Sonntag, 26. Februar 2006

Frühlingsfreuden

Die Zeit fliegt dahin, und schon streckt der Frühling langsam seine Fühler aus. Am Freitag hatten wir zum ersten Mal in diesem Jahr Sharav (Chamsin); das ist ein östlicher warmer, trockener Wind, der uns ganz plötzlich 30 Grad bescherte. Am Samstag war es wieder deutlich kühler, die Luft voller Sand, der Himmel wolkenverhangen und regenschwer.
Viel hat sich inzwischen eigentlich nicht ereignet. Shai wartet immer noch auf sein Kellogg-Gespräch, das für den kommenden Freitag angesetzt ist. Da er heute Nacht wieder mal nach Deutschland fliegt und erst in den frühen Morgenstunden des Freitag wiederkommt, wird ihm die Zeit sicher schnell vergehen. Das heisst auch, dass ich am Freitag alleine mit Yair zum Babyschwimmen fahre, damit Shai sich ausschlafen und Energie tanken kann.
Yair hat inzwischen fünf Zähnchen und beisst und kaut schon ganz ordentlich. Gestern habe ich ihm zum ersten Mal die Zähne mit einer richtigen kleinen Zahnbürste und Zahnpasta geputzt. Das fand er viel besser als den Fingerling, den wir bisher benutzt haben, vermutlich wegen der lecken Zahnpasta. Davon konnte er gar nicht genug bekommen. Mal sehen, wie lange das anhält...
Gestern ist er zum ersten Mal zum Klang seiner Sigikid Spieluhr (LaLeLu) eingeschlafen. Ich singe ihm eigentlich immer "Guten Abend, gute Nacht" vor, aber in letzter Zeit ist er immer noch so hellwach, wenn er ins Bett geht, dass es lange dauert, bis er schläft. Die Spieluhr hat ihn irgendwie eingelullt, nachdem die erste Aufregung vorbei war. Ob das heute abend wieder klappt?
Am Wochenende sehe ich endlich Sybil mal wieder. Eigentlich wollten wir die "weite" Reise zum Kinneret antreten, um sie zu besuchen, aber Michael fliegt am Samstag für 6 Wochen nach Thailand, und so kommt sie auf dem Rückweg vom Flughafen bei uns vorbei. Wir werden uns dann an einem der nächsten Wochenenden auf den Weg ins Grüne machen. Jetzt ist die schönste Zeit zum Reisen, denn langsam fängt alles an zu blühen, Wiesen, Felder und Bäume sind kräftig grün, und die Luft ist angenehm mild. Im Wäldchen Ilanot unweit unseres Hauses blühen sicher schon die Iris, aber wir sie noch nicht gesehen. Das müssen wir schleunigst machen, bevor das Fenster sich wieder schliesst. Wie schön, dass es Frühling wird!

Samstag, 18. Februar 2006

Geschenke (im Papierkorb)


