Donnerstag, 31. Mai 2007

Kindliches Bewusstsein

Scheinbar fruchten die vorsichtigen Versuche, Yair auf die grosse Reise vorzubereiten. Vor ein paar Tagen sassen wir zusammen im Arbeitszimmer. Ich las emails, er spielte auf dem Sofa mit einem Stapel ausrangierter Bücher herum. Seinem konzentrierten Gesichtsausdruck entnahm ich, dass er angestrengt über etwas nachdachte. Plötzlich schaute er auf und rief aufgeregt: "Ima, shachachnu linsoa leamerika!" (Mama, wir haben vergessen, nach Amerika zu fahren!)

Ich konnte ihn beruhigen.

Dienstag, 29. Mai 2007

Kühlung

Zur Zeit häufen sich die bisher heissesten Tage des Jahres. Gestern war wieder einer. Das Plantschbecken vom letzten Jahr habe ich vor einigen Wochen entsorgt, weil es den Winter auf dem Balkon nicht sonderlich gut überstanden hat. Jetzt ein neues zu kaufen, lohnt sich für die paar Wochen wirklich nicht. Und bei der Hitze stand uns der Sinn nicht nach Spielplatz oder zu Hause bleiben.
Also haben wir kurz entschlossen ein paar Sachen in unsere Tasche geworfen, eisgekühlte Wassermelone, ein paar belegte Pitot und Wasser eingepackt und sind zum Strand gefahren. Eine weise Entscheidung! Kurz bevor die kühlende Meeresbrise auffrischte, zeigte mein Aussenthermometer im Auto 35 Grad an. Aber am Strand war es angenehm luftig. Dass dann auch noch Yairs Kindergartenkumpel Ori auftauchte, war Glücksache. Die beiden haben zusammen gespielt und zu Abend gegessen und sind dann später sandig und erschöpft Hand in Hand zurück zum Parkplatz gelaufen. Süss.

Nadeln braucht das Land

Vergebens bin ich heute Mittag losgezogen, um eine Nadel zu suchen. Eine Nähnadel. Mir sind die wenigen, die ich hatte, abhanden gekommen, und inzwischen gibt es doch den einen oder anderen Knopf anzunähen und Nähte zu flicken. Alles muss ja ordentlich sein, wenn wir die grosse Reise antreten.

Aber wo kauft man die Dinger bloss in diesem Land? Mein erster Versuch war einge Drogerie. Fehlschlag. Kaufhaus Nummer eins. Nichts. Kaufhaus Nummer zwei. Wieder nichts. Schon leicht verzweifelt dann noch ein Versuch: Ein Outdoor-Laden (Nadeln sollten doch zur Notfall-Ausrüstung gehören. Oder???). Wieder Kopfschütteln. Aber der junge Mann konnte mich wenigstens an eine Schneiderei im gleichen Gebäude verweisen. DA sollte ich doch fündig werden! Doch der Schneider schaute mich nur mitleidig an und meinte: "Nadeln gibt es nur im Zentrum." Soll heissen: Tel Aviv. Ha! Keine Nadeln im Land! Was nun???

Ganz einfach: Die Knöpfe bleiben noch liegen, die Nähte löchrig. Zuschlagen werde ich erst, sobald sich eine Gelegenheit bietet. Schaffen werde ich sie nicht. Lächerlich.

Sonntag, 27. Mai 2007

Sommer wird's

Nachts wälze ich mich schon manchmal hin und her, weil es unerträglich heiss ist im Zimmer. Vorgestern habe ich aufgegeben und die Klimaanlage eingeschaltet, aber noch ist das nicht die Regel. Doch in wenigen Wochen werden wir es im Haus ohne das frische Lüftchen nicht mehr aushalten.

Ausserdem sind die Mücken in Scharen bei uns eingezogen. Ist ja auch kein Wunder, denn mit geschlossenen Fenstern kann man Abends einfach nicht in der Wohnung sitzen, und die Insektennetze, von denen ich schon seit Jahren predige, werden immer wieder verschoben. Dabei möchte ich schnurstracks aus dem Bett springen, wenn ich das feine ssssss um meinen Kopf schwirren höre. Aber ich kann ja nicht jedesmal alle aufwecken. 14 Stiche habe ich gestern bei Yair gezählt. Ich habe nur lächerliche 3, und Shai rühren die Dinger nicht an. Heute Abend geht es ihnen an den Kragen, das schwöre ich.

Alles regelt sich

In den letzten Tagen hat sich einiges getan. Plötzlich rollen alle Steine zur Seite...

Am Donnerstag kam die freudige Nachricht, dass Yair einen Kindergartenplatz hat -- sogar in einer jüdischen Gemeinde, in der es zumindest noch ein anderes israelisches Kind gibt! Gehofft hatte ich ja darauf, als mir die Leiterin vor knapp zwei Wochen sagte, die Warteliste sei zwar lang, aber sie brauche dringend Jungen. Doch so schnell?! Da hatten wir wohl mal wieder mehr Glück als Verstand. Zumal wir keinen Anspruch auf einen Platz im Uni-Kindergarten haben, weil ich nicht arbeite und es auch keine Halbtagsmöglichkeiten gibt.

