Dienstag, 27. März 2007

Feierabend

Das Kind schläft, das Brot ist im Backautomat, die Spülmaschine brummt, Küche und Wohnzimmer sind aufgeräumt und sauber, der Mann hat Ausgang, und so kann ich mich jetzt endlich in aller Ruhe mit einem Glas Wein vor den Computer verziehen und ein bisschen schreiben.

Pessach rückt schnellen Schrittes näher. Mit Bewunderung lese ich täglich, wie gezielt und gewissenhaft Anneka ihren Pessach-Putz angeht. Ich werde wohl wie jedes Jahr Küchenschränke und Kühlschrank ausmisten und säubern -- das muss reichen. Wo ausser in Küche und Wohnzimmer sollte sich sonst noch Chametz verstecken? Wir schleppen unser Essen ja schliesslich nicht im ganzen Haus herum.

Hoffentlich werde ich nicht in irgendeiner Ecke wieder diese fiesen, kleinen, braunen Käfer entdecken, die sich sonst immer um diese Jahreszeit in den Schränken ausbreiten. Schon beim Gedanken bekomme ich Gänsehaut. Scharen davon habe ich schon wegwischen und vernichten müssen. Dieses Jahr habe ich aber noch keinen gesichtet, und das stimmt mich äusserst zuversichtlich.

Von der Firma haben wir zusätzlich zu den üblichen Gutscheinen dieses Jahr ein Kochbuch für Pessach bekommen, mit wunderbaren Rezepten für Mazot. Beim Gedanken an Kneidalach und Matze-Brei läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen (dabei soll es Menschen geben, die das nicht mögen!). Allerdings müssen wir dieses Jahr einen kleinen Eiertanz machen (sehr zweideutig, dieses Wort, zu Ostern!), denn schliesslich kommen meine Eltern, und von denen kann ich nicht verlangen, an Pessach nichts Gesäuertes zu essen. Aber das wird schon gut klappen; hatten wir ja vor vier Jahren schon mal, nach unserer Hochzeit.

Langsam macht sich bei mir auch schon richtige Urlaubslaune breit, obwohl ich bei der Arbeit noch einiges zu schaffen habe. Übrigens werde ich mir bald Gedanken um ein (zusätzliches) englischsprachiges Blog machen müssen, denn meine Leute hier bestehen darauf, auf dem Laufenden gehalten zu werden -- Deutsch können schliesslich die wenigsten, und mein schriftliches Hebräisch lässt ja dann doch sehr zu wünschen übrig. Aber da ich drüben nicht arbeiten werden, habe ich sicher VIEL mehr Zeit. ;-)

Gestern hat Shai mit einer in den USA lebenden israelischen Anwältin gesprochen ob einer möglichen Arbeitserlaubnis für mich. Tja, das sieht nicht gut aus (nicht, dass ich das geglaubt hätte -- alle anderen waren da bisher viel zuversichtlicher als ich): Erstens ist das Arbeitsvisa-Kontingent für dieses Jahr schon ausgeschöpft. Höchstens im non-profit Sektor bestehen noch Chancen. Darüber hinaus liegt die einzige Möglichkeit darin, einen Job bei einer Firma zu finden, die bereit ist, mir ein Arbeitsvisum zu beschaffen. Die Anwälting ist bereit, meinen Lebenslauf an ihre Kontakte zu verschicken, um mir bei der Jobsuche zu helfen. Sie meint, Technische Redakteure würden immer gesucht. Blöd nur: Ich will ja gar nicht vollzeit arbeiten, und wer macht sich denn für eine Teilzeitkraft die Mühe??? Wir werden sehen. Familienplanung steht ja auch noch irgendwann an. Yair beginnt sich schon für die dicken Bäuche anderer Mütter zu interessieren -- und davon gibt es genug, allein unter den Müttern seiner Kiga-Kumpels (Anneka, liest du mit? :-) Karin, kein Grund zur Panik! ;-)).

Also, das muss jetzt aber reichen für heute. Mein Wein ist fast leer, alles ist ruhig hier -- Schlafenszeit.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also 1. lese ich mit und ich kann ja schon mal ein paar Babysachen raussuchen, die schwirren hier noch rum
2. Ich will auch Wein
3. ich mag Matze in reiner Form nicht sehr gerne und bin nach 8 Tagen wie ausgehungert auf Brot, aber kneidlach die liebe ich
4.ach mensch meinst du mir macht das putzen spass, ich hasse es, aber bei uns ist garantiert überall chametz
5. weiss ich nicht mehr
liebe grüsse und ätsch wir haben wunderbares wetter hier.