Gestern haben wir Yairs Geburtstag mit Shais Familie gebührend gefeiert: beim Brunch mit 17 Erwachsenen und 6 Kindern. Vorbereitet haben wir (fast) alles alleine. Viel Arbeit wars, aber gelohnt hat sichs!
Shai hat die organisatorische Seite des "Projekts" geleitet -- eingekauft, Stühle besorgt, neue Blumen für unsere Balkonpflanzen organisiert und anschließend Küche und Wohnzimmer aufgeräumt -- und einen Avokadosalat gezaubert.
Ich habe seit Mittwoch abend in der Küche gestanden, um Chaja (ein Südamerikanischer Nachtisch mit Karamel, Pfirsichen, Sahne und Butterkeksen), Rotweinkuchen, Kartoffelsuppe, Antipasti, Champignonlasagne, und verschiedene Salate vorzubereiten (Tomate/Mozarella, Tomate/Gurke mit Pinienkernen, Babysalat mit Wallnüssen und Granatapfel). Dazu gab es Jachnun, eine Käseplatte und Brot. Shais Mutter hat noch Kugel, Spinatauflauf und Thunfischsalat beigesteuert, und seine Oma brachte unerwartet Reibekuchen aus Batata und Gemüse mit. Und jetzt haben wir so viele Reste im Kühlschrank... Davon können wir wohl die ganze Woche noch essen. Ach, und nur zum Vergleich mit Deutschen Verhältnissen: Diese 17 Erwachsenen haben es nicht mal geschafft, zwei Flaschen Wein zu leeren. So viel zum Alkoholkonsum in Israel...
Yair war jedenfalls der Mittelpunkt der Feier, und er hat es in vollen Zügen genossen. Alle haben ihm Geschenke mitgebracht (und wirklich schöne noch dazu!) und mit ihm gespielt; er war rundum glücklich. Am liebsten mag er wohl den Xylophon-Hund, den Amir ihm auf unseren Vorschlag hin gekauft hat. Und den Nachtisch -- damit hat er sich gehörig den Bauch vollgeschlagen. Als abends die Nachbarn mit einem Geschenk erschienen und es noch mal Kuchen gab, hat er weitergeschlemmt. Davon kriegt er nicht genug. Das muss er wohl von mir haben.
Gegen 20:30 habe ich ihn endlich ins Bett gebracht. Er war so aufgedreht, dass er zum Einschlafen eine volle halbe Stunde gebraucht hat; aber dafür ist er zum ersten Mal in die Welt der Träume entwichen, ohne meine Haare festhalten zu müssen. Und dann hat er bis nach 8 Uhr heute morgen geschlafen, davon bis 5:30 in seinem eigenen Bettchen ohne zwischendurch wachzuwerden. Das soll was heissen!
Jetzt hat die Woche wieder angefangen und ich bin müde, obwohl ich gestern schon um 22 Uhr ins Bett gegangen bin (kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so früh geschlafen habe; aber ich bin ja auch noch nie an einem Samstag freiwillig um 6 Uhr aufgestanden).
Mal wieder nebenbei: Shai hat am Donnerstag abend in Kelloggs Admission Office angerufen, um seinen Interviewtermin festzulegen -- 3. März, 19 Uhr unserer Zeit. Jetzt muss ich ihm wieder bei der Vorbereitung helfen. Er murmelt schon ständig irgendwelche Antworten vor sich hin und möchte, dass ich ihm Fragen stelle...

Mittwoch, 15. Februar 2006

Luftballons für einen Sonnenschein

Ohne dass er es weiss, ist heute Yairs grosser Tag: ein Jahr ist er alt -- und kein bisschen Baby mehr! Hier die Leistungen der vergangenen Woche:
  • Wenn ich ihn frage, wo meine Nase ist, greift er mir mitten ins Gesicht.
  • Wenn ich ihn frage, wo seine Füsse sind, versucht er, seinen Schuh zu fassen.
  • Wenn ich ihn um einen Kuss bitte, gibt er mir einen völlig feuchten Schmatz auf die Wange. Das fühlt sich eher an, als wolle er mich aufessen.
  • Wenn ich ihn frage, wo Papa ist und sage "ruf doch mal: Aba!" lacht er und ruft "Aba", aber nur, wenn er wirklich will.
  • Und seit gestern, wenn ich ihn frage, wie gross er ist, hebt er die Arme hoch über den Kopf und freut sich.

Passend zum Geburtstagskuchen sind gestern Yairs nächste Zähnchen gesprossen -- das zweite und dritte, und das ganz ohne Theater. Bis zur Feier am Samstag können sie noch ein bisschen wachsen.
Heute abend blasen wir Luftballons auf und packen Geschenke aus. An der Haustür prangt schon seit kurz vor Mitternacht Pooh der Bär mit einem riesigen יום הולדת סמח! (Einen glücklichen Geburtstag!). Geburtstagslieder haben Shai und ich schon im Morgengrauen gesungen, und Yair, ohnehin glücklich weil wir um 6:30 beide noch zu Hause waren und noch dazu so fröhlich, war zufrieden und hat es genossen. Natürlich ging das Geschrei los, als ich mich um 7:10 völlig verspätet endlich auf den Weg machen musste. Aber er hat sich schnell wieder beruhigt.
Andi und Ruti, seine Tageseltern, haben ihn mit bunten Ballonen und griffbereitem Fotoaparat empfangen, um stolz wie zwei Grosseltern die ersten Geburtstagsbilder zu schiessen.
Übrigens hat Shai gestern eine Einladung zum Telefon-Interview von Kellogg (Northwestern University) bekommen. Damit hat er auch dort die erste Hürde genommen und die Chancen steigen weiter. Wir dürfen gespannt sein.
Ausserdem sind wir zu Ehren von St. Valentin tatsächlich gestern noch etwas Essen gegangen. Safta Hana kam rüber zum Babysitten. Für zwei Stunden Zweisamkeit.