Ausserdem bemüht Shai sich jetzt um ein J-1 Visa (statt F-1). Laut Visa-Büro der Uni sollte das kein Problem sein, und unsere Anfrage bei der Botschaft kam auch positiv zurück. Wenn das klappt, heisst das, ich darf eine Arbeitsbewilligung beantragen, nachdem ich eingereist bin! Es ist also doch von Vorteil, selbständige Eltern zu haben.

Und schliesslich haben wir uns am Freitag mit drei der Familien getroffen, die mit uns nach Berkeley gehen. Allesamt nett, auch wenn Yair das älteste Kind war (kommt ja nicht häufig vor). Die Mutter der zweieinhalb Monate alten Zwillinge wird es nicht leicht haben, der werden wir unter die Arme greifen. Mir jedenfalls scheint es ein tolles Team.

Inzwischen stehen unten schon gepackte Kisten und noch leere Kartons für all die Dinge, die wir bei den Schwiegereltern zwischenlagern. Und während mich langsam das Reisefieber packt, überfallen Shai Trennungsängste. Schade nur, dass bei der Arbeit jetzt noch mal der Stress losgeht...

Samstag, 26. Mai 2007

So ein Ärger

Da stecke ich gerade mitten in Stubbes aktuellem Fall, zusammengekauert auf dem Sofa, eine Tasse Pfefferminztee in der Hand -- und plötzlich ist das Signal weg. Das kann ja wohl nicht sein. Seit 20 Minuten herrscht auf dem Bildschirm tiefste Schwärze. Das schlimmste: So geht mir gleich auch Bella Block durch die Lappen! Ich soll mich wohl schon mal daran gewöhnen, dass es mit den Öffentlich-Rechtlichen bald vorbei ist...

Aber so komme ich wenigstens endlich mal wieder zum Bloggen. Hier also die vergangene Woche in Bildern.

Wasserpark in Zur Moshe, Erev Shavuot:


Für unserer Essen im kleinsten Familienkreis am Abend habe ich Blintzes gebacken (gefüllt mit einer Mischung aus Frischkäse, Rosinen, Zucker und Zimt). Das grosse Fressen am Tag danach bleibt undokumentiert.


Heute Nachmittag haben wir uns im HaYarkon-Park in Tel Aviv mit Freunden getroffen, die zur Zeit in Australien leben. Das war ein nettes Ereignis, zumal Ziv und Yair die besten Freunde werden könnten. Wenn er am Samstag nicht wieder nach Down-Under flöge. Und wir nicht im August in die USA...



Nach so viel Toben überfiel den kleinen Mann dann irgendwann der Mittagsschlaf, aus heiterem Himmel. Unter Bäumen schläft es sich schliesslich am schönsten.


Nachtrag: Die Sonne schien ja heute wieder ungefiltert. Keine Wolke am Himmel. Das verleitet einige Leute dazu, beim Sonnenschutz richtig kreativ zu werden. So wie diese Dame:

Donnerstag, 24. Mai 2007

Auf der faulen Haut

Ich komme zu nichts in den letzten Tagen. Schon wieder Feiertag. Zu viel Freizeit. Ich bin kugelrund gefressen, das ist schon fast chronisch. Und dann ist Yair auch noch krank, so dass ich heute den halben Tag zu Hause war, bis Shai mich abgelöst hat. Abgesehen davon reden wir uns wieder die Köpfe heiss, weil Berkeley uns vor immer neue Probleme stellt. Ich sehe schon, dass wir am Ende doch in Durham landen... Was nicht schlimm wäre, schliesslich war das meine erste Wahl. Aber nachdem ich mich so angestrengt habe, Berkeley zu mögen, und nachdem wir herausgefunden haben, dass noch mindestens fünf weitere israelische Studenten mit Familie dort sein werden, habe ich eigentlich wirklich nichts mehr zu meckern. Und jetzt legen sie uns diese blöden Steine in den Weg. Na, wir arbeiten dran. Update folgt.

