Montag, 15. Juni 2009

Sommermelancholie

Der Alltag hat uns wieder: meine Männer sind zurück (aber noch jetlag-geplagt), und der Ex-Student fängt heute seinen neuen Job an.

Um uns herum macht sich der Sommer bemerkbar, vor allem daran, dass es plötzlich im Village viele freie Parkplätze gibt. Wohnungen werden geräumt oder stehen schon leer; ständig sieht man Umzugswagen, liest man von privaten Flohmärkten. Yairs rasterlockiger Freund der letzten Monate, Mustafa, ist gestern ganz früh nach Arizona aufgebrochen, in einen neuen Lebensabschnitt. Um 5:15, kurz nach Tagesanbruch, als der kleine Mann wegen Zeitverschiebung schon im Bett herumturnte, hörten wir ein letztes Mal die Autotüren zuschlagen. Nicht mal ein Blumentopf ist geblieben.

Traurig ist das, dieses Kommen und Gehen. So viele Abschiede. Daran kann man sich einfach nicht gewöhnen. Ich bin mir nicht mal sicher, was leichter ist: das Dableiben oder das Weggehen. Sicher ist nur, das immer ein Stück zurück bleibt, wenn man weggeht. Etwas, wonach man sich zurück sehnt. Etwas, das einen daran hintert, irgendwo jemals wieder ganz zu Hause zu sein, mit Kopf und Herz, 100%. Das ist bitter-süss und lässt sich nicht ändern.

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