Yair schläft seelig, schon seit kurz vor acht. Shai ist im Fitnessstudio, und ich kann mich nicht vom PC loseisen, um endlich mal ein bisschen aufzuräumen und etwas zu essen. Stattdessen organisiere ich Shais erstes Interview -- denn vorgestern hat er doch tatsächlich seine erste Einladung bekommen, von Wharton!
Wir sind beide aufgeregt; obwohl noch immer alles sehr vage ist, wird die Möglichkeit langsam konkreter. Das ist spannend, macht aber auch Angst. Schliesslich geht es uns gut hier. Ich liebe meine Familie, unsere Wohnung, meinen Job. Erst kürzlich habe ich mein Fitnessprogramm wieder aufgenommen; jetzt fühle ich mich ausgeglichen und rundum zufrieden mit mir und meinem Leben.
Das alles verlassen, innerhalb kurzer Zeit, um sich auf der anderen Seite des grossen Teiches wieder etwas Neues aufzubauen, noch dazu, wo es so viele Unbekannte gibt (werde ich über meine Firma eine Arbeitsgenehmigung bekommen, und falls nicht, was werde ich tun? wie wird Yair mit der Veränderung fertig werden -- Umgebung, Menschen, Sprache? wird Shai überhaupt Zeit haben für uns, immerhin ist ein MBA sehr zeitintensiv,...).
Aber eigentlich ist es eher Shai, der kalte Füsse bekommt. Das ist typisch, weil nicht das erste Mal. Aber seine Träume muss man leben. Ich möchte nicht, dass er irgendwann bereuht, es nicht wenigstens versucht zu haben. Also warten wir gespannt. Schliesslich sind wir ein starkes Team. Wir schaffen das schon.
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