Samstag, 19. Mai 2007

Jerusalemer Luft

Ich schätze, gestern war der bisher heisseste Tag des Jahres (sogar gerade um 7:00, auf dem Weg zur Arbeit, waren es schon 26 Grad), und ausgerechnet da haben wir uns spontan (aber nicht ohne Grund) entschlossen, durch den Jerusalemer Tierpark zu schieben, schwitzend und keuchend, aber trotzdem geniessend. Wir hatten nämlich einen ganz besonderen Gast, der unseren Sohnemann gleich zu Beginn mit allerlei Mitbringseln für sich eingenommen hatte: Elch im roten Pullover, schwedisches Polizeiauto (das dann leider kurze Zeit später einen übermütigen Salto ins Giraffengelände machte und damit verschwunden war) und schwedische Süssigkeit, noch dazu in Autoform, da konnte der kleine Mann natürlich nicht genug von bekommen. Für die Grossen gab es anschliessend noch schwedische Kräuterseife (hmmm, ein Duft!!!), die ich eigentlich zu Hause gleich im Gästebad auslegen wollte, mich dann aber besann, weil es sich ja wirklich nicht mehr lohnt (in knapp sechs Wochen müssen wir schliesslich schon aus der Wohnung raus), und schwedische Schokolade mit winzigen Krokantstückchen, die einem einfach auf der Zunge zergeht. Und all das, nachdem ich extra darum gebeten hatte, NICHTS mitzubringen!!!

Nach einem ausgiebigen Abendessen (das hatten wir uns auch reichlich verdient, nach dem ausgefallenen Mittagessen) sind wir viel später als erwartet den Heimweg angetreten, überzeugt, dass Sohnemann bestimmt innerhalb von fünf Minuten die Augen zufallen. Pustekuchen!!! Erst erzählte er fröhlich vor sich hin, dann wollte er etwas essen (ja, das war, nachdem er an einem Tisch beladen mit Humus, Labane, Pita, Baguette, Pizza und Salat gesessen hatte, aber so kamen wenigstens die mitgebrachten Butterbrote doch noch zum Einsatz), schliesslich sass er nur noch mit weit aufgerissenen Augen in seinem Sitz und bemerkte alle paar Minuten, es juckte ihn hier und zwickte ihn dort und wann wir denn nun endlich da wären. Als wir mehr als eine Stunde später zu Haus vorfuhren, klimperte er noch immer mit den Augen. Aussteigen kam aber nicht in Frage -- er wollte nämlich im Auto schlafen. Da ist der Papa dann noch eine extra Runde mit ihm gefahren... (Einmal eingeschlafen, hat der kleine Mann durchgeschlafen bis heute früh, und das will was heissen!) Und ich bin kurz darauf auch ins Bett gefallen, völlig erledigt.

Donnerstag, 17. Mai 2007

Lieber nicht

Noch schnell, bevor ich unter die Decke schlüpfe: Die Verfilmung war gut, weil nah am Buch, aber Island möchte ich nach dem Film lieber nicht besuchen. Das wirkt so düster und trostlos. Und was laufen denn da für Gestalten rum? Und was essen die bloss? Mir hat sich ja fast der Magen umgedreht bei dem Frass. Iiichsss, mich schüttelt's noch immer. Dabei fand ich Island eigentlich seit Nonni und Manni faszinierend. Das hatte aber wohl andere Gründe. Mann, hab ich mich damals in den Hauptdarsteller verguckt. Lang ist's her...

(Un)ähnlichkeiten

Heute blogge ich aber auch, was das Zeug hält... Sowas ähnliches hab ich bei Vreni gesehen und für interessant befunden. Uns wird nämlich immer erzählt, Yair wäre eine perfekte Mischung aus uns beiden. Von Shai habe ich ja leider keine Kinderfotos hier, aber da Papa mir neulich ein paar mitgebracht hat, können wir doch ein bisschen vergleichen.


Und jetzt flitze ich schnell runter, um mir die Indridason-Verfilmung anzusehen.

Bobby Bamba

ist heute stark angesagt. Bobby ist schwarz, von ansehlicher Grösse, liegt meist an der Kette und kann ordentlich bellen. Yair ist vernarrt in ihn, und als ich ihn heute vom Kindergarten abholen wollte, war er nicht bereit, von der Seite seiner Kindergärtnerin zu weichen, ohne mit ihr noch schnell Bobby auf Wiedersehen zu sagen. Den Familiennamen Bamba hat Yair ihm verpasst. Warum, weiss niemand so genau. Vermutlich, weil er Bamba genauso liebt. Oder er einfach Alliterationen mag.

Dann gibt es auch noch Choshen, der im Gegensatz zu Bobby immer frei über den Hof streifen darf, kaum bellt und sozusagen zum Inventar gehört. Erst neulich war er beim Frisör, um sich für den Sommer zu rüsten. Da ist ein ganzer Batzen dicker Wolle runtergekommen. Jetzt lässt er sich wieder besser streicheln.

Yair findet seinen Kindergarten toll...

Mittwoch, 16. Mai 2007

Verspätet

Nachdem dieses Stöckchen nun schon durch fast alle Blogs geschwirrt ist (gesehen bei Karin, Ringelstrümpfin, Susan, Vreni, der Pampersfront und und und) schnappe ich es mir mit ein bisschen Verspätung auch noch. Nicht alle Ideen sind auf meinem Mist gewachsen, treffen aber zu.

