Jetzt haben wir es fast geschafft. Gestern wurde fleissig weiter geräumt, gestrichen und gefegt. Heute (ja, erst heute!) holen die Jungs die restlichen Sachen ab und die Putzfrau macht ordentlich sauber.
Kaum zu glauben, aber der Abschied von ihr fällt mir am schwersten. Wohl deshalb, weil wir kaum eine Möglichkeit haben, in Kontakt zu bleiben. Wir haben keine gemeinsame Schriftsprache. Inna kommt aus Moldavien, spricht Romänisch, Russisch, ein recht gutes Hebräisch und einige Brocken Englisch, aber für den Schriftverkehr reicht es eben nicht. Abgesehen davon, dass sie keinen Computer hat, ganz zu schweigen von Internet. Das einzige, was mir im Moment über diesen Trennungsschmerz hinweg hilft, ist das Wissen, dass Hierbleiben nichts ändern würde, denn sie geht im September zurück nach Moldavien. Schweren Herzens, denn Geldverdienen ist dort schwer, aber die Trennung von ihrer Familie wiegt einige Zentner mehr.
Ihren Mann hat sie seit 2004 nicht gesehen, ihren Sohn, inzwischen 18, noch länger. Er hat seit er fünf ist bei einer Kinderfrau gelebt, damit seine Eltern von fern ihre Familie unterstützen konnten. Kommt einem bei solchen Verhältnissen das Lachen nicht abhanden? Aber Inna lacht gerne, erzählt, teilt. Sie wird mir sehr fehlen. Gestern, als ich ihr den Schlüssel zurück brachte, den ich mir neulich borgen musste, habe ich meine Tränen nur im Zaum halten können, weil wir uns gesagt haben, dass ein ordentlicher Abschied noch folgt. Mit Yair. Der liebt sie nämlich auch heiss und innig. Ohne Küsschen gehen wir nicht.
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