aber auch gut. Inzwischen lässt er sich auch gerne anfeuern. Als ich ihn heute gerufen und die Arme nach ihm ausgestreckt habe, ist er doch tatsächlich zu mir gekommen. Ich war begeistert. Er scheint schon einiges zu verstehen und schüttelt manchmal wehement den Kopf (zu süß!).
  • Die amerikanischen Behörden scheinen sich die Sache mit meinem Visum noch überlegen zu müssen. Jetzt benötigen sie zusäztliche Papiere, was hier natürlich gleich für helle Aufregung gesorgt hat (ICH bin ruhig geblieben, wohlgemerkt!), zumal noch nicht raus ist, worum es geht, weil ich zwar per email informiert worden bin, die Details aber auf dem Postweg an den Firmenanwalt gehen. Zzzzzzz.
  • Und jetzt bin ich müde und will ins Bett, muss aber noch einen riesen Berg Wäsche auffalten...

Freitag, 15. Mai 2009

Angenehm

Auf dass euer Wochenende so locker-flockig-fröhlich werde wie dieses Lied (New Soul) von Yael Naim!

Gut gelacht

Wer sich ein bisschen Spass gönnen möchte, der sollte seine Seite mal unbedingt durch Googles Übersetzungsmaschine jagen. Zum Schreien!

Hunger!

Jetzt ist mal eine kleine Auszeit im Büro angesagt. Seit besagte Kollegin das Feld räumen musste, komme ich kaum noch zum Luftholen. So geht das nicht. Ausserdem ist heute Freitag und der Rest meiner Familie samt Schwiegereltern vergnügt sich in San Francisco ("Hallo Süsse, kannst du mal eben im Internet schauen, wo genau die North Beach Pizza im Italienischen Viertel ist? Grant, glaube ich, aber ich weiss die Nummber nicht." "1462." "Oh prima, dann sind wir ja ganz in der Nähe!"). So ein Lotterleben.

Deshalb also ein Kurzbericht vom gestrigen Gala-Abend...

Dank crock pot war das Abendessen pünktlich auf dem Tisch, und Abendessen musste sein, denn schliesslich hatten die Schwiegereltern einen langen Tag hinter sich, und da muss was ordentliches in den Magen (auch in meinen, denn nach der Arbeit habe ich immer einen Riesenhunger). Also hektisch gegessen ("Hm, das ist ja eine Delikatesse!"), die Kinder bettgehfertig gemacht, den Brei für Kind Nr. 2 angerührt, ausgehfein angezogen (Anzug und Abendkleid!), dann allen gute Nacht gesagt, den kleinsten Spross weinend bei seinen unbekannten Grosseltern gelassen (ach, da wurde das Mutterherz schwer) und losgedüst.

Im Auto: "Ich weiss wirklich nicht, warum wir zu Abend gegessen haben. Gleich gibt es dort doch richtig was zu essen!"

In SF angekommen, super Parkplatz gefunden, mit dem Aufzug in den 15. Stock geschwebt und ins Getümmel gestürzt. Nach den ersten Gesprächen wird klar: Essen ist rar, die Gäste trinken vor Hunger, was das Zeug hält. Irgendwann später dann eine Ansage: "Leute, macht euch keine Sorgen, es GIBT gleich noch was zu essen. Um halb elf wird Pizza geliefert!" Pizza? Im Abendkleid? Männer, nehmt eure Krawatten ab! Das hier nennt sich Abschluss-Gala! $50 kostet uns der Spass!

Aber egal, wer Hunger hat, nimmt was er kriegen kann. Die Pizza kommt erst um elf und ist im Nu verputzt. "Ihr hungrigen, hungrigen Studenten! Wir liefern mehr Pizza, so schnell wie möglich! Bitte geduldet euch!"

Hach, was habe ich mir unser Abendessen gelobt. Wir haben auf die zweite Lieferung auch nicht mehr gewartet, sondern sind wohlgenährt und alkoholisiert (der Student, nicht die stillenden Mutter) nach Hause gefahren (beim Rausgehen habe ich auf einigen Tischen McDonalds-Müll erspäht -- so schlimm war's). Wo dann fünf Minuten nach unserer Rückkehr jemand anders vor Hunger weinend aufwachte. So ging's dann gleich an die Milchbar...

Donnerstag, 14. Mai 2009

Schwiegereltern im Anmarsch

Mit 30minütiger Verspätung haben sie den letzten Abschnitt ihrer Reise angetreten, von LA nach SFO. Damit machen sie dem Noch-Student einen Strich durch die Rechnung, denn er wollte nur mit Yonatan zum Flughafen fahren (damit er als noch fremdes Enkelkind die ungeteilte Aufmerksamkeit erfährt, die er verdient), aber nun sieht es so aus, als ob er Yair doch mitnehmen muss, denn sonst schafft er es nicht, ihn pünktlich im Kindergarten abzuholen. Das Problem: Er ist übers Handy nicht zu erreichen. Ich wähne ihn Golf-spielend im Tilden Park ("Und bevor ich dann morgen meine Eltern abhole, schlage ich erstmal noch ein paar Bälle." "Meinst du nicht, das wird zu knapp?" "Das lass mal meine Sorge sein!"), Yonatan im Kinderwagen nebenherkrähend. Dort lässt der Empfang nämlich zu wünschen übrig.