X-bezogen
  • Ich hasse Spinnen und beginne hysterisch zu schreien, wenn ich ein nicht ganz winzig kleines Exemplar in meiner Nähe entdecke. Während ich sonst jede Fliege und jeden Käfer und jede Schnecke vorsichtig nach draussen trage, erschlage ich Spinnen, ohne zweimal nachzudenken (je dicker das Buch, je schwerer der Schuh, desto besser!). Keine Chance. Keine Reue.
  • Ich weine schnell, nicht nur bei Büchern und Filmen. Besonders peinlich, wenn der Vorgesetzte einem gegenüber sitzt...
  • Ich liebe die Vorabendserien in ARD und ZDF. Was werde ich in den USA nur ohne die machen???
  • Ich finde Fussball grottenlangweilig.
  • Ich mag keine Autorennen, und Boxen widert mich an.
  • Ich gehe nie ohne Wimperntusche aus dem Haus.
  • Ich backe und koche gerne.
  • Ich mag rosa (ja, ich gebe es zu...).
  • Ich rasiere regelmässig meine Beine.
  • Ich shoppe gerne. Selbst beim wöchentlichen Einkauf ist meine Rechnung immer höher als die meines Mannes.
  • Ich kann es nicht ausstehen, wenn Chaos in der Küche herrscht.
  • Ich friere leicht.
  • Ich mag keine Action-Filme.

Y-bezogen

  • Ich fahre gerne Auto und kann rückwärts einparken.
  • Ich schleppe meine Einkäufe immer die Treppe hoch. Auch die schweren Wasserflaschen.
  • Ich liebe Krimis und Thriller. 24 war eine Sucht -- das sollte man sich nicht auf Video anschauen, dann kommt man nämlich nie ins Bett.
  • Im Schlafzimmer herrscht immer Chaos.
  • Ich nehme mir keine Zeit zum Nägellackieren.
  • Ich baue Ikea-Regale zusammen.
  • Ich fluche und schimpfe beim Autofahren (ist aber hier auch eine Herausforderung, das nicht zu tun!).
  • Ich kann mit einem Starterkabel umgehen.
  • Ich finde hochhackige Schuhe nicht wirklich bequem.

Shekel-Update II

Die Geschichte ist ja doch noch nicht ganz ausgestanden, denn seit Yair den Shekel verschluckt hat, klagt er regelmässig über Bauchschmerzen. So schlimm können sie allerdings nicht sein, denn er sagt immer nur leise einmal "Ima, koev li habeten." (Mama, mir tut der Bauch weh.) und vergisst es dann für den Rest des Tages. Freitag und in der Nacht auf Sonntag hat er ausserdem gebrochen, so dass wir letztlich doch zum Arzt gegangen sind.

"Eigentlich gibt es nichts besseres zu schlucken als einen Shekel", meinte der nur. "Klein, rund und glatt. Es gibt keinen Grund, warum er im Darm steckenbleiben sollte." Weitere Untersuchungen fand er absolut nicht notwendig. Trotzdem erklärte er sich bereit, telefonisch einen Urologen hinzuzuziehen und gab uns vorsorglich eine Überweisung zum Röntgen mit auf den Weg. "Aber nur für den Fall, dass der Urologe diese Massnahme befürwortet!" Gestern dann folgende Nachricht auf unserem AB: "Guten Tag, hier spricht die Sprechstundenhilfe von Dr. [XXX]. Wie Dr. [XXX] selber rät auch der Urologe dazu, den Bauchbereich röntgen zu lassen. Die Überweisung haben sie ja bereits. Einen schönen Tag noch!"

Jaja, wie auch der Doktor selber rät... Also dann -- für Montag haben wir einen Termin. Eines allerdings stimmt mich nachdenklich: Ringelstrümpfin hat neulich angemerkt, Röntgen könne bei Metal zu Verbrennungen führen. Kann das jemand bestätigen??? Aber wäre doch seltsam, wenn zwei Ärzte das nicht wüssten...

Das grosse Brüllen

war heute Morgen wieder angesagt. Yair wollte mich einfach nicht zur Arbeit gehen lassen. "Ima, al tilchi la awoda!" (Mama, geh nicht zur Arbeit!) rief er immer wieder und klammerte sich dabei verzweifelt an mich. Gutes Zureden (morgen ist doch schon Wochenende! heute Abend gehen wir zusammen Einkaufen!) und alle Erklärungen (du weisst doch, warum Mama zur Arbeit fahren muss?! Wenn ich mich nicht beeile, schimpft mein Chef ganz doll mit mir!) halfen nicht die Bohne sondern verstärkten das Geschrei nur noch. Am Schluss musste Shai ihn regelrecht von mir entklammern und festhalten, damit ich losrennen konnte. Da war ich schon ganz schön spät dran...

