Seit E. mein neuer Chef ist, komme ich gar nicht mehr zum Bloggen. :-) Nein, ernsthaft, es weht schon ein anderer Wind in unserem kleinen Büro, so ohne André. Wir sind irgendwie verwaist, ein bisschen wie ein Team ohne Seele, und trotzdem ist da jemand, der die Kontrolle an sich gerissen hat, obwohl er von Dokumentation (noch) wenig Ahnung hat und jedes Problem angeht, als schrieben wir Code. Das hat auch seine Vorteile, aber mit André war halt alles anders... Das Ende einer (leider kurzen) Ära. Am Freitag war seine grosse Abschiedsparty, mit ganz speziellen Keksen, Alkohol, guter Musik, indischen Video-Clips und jeder Menge Spass. Ich kam mir vor wie zu Uni-Zeiten. War klasse. Yair hat unterdessen zwei Minuten entfernt beim Schwager ungetrübt geträumt.
Gestern Abend hatten wir dann die Duke-Gang zu Gast. Pizza und Bier, das war die Idee, auch ganz passend zum Spiel Israel gegen England. Warum niemand etwas gegessen hat, ist leider ungeklärt geblieben. Wir hatten drei grosse Familien-Pizzen bestellt -- zwei davon sind jetzt im Gefrierfach. Den Schokoladenkuchen hätte ich mir auch sparen können, das Eis sowieso, und Kaffee oder Tee wollte zum guten Schluss auch niemand. Nur ein paar Flaschen Bier sind geleert worden. Sogar relativ viele für hiesige Verhältnisse.
Das soll aber nicht heissen, dass es nicht nett war. Sechs "Admits", davon ein Paar und zwei mit Anhang. Alle ganz sympatisch und bis auf einen noch keiner so ganz entschlossen. Die meisten warten noch auf Antworten von anderen Unis oder müssen sich zwischen zweien entscheiden, so wie wir. So sitzen wir alle im selben Boot, mehr oder weniger. Zur Zeit tendieren wir zu Duke, das heisst: ich eigentlich, aber meine Argumente sind schlagkräftig, so dass Shai geneigt ist, mir Recht zu geben. Überreden will ich ihn aber nicht, denn schliesslich ist der akademische Aspekt der wirklich entscheidende, und Shai muss für sich entscheiden, welche Uni ihm da mehr bringt.
Also schlafen wir eben noch mal drüber...
In gut einer Woche, nach dem Seder, fliegen meine Eltern ein. Yair freut sich schon wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich ihm erzähle, dass Oma und Opa bald mit dem Flugzeug anreisen. Ich freue mich auch, zumal ich zwei volle Wochen Urlaub habe und wir nach den Feiertagen noch ein bisschen in Eilat ausspannen werden. Ich wünschte mir nur, dass Flugangst plötzlich kein Thema mehr wäre. Dann könnte ich mich freuen, ohne mich gleichzeitig zu sorgen.
Acht mal werden wir noch wach...
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