Das war definitiv eine Erfahrung. Aber nicht unbedingt eine, die ich noch mal machen muss.
Die Verantwortlichen hatten sich ein wenig verschätzt, in jeder Hinsicht. "Fünf, vielleicht sechs Stunden -- bis um 15 Uhr müsste alles gepackt und verstaut sein." Um 22:45 wurde die Aktion abgebrochen, weil kein Packmaterial mehr da war. Dabei war vorab zwei Mal jemand da, um die Kubikmeterzahl abzuschätzen. Fortsetzung folgt (heute).
Als ich in regelmässigen Abständen im dörflichen Tante-Emma-Laden aufkreutze, um erst Frühstücksutensilien, dann fünf dick belegte Baguettes und schliesslich drei Schachteln Zigaretten unterschiedlicher Marken zu kaufen, fragte mich der Inhaber irgendwann, ob wir umziehen. Ach?
Dann mussten wir noch Kisten, Kästen, Kühlschrank und Trockner zu Shais Eltern bringen. Das haben netterweise die Jungs von der Umzugsfirma gegen ein paar Shekel extra erledigt. Was die Nachbarn dachten, als um 23:15 dieses Ungetüm von Lastwagen vorfuhr, möchte ich gar nicht wissen. Um 0:30 konnten die Jungs dann endlich zurück nach Adshod fahren, um den Lkw wegzubringen, nach Hause zu fahren und vielleicht noch ein paar Stunden Schlaf zu erhaschen.
Wir (das heisst Yair und ich) haben in dieser ersten Nacht ausser Haus im Zimmer meiner Schwägerin geschlafen (Shai dagegen auf dem Sofa). Warum? Weil die Matratze des Futons, dass im Keller steht, seit über einer Woche im Garten lüftet und keiner (wir wurden nicht gefragt) meiner Schwiegermutter helfen konnte, sie wieder ins Haus zu schleppen (mein Schwiegervater hatte vor Jahren mal Rückenprobleme und ruht sich noch immer darauf aus). So wird sie jede Nacht schön feucht und trocknet dann tagsüber wieder unter der heissen israelischen Sonne.
Auch nett: Gestern abend erzählte meine Schwiegermutter mir von dieser Riesenkakerlake, die sie in der Badewanne vernichten mussten, damit der kleine Mann sich bettgehfertig machen konnte (geschlafen hat er dann trotzdem nicht, bis wir kamen). "Keine Sorge", sagte sie noch zu mir, "wir haben sie ausser Gefecht gesetzt." Ja. Das habe ich heute Morgen gesehen. Ich musste das tote Exemplar nämlich aus dem Abfluss ziehen, wo es sich regelrecht verkantet hatte. Das war ein netter Einstieg in den Tag, nach fünf Stunden Schlaf.
Ausruhen müssen wir jedenfalls noch aufschieben. Bis zum Wochenende bleibt es anstrengend. Wir müssen den restlichen Kleinkram ausräumen, putzen, streichen, reparieren. Nachdem die Umzugsfirma die übrigen Sachen eingepackt und abgeholt hat.
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