Mittwoch, 2. Mai 2007

Schlafmangel

In diesen Tagen denke ich oft an Larissa, weil meine Nächte so kurz und zerhackt sind. Yair wacht zwei bis drei Mal auf, weint kurz, ruft nach mir und schläft weiter. Das war ja eigentlich bisher nie anders, abers in den letzten Wochen passiert es doch häufiger als sonst. Ausserdem haben wir wieder viel diskutiert, überlegt und entschieden, sind spät ins Bett gegangen und früh aufgestanden (heute um 5:30, weil ich nachmittags Yair früher abholen muss, damit im Kindergarten das grosse Lagerfeuer zu Lag BaOmer vorbereitet werden kann, das um 18:00 beginnt), denn Shai ist am Montag in Berkeley angenommen worden. Schlagartig standen wir wieder vor einem Haufen Fragen, denn strategisch gesehen liegt Berkeley natürlich besser als Duke, so nah am Silicon Valley, und das für jemanden, dessen Vergangenheit und Zukunft in der Hightech-Welt liegen. Auch verschiedene andere Optionen sprechen für diesen Schachzug. Aber Fakt ist, dass mir die Westküste einfach zu weit ist (jedenfalls so auf einen Schlag), und aus irgendeinem Grund habe ich ein ganz schlechtes Bauchgefühl dabei, auch wenn Shai, der ja letztes Jahr dort war, ganz sicher ist, dass es mir gefallen würde.

Ich habe jedenfalls Veto eingelegt, und so bleibt es bei Durham, NC. Ganz ist die Sache noch nicht aus der Welt, aber weitestgehend.

Hochs und Tiefs bestimmen also unsere Tage. Eine beständige Achterbahnfahrt. Shai packt zwischendurch die nackte Angst ob der Tatsache, dass wir bald alle Zelte abbrechen. Seine Familie macht es ihm nicht leichter, speziell seine Oma, die ihm ständig erzählt, er zerreisse die Familie, würde Yair ein Trauma zufügen und uns alle ins Unglück stürzen. Wie gut, dass es aber auch Gegenstimmen gibt, vor allem im Kollegen- und Freundeskreis. Nicht einfach, diese Phase... Für mich auch nicht, das gebe ich zu. Ich fühle mich schliesslich rundum wohl und habe mein Leben hier so richtig lieb gewonnen. Ich habe auch noch keinen blassen Schimmer, wie wir unsere Wohnung auflösen sollen. Da sammelt sich doch einiges an mit den Jahren! In solchen Situation sage ich mir deshalb: immer einen Schritt nach dem anderen. Das überstehen wir auch.

4 Kommentare:

Pampersfront hat gesagt…

Wie du schön schreibst - einen Schritt nach dem anderen. Es ist hart, alle Zelte abzubrechen und so weit wegzugehen und neu anzufangen. Aber ihr 3 seid eine Familie, ihr haltet zusammen und ihr schafft das auch. Du hast das schon einmal geschafft und bist glücklich und ihr werdet es auch diesmal gemeinsam schaffen. Ihr habt euch - und eure Familie zuhause ist ja nicht aus der Welt.

LG :-) und viel Zuversicht wünsch ich dir

PS: Vielleicht hat das unruhige Schlafen etwas mit dem Mond zu tun - Peter wacht momentan auch 2-3mal auf, schreit und schläft weiter...

Anonym hat gesagt…

Eine dicke Kraftumarmung von hier aus Schweden, verusch langsam anzufangen alles unnötige auszusotieren und wegzugebenoder schmeissen. Und habt Ihr einen Container für die Sachen ? Liebe Grüsse, in einer knappen Woche bin ich unten. Anneka (www.mischpoke.wordpress.com)

Karin hat gesagt…

Jaja, der Vollmond... Einschlafen dauert bei uns im Moment auch Minimum eine halbe Stunde.... Aber ejtzt nochmal ganz unqualifiziert: Berkeley ist ein traum! Sooooooooo schön... Aber so viel von einem Kalifornienfan...

Susi Sonnenschein hat gesagt…

Klingt vielleicht blöd, aber: mir hat es geholfen, eine Liste zu machen mit den Dingen, die noch erledigt werden müssen. Es ist beruhigend, eines nach dem anderen abzuhaken. Dann braucht man sich auch keine Sorgen um Sachen zu machen, die momentan nicht anliegen oder Angst haben, daß man was vergißt. Und was das Wohnungsaussortieren angeht: es ist ein Wahnsinnstolles Gefühl, Ballast abzuwerfen und nur die Sachen zu behalten, die einem wirklich am Herzen liegen. Und ich drück die Daumen, daß es bald mit dem Schlafen wieder besser klappt.