Dienstag, 14. Februar 2006

Valentinstage

Nur ganz kurz heute, ich bin ja schließlich bei der Arbeit...
Heute vor einem Jahr war unser letzter Tag als Paar -- ohne dass wir es wussten natürlich, obwohl ich schon so eine Ahnung hatte, dass die Geburt kurz bevor steht. Valentinstag. Damals hat Shai gemeint, jetzt gehe die Ära "Shai und Jeanne" zu Ende, und ich habe geweint, weil das so traurig klang. Gestern habe ich wieder geweint, weil er wohl recht hatte.
Wir haben einfach nicht mehr viel Zeit für uns; zumindest kaum noch Zeit, um mal rauszugehen. Damals habe ich gesagt, wir müssten uns vornehmen, einen Abend pro Woche uns zu widmen und etwas zu unternehmen. Pustekuchen! Das liegt wohl mehr an mir, weil ich in der Woche zu müde bin, um bis Mitternacht zu tanzen. Und weil ich nicht bereit bin, rauszugehen, bevor Yair schläft. Andererseits, wenn wir einen Babysitter hätten, der zu uns nach Hause kommt, könnten wir uns vielleicht leichter mal für ein paar Stunden wegstehlen. Aber so müssen wir Yair jedes Mal zu Shais Eltern karren, und dann geht er spät ins Bett, zu müde und überdreht.
Es ist schon alles nicht so einfach. Als Eltern braucht man so viel mehr an Energie. Aber um nichts in der Welt wollte ich Yair wieder hergeben. Und da sind Shai und ich uns einig. Wir sind kein Paar mehr, nein. Aber wir sind eine wunderbare Familie. Happy Valentines!

Sonntag, 12. Februar 2006

Die erste Narbe?