Dienstag, 12. Mai 2009

Unter einer Decke

Zu Abend gegessen, Schlafanzug angezogen, Geschichte gelesen, und endlich sind die Kinder im Bett und auf dem Weg ins Reich der Träume, so dass ich tatkräftig in der Küche wurschteln und aufräumen kann.

Doch plötzlich dringt ein ausgelassenes Lachen an mein Ohr. Nanu? Sollte es denn sein... dass da noch immer jemand wach ist...? Leise schleiche ich mich Richtung Flur, um einen Blick ins Kinderzimmer zu werfen. Doch Pustekuchen -- die Tür ist zu!!! Durch die Ritzen quillt helles, gelbes Licht. Na fein. Soviel zum Reich der Träume.

Mit einem Ruck mache ich die Tür auf. Yair liegt bäuchlings im Bett, Kopf Richtung Fussende, und schäkert mit Yonatan, der sich in seinem Gitterbettchen reckt und streckt, um möglichst viel von seinem Bruder zu sehen, glucksend und zufrieden. Wunderbar. Das kann ja noch heiter werden mit den Jahren...

Sprachverwirrung

Immer noch nicht im Bett, denn sonst vergesse ich folgende Geschichte...

Auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause:

"Mama, wie sagt man or auf Deutsch."
"Licht?"
"Mama, dein Licht sieht so rot aus."
"Mein Licht? Welches Licht?"
"Hier und hier. Da sieht dein Licht ganz rot aus." (streicht sich über die Wangen)
Da geht mir ein Licht auf. "Meine Haut? Also sag mal! Du weisst doch wohl, dass Haut nicht Licht heisst, oder?" Auch wenn or auf Hebräisch für vieles steht: Licht, Haut und Leder.

Da stellt er auf Durchzug. Das ist ihm peinlich. Mir nicht. Ich staune sowieso immer darüber, mit welcher Leichtigkeit er seine Sprachen meistert. Solche Ausrutscher sind da ganz erheiternd.

Montag, 11. Mai 2009

MBA, die Letzte

Es ist vorbei. Am Donnerstag hatte mein Student seine letzte Vorlesung, heute seine letzte Klausur und morgen reicht er die letzte Arbeit ein. Damit liegen 20 Monate Haas School of Business einfach so hinter uns, und trotz einiger Klagen und Beschwerden meinerseits haben wir die Zeit doch recht gut verbracht (im Nachhinein betrachtet).

Insgesamt begleitet uns diese MBA-Geschichte schon vier Jahre, von den ersten zaghaften Erwähnungen ("Ich würde ja gern...", "Eigentlich war es ja schon immer mein Traum...") über die ersten vorsichtigen Schritte ("Ich kann mich ja mal auf den GMAT vorbereiten, einen Kurs belegen... Ob ich den Test dann mache, weiss ich noch nicht...") bis hin zum Ehrgeizigen "Jetzt will ich's aber wissen" und den zahllosen, endlosen Nächten, in denen Essays geschrieben, Bewerbungen ausgefüllt und Interviews vorbereitet wurden. Dann das furchtbare Warten auf die Antworten der Unis, die bodenlose Enttäuschung, als Absage nach Absage einging und der Platz auf der Warteliste auch nicht weiterhalf, bis dann endlich, endlich im dritten Anlauf plötzlich gleich mehrere Institute Zusagen schickten und wir die Qual der Wahl hatten (Cornell, Duke oder Haas?).

Und jetzt ist all das vorbei, einfach so. Der Student ist gerade auf seiner ersten Dis-Orientation-Week Party, am Donnerstag trudeln seine Eltern ein (gut geplant, damit wir abends in Ruhe zur grossen Gala gehen können) und am Sonntag ist Graduation, mit allem Drum und Dran. Danach kann er ein paar Wochen ausspannen (mit Kind, denn die Tagesmutter ist für 14 Tage im Urlaub), bevor er ab 15. Juni endlich wieder zum arbeitenden Volk gehört (und dann gehen wir Einkaufen, was das Zeug hält, das sage ich euch!!! Ich muss nicht auf grossem Fuss leben, aber immer den Cent zweimal rumdrehen, das geht einem auf die Dauer doch ziemlich auf die Nerven.).

Ganz passend hat er heute auch erfahren, dass sein H-1B Visum durch ist, und meins folgt hoffentlich bald (der Firmenanwalt hat die Eingangsbestätigung erhalten, lange kann es also nicht mehr dauern). Damit haben wir auch in dieser Hinsicht sagenhaftes Glück, denn nach den letzten Jahren gab es dieses Jahr erstmals keine Lotterie bei der Visa-Vergabe, so dass alle, die bis zum 7. April einen Antrag eingereicht haben, auch vermutlich eine Zusage bekommen. So ganz im Geheimen hätte ich mich ja vielleicht doch gefreut, ab Oktober ein bisschen zurückzufahren und mehr Zeit für die Familie und mich zu haben. Aber dann... ist es doch irgendwie gut, ein bisschen rauszukommen, dazu zu verdienen und beruflich am Ball zu bleiben. Zumal mir die Arbeit ja inzwischen viel mehr Spass macht als zu Anfang, weil das Team mehr zusammen gerückt ist.

Ja, und so komme ich vom Hölzchen aufs Stöckchen und sollte doch eigentlich Schlafen gehen. Vermutlich hat eh niehmand bis hierhin mitgelesen... Also denn, gute Nacht!