Lag BaOmer Nachtrag

Eine Mutter hat mir eben Bilder von der Lag-BaOmer-Feier im Kindergarten geschickt. Hier eine Collage:

Lange Zähne

kriege ich hier. Mir geht das alles zu langsam. Diese ganzen offenen Fragen machen mich einfach verrückt. Dabei ist es mir gar nicht so wichtig, dass wir für Yair gleich einen Kindergartenplatz finden, hier zum Beispiel (wir haben uns schon auf die Warteliste setzen lassen -- Jungen werden dringend gesucht!). Aber die Sache mit der Wohnung im University Village macht mir zu schaffen. Jaja, ich weiss, man hat uns folgendes gesagt:
"I wouldn't write it off yet, because I've heard of a lot of people getting in even when they thought it was a lost cause."
"I assume that you called the university housing and they told you that there is a long waiting list, but the reality is that they told all of us that last year, and everyone who wanted to live in the village got in."

Aber dann kam gestern eine email mit folgendem Inhalt, vom Wohnungszuteilungsbüro:

"Just so you know, right now we are going through a complicated transition process with one of our sections being demolished so the waiting list has been halted and its difficult to predict what availabilities will be like. We expect to be going through these transfers until July so it won't be until at least then that we will be able to give a real sense of availabilities to new applicants. Since we don't guarantee housing I encourage you to look into other options as well."
Und was machen wir nun? Erstmal abwarten bis Juli. Das bedeutet, wir müssen Ende Juni unser Hab und Gut verschiffen (unser Mieter quengelt schon, will wissen, wann er einziehen kann, er müsse schliesslich die Möbelpacker bestellen), ohne zu wissen, an welche Adresse. Nicht weiter schlimm. Aber wenn wir immer noch keine Village-Wohnung haben, wenn die Sachen eintreffen, dann müssen wir sie zwischenlagern -- und das kostet. Alternative I: Falls wir im Juli keinen positiven Wohnungsbescheid kriegen, anfangen ausserhalb des Village zu suchen. Nachteil: Höhere Miete und keine Teilhabe am Village-Leben. Das wäre schade. Alternative II (Shais Vorschlag): Duke statt Berkeley. (Uuuaaaaahhhhhh!!!!)

Und dann ist da auch noch die Sache mit der Krankenversicherung für Yair und mich. Möglichkeiten gibt es genug, aber welche passt? Ganz zu schweigen davon, dass wir erstmal die Sache mit dem Visum über die Bühne bringen müssen. Unser Termin in der Botschaft ist nächsten Dienstag, aber ob die Uni es schafft, Shai bis dahin die notwendigen Papiere auszustellen und rüberzuschicken? Ach, wir bräuchten jetzt dringend eine Karin hier, die uns beim organisieren hilft. Bei uns geht das alles nicht so glatt...

Dienstag, 15. Mai 2007

Unerwartet

Heute will mir einfach nichts von der Hand. Mit ein paar einfachen Sätzen quäle ich mich herum. Dabei wollte ich nur kurz festhalten, dass mein Bruder, der Verloren geglaubte, wieder aus der Versenkung augetaucht ist, ganz ohne Ankündigung. Nach Monaten des Schweigens und zahlreichen fehlgeschlagenen Versuchen der Kontaktaufnahme schrillte gestern kurz vor 22 Uhr das Telefon und er war dran. Einfach so. Ähnliches wiederfuhr meiner Schwester, meiner Oma und meinen Eltern. Jetzt hoffe ich nur, dass die Kommunikationskanäle nicht gleich wieder verstopfen. Ist doch schön, sich hin und wieder zu erzählen, wie es läuft und was man so macht. Damit geht es allen besser.

Montag, 14. Mai 2007

Zum Lächeln

hat mich diese Geschichte heute Morgen gebracht. Soviel zur Völkerverständigung. Die armen Japaner. Wobei mir schleierhaft ist, warum man einen Ausflug ausgerechnet nach Afula plant, wo dieses Land so viel anderes zu bieten hat. Ich kenne Afula nur als das Loch auf der Landkarte, das wir manchmal auf dem Weg in den Norden durchqueren und schnellstmöglich wieder verlassen...

Sonntag, 13. Mai 2007

Berkeley!

Es war weiss Gott nicht einfach, und es ist auch noch nicht in Stein gehauen, aber wir gehen nach Berkeley. (Oder, Shai?) Schlaflose Nächte waren das, endlose Tage, die jetzt hoffentlich vorbei sind und einem etwas ruhigeren Alltag Platz machen, auch wenn es noch so viel zu organisieren gibt, weil wir ja praktisch wieder bei Null anfangen. Ich sitze gähnend bei der Arbeit, wohlwissend, dass ich heute Abend wieder nicht vor Mitternacht ins Bett komme, weil wir die Visa-Angelegenheit in Angriff nehmen und die Bewerbung für den Kindergarten im UC ausfüllen müssen. Aber wenn das erledigt ist, gehe ich schlafen...

Mittwoch, 9. Mai 2007

Berkeley?

Vielleicht hätte ich doch auf den Wetterbericht hören sollen. Jetzt hat es geregnet und mein Auto ist wieder dreckig. Und damit meine ich nicht die feinen Abdrücke, die klare Wassertropfen auf Lack und Glas hinterlassen, sondern die schmierigen Schlieren, die mit Staub gesättigter Regen zieht. Richtig fies.