Jetzt habe ich schon fast eine Woche nichts mehr gebloggt... Dabei hatte ich mir doch Regelmässigkeit vorgenommen.
Am Samstag ist Yair ganz blöd gefallen. Mit dem Stoffhund in der Hand, den Shai ihm Aus D mitgebracht hat, hat er sein Gleichgewicht verloren und ist vornüber mit den Kopf an den Tisch geknallt. Er hat so geschrien! Ich habe das kleine Bündel ganz schnell in den Arm genommen, aber er hat geweint und geweint. Shai kam von Oben herunter um zu sehen, was passiert ist. Und dann haben wir entdeckt, dass Yair über seinem rechten Auge blutete. Nicht heftig, aber halt nah am Auge. Nachdem wir die Notfall-Hotline der Krankenkasse angerufen hatten, sind wir dann losgefahren in die Notaufnahme unserer Krankenkasse in Ramat HaSharon. Alles ist gut, Yair hat Glück gehabt. Ob eine Narbe bleiben wird?
Dass mir die Kommentare von Shais Mutter zum Thema auf die Nerven gehen, muss ich wahrscheinlich gar nicht extra erwähnen. Sagte sie doch gestern zu Yair: "Ach Yairi, sie müssen auf dich aufpassen, stimmts?" Daraufhin ich: "Nein, Yair, also von heute an passe ich nicht mehr auf dich auf. Jetzt reicht es mir." Pffffffttt...
Abgesehen von diesem Zwischenfall war unser Wochenende wunderbar. Shais Eltern und Amir waren am Freitagabend zum Essen ausnahmsweise mal bei uns; was natürlich heisst, dass ich kochen musste und den Grossteil des Nachmittags in der Küche stand -- aber es war wirklich nett. Mein Gulasch war super, und der Rotweinkuchen ist mir so gut gelungen wie noch nie.
Ansonsten waren wir ganz Familie und hatten unglaublich viel Spass. Yair war so süss! Langsam fängt er an, Worte nachzusprechen und auf Aufforderungen zu reagieren. Gestern habe ich ihn gefragt, wo meine Nase sei, und er hat mir mitten ins Gesicht gegriffen. Und wenn ich ihn frage "Wo ist der Papa? Ruf mal "Aba"!", dann ruft er "Aba" und strahlt wie ein Honigkuchenpferd.
Ausserdem kommt er seit neuestem immer zwischendurch zum "Andocken" zu mir. Wenn ich auf dem Boden sitze und seinem Spiel zuschaue, kriecht er plötzlich rüber und legt seinen Kopf in meinen Schoss oder rubbelt seine Nase an meinem Arm. Das ist so niedlich. Wie ich dieses schon nicht mehr so kleine Würmchen liebe!
Am Freitag haben wir ein Geburtstagsgeschenk für Yair gekauft. Das gibt es aber natürlich erst am Mittwoch. Ein Jahr ist er schon alt, ich kann es gar nicht fassen.
Ansonsten ist diese Woche ausgefüllt mit Vorbereitungen für seine Geburtstagfeier am Samstag. Heute Abend kommt Esther, um in Yairs Zimmer die Gardinen aufzuhängen, die sie für ihn genäht hat. Ich bin gespannt.

Dienstag, 7. Februar 2006

Was für ein Tag

Seit drei Tagen versuche ich nun schon, Sybille zu erreichen. Seit drei Tagen ist ihr Handy ausgestellt und sie antwortet nicht auf emails. Heute habe ich endlich mit Shlomit, ihrer Schwägerin, sprechen können -- nachdem mir die unmöglichsten Gedanken im Kopf herumgespukt sind: In meiner Phantasie war Sybille schon krank oder nach einer Trennung von Michael Hals über Kopf zurück in die Schweiz gereist. Ich habe mir solche Sorgen gemacht!
Dabei ist sie einfach nur für eine Woche mit Michael in der Türkei, um mal richtig auszuspannen und die Beziehung zu pflegen. Ihre Firma, der es nicht besonders gut geht, hat sie kurzerhand in den Zwangsurlaub geschickt. Uffff!!!
Überall habe ich herumtelefoniert, hundertmal -- Michaels Mutter (nicht zu Hause), die Auskunft (keine Auskunft), Shlomits handy (ausgestellt), Shlomits Nr. zu Hause (nicht mehr in Betrieb). Bis Gila, unsere Sekretärin hier, die Nummer von Shlomits Mann herausgesucht und mir über ihn Shlomits neue Festnetznummer besorgt hat. Als ich Shlomit endlich am anderen Ende der Leitung hatte, sind mir ein Dutzend Steine vom Herzen gefallen, dass alles gut ist. Keine Ahnung, was in mich gefahren ist, so hysterisch zu reagieren...
Abgesehen davon hat Lisa mir erzählt, dass die STC einen Web master sucht. Ich habe also mit Debbie, der jetzigen Web masterin, gesproche, weil mich das wirklich interessiert und ich sicher irgendwie fünf Stunden monatlich dafür aufbringen könnte. Aber sie sucht jemand mit mehr technischem Hintergrund. Ich könnte mich sicher einarbeiten, aber das würde anfangs sicher sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Jedenfalls wird Debbie mich anrufen, falls es ihr gelingt, die Aufgabe zwischen verschiedenen Leuten zu teilen.
Die STC sucht auch noch jemand für einen Newsletter. Vielleicht werde ich Debbie darauf noch mal ansprechen. Das klingt fast noch interessanter -- scheint mir aber auch viel aufwendiger zu sein, und so viel Freizeit habe ich dann doch nicht. Mal sehen. Es heisst also einmal mehr: Abwarten.

