Freitag, 29. Mai 2009

Wie lange gilt Stillen als 'normal'?

und ab wann muss man mit schiefen Blicken rechnen? Die Weltgesundheitsorganisation rät, sechs Monate voll zu stillen und dann feste Nahrung einzuführen. Die American Academy of Pediatrics empfiehlt Stillen im ersten Jahr und darüber hinaus so lange, wie Mutter und Kind es gegenseitig geniessen. Weltweit soll der Durchschnitt bei 4 Jahren liegen, aber das eher aufgrund von weniger entwickelten Ländern. In Industrienationen sieht es anders aus, aber auch hier gibt es das; erst neulich hat mir im Büro jemand erzählt, seine Frau habe das erste Kind bis 4 gestillt, und es sei ihm schon fast peinlich, das zuzugeben.

Ich persönlich habe mir fürs Abpumpen ein Limit gesetzt: das mache ich noch bis August; dann wird Yonatan ein Jahr alt, und darüber hinaus kann ich das bei der Arbeit meines Erachtens nach nicht mehr rechtfertigen. Morgens, abends und nachts habe ich eingentlich schon vor weiterzustillen, so lange wie es eben klappt/gewünscht wird, zumindest noch etwa ein halbes Jahr. Liegt das im Rahmen? Meine bessere Hälfte fragt inzwischen schon, wann ich denn endlich damit aufhören will. Irgendwie scheint es die Umwelt ab einem gewissen Alter zu stören. Ich würde wirklich gerne Meinungen dazu hören!

Yair hat sich mit 10 Monaten selber abgestillt. Da wollte er nur noch Fläschchen, und so viel pumpen konnte ich dann doch nicht. Das geht ja an die Substanz.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Da war ich so stolz

dass Yonatan gelernt hat, alleine einzuschlafen (ganz im Gegensatz zu seinem Bruder, den wir lange Zeit beim Einschlafen begleiten mussten). Doch jetzt, da er sich alleine im Bett hochziehen kann, steht er ständig auf, freut sich wie ein Honigkuchenpferd und ist nicht dazu zu bewegen, sich hinzulegen. Wir gehen ins Zimmer, legen ihn hin und innerhalb von Sekunden steht er schon wieder kerzengerade im Bett, glucksend und zufrieden. Das kann studenlang so gehen. Gestern um 22 Uhr habe ich schliesslich die Notbremse gezogen und ihn nochmal gestillt -- da ist er fast sofort ins Reich der Träume entschwunden. Aber das ist ja keine Methode.

Hat nicht irgendjemand Ratschläge, wie man diese Phase überbrücken kann? Ich hoffe ja stark, dass sich die Begeisterung ob der neuen Fähigkeit schnell legt, aber ich habe meine Zweifel.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Erleichtert

Die Behörden brauchen für die Genehmigung meines H-1B Visums nur noch ein weiteres Formular von meinem Arbeitgeber. Und ich hatte schon befürchtet, ich müsste mich jetzt um transcripts der Uni bemühen... Das wäre ein Spiessrutenlaufen geworden, denn ausser dem deutschen Student weiss ja niemand, welche Kurse jemand belegt hat. Dafür muss man sein Studienbuch fein säuberlich führen und aufbewahren. Habt ihr's rumpeln hören, als mir der Stein vom Herzen gefallen ist?

Mein Göttergatte hingegen hatte schon angefangen, den Firmenanwalt als unfähig zu denunzieren, und lief tagein, tagaus mit miesepetrigem Gesicht herum (nur Seattle und das Wiedersehen mit seinen Eltern konnten die Sorgen für einige Tage vertreiben). Jetzt herrscht wieder eitel Sonnenschein. Und das Kinderbettchen ist auch tiefergelegt, nachdem wir gestern neben Yonatans Bett stehenbleiben mussten, bis er endlich eingeschlafen war (und das dauuuuerte, da er vor Begeisterung über seine neuen Fähigkeiten einfach nicht zur Ruhe kommen konnte).

Rückmeldung

Seattle war schön und unstatistisch sonning und warm (Bilder folgen, wenn Schwiegereltern wieder zu Hause sind und endlich die Fotos verfügbar machen). Yair hatte viel Spass, vor allem mit seiner Savta. Die beiden haben sich stundenlang Geschichten erzählt und zusammen gekichert. Wir waren (unter anderem) auf dem Markt, im Washington Park (und haben die blühenden Azaleen bewundert), im Boing Museum und am Mount Rainier. Drei Tage sind kurz.

Seit gestern Morgen sind wir wieder hier, aber noch etwas angeschlagen vom Aufstehen um 5 (unser Flieger ging um 7:30, damit ich wenigstens vor Mittag im Büro auftauchen konnte). Zu Hause herrscht dank unausgepackter Koffer noch Chaos, weil wir gestern einfach ohne einen Finger zu rühren in die Betten gefallen sind. Heute geht es ans Aufräumen, obwohl ich mich immer noch ziemlich bematscht fühle (das kann aber auch an der Erkältung liegen, die im Anmarsch ist).

Freitag, 22. Mai 2009

Auf ins Wochenende

Traurige Bilanz: Zur zweiten Moms' Night Out der Kita-Mütter sind statt der angemeldeten 13 nur 5 erschienen. Aber Mütter sind nun mal beschäftigt, zumal wenn das Treffen für 18:30 angesetzt ist. Mir tat's ja schon fast leid, den derzeitigen Vollzeit-Vater nach einer Stunde zu Hause schon wieder alleine lassen zu müssen. Aber unter uns: zu fünft quatscht es sich eh besser. Grosse Gruppen machen mich eher mundtot.