Berkeley hat gestern Abend stark aufgeholt. Plötzlich rasselte es nur so in meinem Posteingang: lauter emails von Haas Partnern, die sich die Zeit genommen haben, mir ausführlich zu antworten. Ich habe sogar mit Pamela telefoniert, die selber ihren MBA in Duke gemacht hat und deren Mann jetzt in Berkeley anfängt. Fazit: Berkeley ist eine tolle Umgebung für Kinder, besonders wenn man in den Apartments wohnt, die die Universität zur Verfügung stellt, im sogenannten University Village. Über die Warteliste dort sollte ich mir keine allzu grossen Gedanken machen, denn alle, die dort wohnen wollten, haben schliesslich auch einen Platz bekommen -- obwohl ihnen gesagt wurde, es würde Monate dauern. Ausserdem gibt es jede Menge zu tun für Kinder und Mütter (hier zum Beispiel) und viele Möglichkeiten (mehr als in Durham) für Ausflüge. Und das Wetter ist noch besser als in North Carolina, nämlich sehr gemässigt, wenig Regen, fast immer Sonne. Contra: die Lebenshaltungskosten und -- für mich, immer noch -- die Entfernung.

Ob wir uns entschieden haben??? Nicht direkt. Wir sind beide noch einen Schritt aufeinander zu gegangen. Shai macht es nichts mehr aus, nach Durham zu gehen, und ich finde Berkeley doch sehr reizvoll. Übrigens soll es dort einige der tollsten Buchläden überhaupt geben (und damit kann man mich ja immer kaufen...)!!! ;-)

Nachtischkunde

Heute habe ich die Mittagspause dazu genutzt, endlich mein durch die vielen Chamssin-Tage total verdrecktes Auto waschen zu lassen. Währenddessen habe ich mir mit meinem Kollegen im arabischen Restaurant nebenan den Bauch vollgeschlagen: einen ganzen Tisch bunter Salate, Humus, Falafel, Pommes, Hühnchen-Schaschlik und Pita (eigentlich Lafa), dazu frisch gepresste Limonade. Als wir die Rechnung bestellten, wurden wir zurechtgewiesen: erst gäbe es noch Kaffee und Baklava. Dann fand auch noch ein Teller mit Malabi seinen Weg zu uns, den mein Kollege anstarrte, als habe ihm jemand einen Schuh serviert. Malabi? Nie gesehen, nie gehört.

Da musste ich ihn erstmal aufklären: dass die kalte, pudding-ähnliche Nachspeise mit dieser giftroten Sosse serviert und Malabi genannt wird, das heisse, zähflüssige Getränk hingegen, das man aus den gleichen Zutaten bereitet und mit Kokosflocken, Pistatien und Zimt reicht, Sahleb. Beide werden auch oft am Strassenrand verkauft.

Zurück im Büro habe ich mich dann noch ein bisschen schlauer gemacht und gestaunt: wer hätte gedacht, dass das Pulver, mit dem beide Speisen angerührt werden, aus den gemahlenen Wurzelknollen verschiedener Orchideenarten besteht? Verständlicherweise ist es rar und vielerorts nur schwer oder gar nicht zu bekommen, so dass man es durch Maismehl ersetzt und für den Geschmack Rosen- oder Orangenwasser zufügt. Interessant, oder?

Weiterhin unentschlossen

Nein, es ist noch keine Entscheidung gefallen. Ja, es treibt mich in den Wahnsinn. Shai ist bereit, Berkeley aufzugeben, fängt aber ständig wieder davon an, dass wir dann eben in Kauf nehmen müssten, dass er vermutlich anschliessend nicht den Job bekommt, den er sich erhofft. Und ist es nicht verrückt, soviel Geld zu investieren und dann nicht den maximalen Gewinn einzufahren? Haas-Abgänger sind in allen Firmen, die Shai reizen, um ein Vielfaches mehr vertreten als Fuqua-Absolventen. Ausserdem sagen mir alle, dass Berkeley toll ist, auch mit Familie, weil es dort so unendlich viele Möglichkeiten gibt.

Was tun? Ich glaube, bei der Arbeit bin ich bis auf weiteres unbrauchbar. Gestern Abend war ich soweit, in der Psychiatrie um die Ecke um Asyl zu bitten, aber nachdem ich relativ früh ins Bett gekommen bin und Yair tatsächlich kein einziges Mal wach wurde und noch in seinem Bettchen schlief, als ich gehen musste (vielleicht das dritte Mal in seinem kurzen Leben), bin ich heute sogar relativ ausgeruht.

