Montag, 30. Januar 2006

Tzad rishon oder Die ersten Schuhe

Jetzt sind schon wieder zwei Arbeitstage rum, und ich hatte noch keine Gelegenheit, vom Wochenende zu berichten. Abgesehen davon, dass Shai und ich den ganzen Freitag über gestritten haben, über Gott und die Welt im Allgemeinen und seine Familie/seine Mutter im Besonderen, habe wir Yair endlich seine ersten Schuhe gekauft. Echte Elephanten-Schuhe, damit er sich gut einläuft. Etwas unbeholfen ist er damit durch den Laden stolziert. Er hat seine Füßchen immer kräftig hochgehoben und war sichtlich irritiert ob der Dinger, die ihn da am Laufen hinderten. Dann ist er der Länge nach hingefallen, war ja klar, und zu unser aller Entsetzen war danach sein ganzer kleiner Mund voller Blut. Das stellte sich schließlich aber als nicht allzu schlimm heraus. Er hatte sich einfach mit seinen beiden unteren Schneidezähnchen ein wenig den Kiefer verletzt. Sobald er seinen geliebten Schnuller im Mund hatte, hat er sich beruhigt, und kurz darauf ist er eingeschlafen. Vielleicht aus einem Schockzustand heraus. Aber vermutlich ist er einfach hingefallen, weil er ohnehin schon müde war.

Ansonsten ist eigentlich nicht viel passiert. Nach unseren Streitigkeiten haben Shai und ich uns dann doch noch einen schönen Abend gemacht, und am Samstag sind wir morgens dann mit Yair nach Herzliya zur Jimbori gefahren, damit er sich ein bißchen mit anderen Kindern austoben konnte. Shai hat ihn dann anschließend mit zu Safta Shula (Tata) nach Tel Aviv genommen, und ich habe mich endlich mal ungestört mit Liat getroffen. Das war wirklich nett und hat mir persönlich sehr gut getan.

Shai hat sein Wharton-Interview festgemacht: am Sonntag, 5. Februar, um 17:00. Ich bin sehr gespannt. Gerade lese ich das online Tagebuch eines Studenten, der Frau und Tochter hat. Spannend. Keine Ahnung, wie wir das schaffen können. Er hat nicht mal Zeit zum Schlafen. Leider schreibt er über Frau und Tochter wenig, sprich was sie tagsüber machen, wie sie mit eingebunden sind. Aber ich habe den Eindruck, dass es viele soziale Ereignisse gibt, an denen sie teilhaben. Und sie laden ständig Leute ein. Aber bevor ich mich zu sehr einlese -- sollte ich mich vielleicht daran erinnern, dass alles noch in den Sternen steht. Mentale Vorbereitung gut und schön, aber ich bin schließlich hier und sollte mich nicht so viel in Tagträumen verlieren.

Soviel also für heute. Jetzt gehe ich endlich mal etwas essen. Yair schläft, Shai ist noch bei der Arbeit und trifft sich dann mit einem Freund, und ich werde mich gleich mit einem Butterbrot vor den Fernseher setzen und meinen Tag mit ARD oder ZDF ausklingen lassen...

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