Montag, 6. Februar 2006

Abwarten

Gestern hatte Shai sein Wharton Interview. Er war begeistert und meinte, es sei prima gelaufen. Wir werden sehen. Jetzt heisst es jedenfalls: Warten bis zum 16. März, dem Tag der Entscheidung.
Ich hatte gestern nachmittag mein zwei-monatliches Gespräch mit Nir, unserem Abteilungsleiter. So ein Graus. Er ist aalglatt, geschniegelt und kalt. Wenn er überhaupt mal lächelt, dann bleiben seine Augen unberührt. Kein Wort über unsere vierteljährliche Bewertung letzte Woche, bei der ich mit 4 sehr gut abgeschnitten habe. Kein Wort auch über den Wiki, an dem ich seit Wochen hart arbeite und der schon wirklich klasse aussieht und bald "fertig" wird. Merav, unsere Teamleiterin, hingegen stellt alles immer ganz anders dar. Sie vergöttert Nir. Ich begreife diese Diskrepanz nicht.
Hinzu kommt, dass wir versuchen, zur STC Konference im Mai nach Las Vegas zu fahren. Gerade arbeiten wir daran, einen "business case" aus dieser Veranstaltung zu machen -- warum wir teilnehmen möchten, was uns die Konferenz bringt, was die Firma dadurch gewinnt, und so weiter. Aber Nir meinte gestern, wir sollten nicht mit zu hohen Erwartungen an die Sache herangehen. Die Chancen, das auch nur einer von uns fliege, seien sehr gering.
Kurz gesagt, meine Motivation ist im Moment am Nullpunkt angelangt. Ich denke, wenn wir nicht nach AmiLand ziehen, werde ich im Sommer anfangen, mich nach alternativen Jobs umzusehen. Hier kann ich mich beruflich jedenfalls nicht mehr verbessern. Traurig eigentlich, denn ich fühle mich in unserer Firma sehr wohl, und es ist mir noch nie passiert, dass ich morgens nicht aus dem Bett kam, weil ich nicht zur Arbeit gehen wollte. Auch hier heisst es also: Abwarten.

Donnerstag, 2. Februar 2006

Wochenausklangsgrübeleien


Gleich stürme ich endlich ins Wochenende. Ein graues, kühles, der Vorhersage nach, aber ich freue mich drauf. Nicht, dass ich heute wirklich etwas zu berichten hätte... Vorgestern ist unser neuer digitaler CamCorder angekommen. Ich habe schon einige Minuten gefilmt. Es ist wunderbar, endlich Yairs Bewegungen und Äußerungen festhalten zu können.
Sein erster Geburtstag nähert sich, und wir planen. Shai möchte die ganze Familie samt Anhang zum Frühstück/Brunch (meine Idee) einladen, sprich Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten und Cousins... Seine Familie ist ja nicht besonders groß, aber 25 Leute kommen da doch zusammen. Und das in unserer bescheidenen Bude! Aber da werde ich wohl nicht drum herum kommen.
Überhaupt wird es Zeit, dass ich mich auf die hiesigen Erwartungen einstelle. Meine Teamleiterin engagiert für den 4. Geburtstag ihres Sohnes einen Clown und mietet ein Lokal. Zuzüglich der kleinen Überraschungen, die die kleinen Gäste mit nach Hause nehmen, blättert sie dafür über NIS 1.000 hin. Und das ist üblich hier. Ein popeliger Kindergeburtstag zu Hause mit ein paar Kindern, Würstchen und Kartoffelsalat kommt gar nicht in Frage. Eingeladen werden alle Kinder der Gruppe oder Klasse, und das sind nicht wenige, wenn man bedenkt, dass die Schulen teilweise fast 40 Kinder in einer Runde zusammenscharren. Über Kindergeburtstage hinaus frage ich mich, wie da effektives Lernen möglich ist, aber das steht auf einem anderen Blatt.
So, jetzt werde ich noch ein bisschen arbeiten, bevor ich eile, um meinen Spatz von seinen Tageseltern abzuholen.