Jetzt warten wir mal ab, was die Haas Partners mit Kindern mir zu erzählen haben, an die ich heute Morgen eine email geschickt habe. Ob sie was zu erzählen haben. Und dann wird heute Abend endgültig entschieden, sonst ist es nämlich für das Berkeley-Visum bald zu spät.
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Nachtrage: Eben habe ich mit einem ehemaligen Symantec-Kollegen gesprochen, der vor zwei Jahren aus Boston hergezogen ist. Er steht ganz klar auf der Durham-Seite. "Tell him he should stop tossing about Berkeley", meinte er nur. Und gerade kam dann noch diese erheiternde email hinterher:

Okay, here’s a few more thoughts which you’re welcome to share with your husband.

He needs to ask himself if he is going to be a better student with a happy wife or an unhappy wife? Will he be able to concentrate on his studies if he knows his family is living in a pleasant affordable and convenient location? And the answer is YES!!! Having just moved here from a foreign country (the reverse of what you are doing) I cannot underscore enough the value of making sure your family is taken care of properly so you can focus on doing your job and not have to worry about them.

Also you might want to remind your ambitious husband that the job climate in California is cyclical. It wasn’t that long ago that companies were laying off, downsizing and firing people. The boom went bust. Just because you’re studying in California you won’t be guaranteed a good job in California. Graduating first in your class at Duke should get him a job just about any place he wants. And if you’re happy and healthy the chances of that are a lot better, and the chances of being happy and healthy are a lot better in North Carolina!

So when he gets home tonight take off one of your shoes and start pounding it on the table and then start screaming, “…if you love me you’ll take me to North Carolina or I’m not going! I hate Kalifornia. I won’t go there. I’m leaving you!” Then throw the other shoe at him, somewhere near his head. That should get his attention. Remember you’re an Israeli now, you need to scream and gesticulate wildly! You need a red face, bulging veins in your neck and a clinched fist. If you do decide to
make a scene as described please video tape it and share it with Tali and I. It is hard for me to imagine you getting hysterical and screaming, but there’s always hope and it would make for great entertainment.

For info on where to live in California in the unlikely event he won’t listen to you, try John Doe* or Marc Miller*. John lives there now with his wife and two kids. Marc just got dumped by his girlfriend and now lives back here in Tel Aviv.

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*Namen von der Redaktion geändert.

Montag, 7. Mai 2007

Geklaut

bei Karin. Ich kann mich halt heute schlecht auf die Arbeit konzentrieren und sitze gedankenverloren und unkonzentriert hier rum.

Die folgenden Sätze sollen um 3 Zeilen (habe Blogrecherche betrieben -- es sind Zeilen, nicht Sätze) ergänzt werden:

1. Der Wagen raste gegen einen Baum,
stöhnte einmal kurz und kam dann zur Ruhe. Er qualmte noch ein bisschen vor sich hin, aber schliesslich versiegte auch dieses Lebenszeichen. Fiat Punto. Vier Jahre alt. Ein Haufen Schrott.

2. Die Frau setzte ihren Hut zurecht,
überlegte es sich dann anders, schleuderte ihn aus dem offenen Fenster und sprang hinterher. Der Wagen war hinüber, da war nichts mehr zu machen. Wenigstens hatte sie keinen Kratzer abbekommen.

3. Der Mann zündete eine Zigarette an
und blieb, wo er war: eingeklemmt auf der Rückbank. Paris hatte noch nie Autofahren können. Jetzt würde man ihr hoffentlich den Führerschein entziehen. Ein paar Tage Haft würden auch nicht schaden. Doch wie hatte er vergessen können, dass ein Punto kein Porsche war?

Wer möchte das Stöckchen fangen???

Gelüftet

Mann, bin ich stolz! Nachdem Shai gestern gekündigt hat, habe ich eben mit meinem Chef über unsere USA-Pläne gesprochen. Ganz ohne feuchte Augen und mit einer (anfangs) nur leicht zitternden Stimme. War gar nicht so schwer! Er schien mir ein bisschen bestürzt, hat sich aber gleich wieder gefangen, wollte dies und das wissen und vor allem, was ich denn dort machen werde. Tja, habe ich gesagt, da ich ja keine Arbeitserlaubnis bekäme, würde ich gerade nach Möglichkeiten suchen, freiberuflich über Israel tätig zu bleiben, und ich würde mich natürlich freuen, wenn ich weiterhin die eine oder andere Arbeit für die Firma erledigen könnte. Entgegnet er: "Das könnte klappen, ich werde das klären."

Jetzt ist das grosse Geheimnis also gelüftet und ich kann endlich wieder unbefangen durchatmen. Die Krämerei hat mich in den letzten Wochen schon ganz verrückt gemacht. Manchmal war mir regelrecht schlecht deswegen. So bin ich eben gestrickt. Unehrlichkeit geht mir unter die Haut.

Geburtstagskind

Einen dicken für den besten Partner von allen gibt es heute zum Geburtstag. Der fing mit Ballons und einem kunterbunten Geburtstagsbild von Yair an (ich war ja indes schon aus dem Haus geschlichen) und ging mit einem Geburtstagsanruf inklusive Ständchen weiter (das ich eigentlich mit Yair zusammen singen wollte, aber der verzog sich schmollenden Mundes und war nicht mehr ans Telefon zu kriegen). Im Laufe des Vormittags sollte ihn ein Bote mit Pralinen und einem weiteren Ballon überraschen. Heute Abend entführe ich ihn dann nach Tel Aviv, ins Yakimono am Rothschild Boulevard, und wenn wir heimkommen, gibt es noch Kaffee, Kuchen und Wein für Shais gesamte Familie.

Sonntag, 6. Mai 2007

Berkeley oder Duke...

Berkeley oder Duke, Berkeley oder Duke, Berkeley oder Duke... Das war unser Wochenende. Fazit: noch keine Entscheidung. Oder sagen wir mal so: Ich habe mich schon 100 Mal entschieden, aber mein Göttergatte tut sich schwer. Argumente gibt es für jede der beiden Unis ausreichend, da kommen wir also nicht weiter.

Ja, ich weiss, Kalifornien ist ein Traum. Der schönste Ort der Welt, an dem Millionen glücklicher Menschen leben. Trotzdem liegt mir Durham besser. Kleiner, näher, beschaulicher, mehr Natur nah bei, mehr Familien-orientiert, mehr Partner-bezogen, mehr fürs Geld. Aber Duke hat nun mal keinen Markennamen wie Berkeley. Da schlackern nicht alle vor Annerkennung mit den Ohren. Duke? Nie gehört... Und Duke liegt nur inmitten des Research Triangle Parks, nicht im Silicon Valley. Wer zu Google, Microsoft, Adobe, Ebay möchte, siedelt sich doch besser gleich in deren Nähe an, oder???

Es ist zum Haare raufen. Tun andere sich auch so schwer mit Entscheidungen? Fortschritte machen wir jedenfalls im Moment nicht.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Shekel-Update

Fast eine Woche ist verstrichen, aber ob der Shekel Yairs Körper verlassen hat, wissen wir leider nicht, weil im Kindergarten nicht alle so aufgepasst haben, wie wir es gerne gehabt hätten (kann man ihnen ja nicht verdenken, bei so vielen Kindern). Heute werde ich mal den Arzt anrufen um zu fragen, (ob) was zu tun ist. Nicht zuletzt, weil Kindspapa und -savta mir in den Ohren liegen...

Schlafmangel

In diesen Tagen denke ich oft an Larissa, weil meine Nächte so kurz und zerhackt sind. Yair wacht zwei bis drei Mal auf, weint kurz, ruft nach mir und schläft weiter. Das war ja eigentlich bisher nie anders, abers in den letzten Wochen passiert es doch häufiger als sonst. Ausserdem haben wir wieder viel diskutiert, überlegt und entschieden, sind spät ins Bett gegangen und früh aufgestanden (heute um 5:30, weil ich nachmittags Yair früher abholen muss, damit im Kindergarten das grosse Lagerfeuer zu Lag BaOmer vorbereitet werden kann, das um 18:00 beginnt), denn Shai ist am Montag in Berkeley angenommen worden. Schlagartig standen wir wieder vor einem Haufen Fragen, denn strategisch gesehen liegt Berkeley natürlich besser als Duke, so nah am Silicon Valley, und das für jemanden, dessen Vergangenheit und Zukunft in der Hightech-Welt liegen. Auch verschiedene andere Optionen sprechen für diesen Schachzug. Aber Fakt ist, dass mir die Westküste einfach zu weit ist (jedenfalls so auf einen Schlag), und aus irgendeinem Grund habe ich ein ganz schlechtes Bauchgefühl dabei, auch wenn Shai, der ja letztes Jahr dort war, ganz sicher ist, dass es mir gefallen würde.

Ich habe jedenfalls Veto eingelegt, und so bleibt es bei Durham, NC. Ganz ist die Sache noch nicht aus der Welt, aber weitestgehend.

Hochs und Tiefs bestimmen also unsere Tage. Eine beständige Achterbahnfahrt. Shai packt zwischendurch die nackte Angst ob der Tatsache, dass wir bald alle Zelte abbrechen. Seine Familie macht es ihm nicht leichter, speziell seine Oma, die ihm ständig erzählt, er zerreisse die Familie, würde Yair ein Trauma zufügen und uns alle ins Unglück stürzen. Wie gut, dass es aber auch Gegenstimmen gibt, vor allem im Kollegen- und Freundeskreis. Nicht einfach, diese Phase... Für mich auch nicht, das gebe ich zu. Ich fühle mich schliesslich rundum wohl und habe mein Leben hier so richtig lieb gewonnen. Ich habe auch noch keinen blassen Schimmer, wie wir unsere Wohnung auflösen sollen. Da sammelt sich doch einiges an mit den Jahren! In solchen Situation sage ich mir deshalb: immer einen Schritt nach dem anderen. Das überstehen wir auch.