Als ich nach Hause kam...
  • Schlief Yonatan
  • Lag Yair im Bett und wartete nur noch auf Gute-Nacht-Lied, -Kuss und -Umarmung
  • Waren das Geschirr gespült und die Küche aufgeräumt
  • Sass der Ex-Student in den Startlöchern, um nach einem langen Tag mit den Kindern endlich auch mal was für sich zu tun
Dann ging's ans Wäschefalten, Baby-Mahlzeiten-Vorbereiten und Kofferpacken, damit wir heute Abend pünktlich und mit allem, was man so braucht, in den Flieger nach Seattle steigen können, um uns für ein langes Wochenende (Montag ist Memorial Day) nochmals mit den Schwiegereltern zu treffen. Ganz entspannt. Die Sonne soll jedenfalls scheinen.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Gefremdelt

Die Verkäuferin: "Mensch, bist du ein Süsser! So tolle grosse Augen! Wenn du, sagen wir mal, 50 Jahre älter wärst, dann würde ich mir das überlegen!" Daraufhin schaut Yonatan mich hilfesuchend an, verzieht den Mund -- und fängt an zu weinen.

So soll's sein, oder? Fremdeln muss das Kind. Von Yair kenne ich eine solche Reaktion allerdings nicht.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Bald ist jetzt

Gestern hat er es nur bis auf die Knie geschafft, aber gerade rief mich mein Grosser: "Mama, guck mal, was Yonatan macht!" Und da stand er schwankend im Gitterbettchen, mit der einen Hand festhaltend, mit der anderen Hand wedelnd, bis er *rums!* seitwärts auf seine Matratze sackte. Das heisst also, dass morgen die Matratze tiefer gelegt wird, sonst purzelt er uns irgendwann kopfüber da raus.

Nebenbei hatte Yair heute seinen U-irgendwas Termin (hier heisst das well-child visit): Hörtest, Sehtest prima, Grösse und Gewicht verlaufen genau auf der 50%-Kurve, BMI liegt niedriger als beim letzten Mal (kein Wunder, er ist ja auch ständig unterwegs und in Bewegung). Alles in allem meinte die Ärztin, er sei seinem Alter mindestens ein Jahr voraus. Ist das was Gutes? Die fünf Impfungen haben ihn trotzdem erstmal umgehauen, so dass er einen ausgiebigen Mittagsschlaf gemacht hat und dann weinerlich aufgewacht ist. Nach einer Probestunde Aikido und einer Schüssel Milchreis mit Apfelmus ging's aber wieder.

Morgen steht Yonatans 9-Monats-Untersuchung an.

Dienstag, 19. Mai 2009

Tiefer legen

müssen wir bald das Gitterbettchen: der kleinste meiner Männer hat sich soeben an den Gitterstäben vom Bauch auf die Knie gezogen. Ausserdem hat er sich heute seinen ersten Bluterguss verpasst, der Arme. An der Oberlippe. Da wippte er schwungvoll auf allen vieren vor und zurück, streckte dann ein Bein durch, sackte allerdings mit einem Arm ein und knallte mit dem Kinn auf den Boden. Habe ich mir erzählen lassen. Ich war Gott sei Dank nicht dabei. Danach wollte er für den Rest des Tages kaum noch etwas essen. Bis es abends Nudelauflauf gab -- da musste er unbedingt probieren. Seinen Brei mit Birnen-Pflaumen-Mus hat er komplett stehen lassen.

Montag, 18. Mai 2009

Was für ein Wochenende!

Ich weiss ja gar nicht, wo ich anfangen soll...
  • Schwiegereltern sind so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen sind. Netterweise treffen wir sie nächstes Wochenende nochmal -- in Seattle!
  • Mein Mann ist kein Student mehr! Gestern war die offizielle Commencement Ceremony/Graduation, bei sengender Hitze (ich übertreibe nicht) in Berkeleys Griechischem Theater. Uns floss alles weg, und irgendwann habe ich mir nur noch die Kinder geschnappt und bin in den Schatten geflüchtet. Dass man die Geschehnisse von dort aus weder sehen noch hören konnte, war zwar schade, aber nicht zu ändern. Der anschliessende Empfang auf dem Campus hat uns ein wenig entschädigt, noch mehr das Restaurant am Abend. Und jetzt ist es vorbei. Ich bin irgendwie fassungslos.
  • Zahn 5 und 6 sind durch! Diesmal hat der kleinste Mann sich doch ein wenig gequält, und ganz vorbei ist es noch nicht. Ständig braucht er etwas zum Beissen, und meine Schulter hat's ihm besonders angetan (aber damit kann ich leben, solange er andere Körperteile sachte behandelt).
  • Seinen Po kann Yonatan inzwischen auch vom Boden erheben. Lange kann es nicht mehr dauern, bis er klassisch krabbelt. Auf dem Bauch robbt es sich aber auch gut. Inzwischen lässt er sich auch gerne anfeuern. Als ich ihn heute gerufen und die Arme nach ihm ausgestreckt habe, ist er doch tatsächlich zu mir gekommen. Ich war begeistert. Er scheint schon einiges zu verstehen und schüttelt manchmal wehement den Kopf (zu süß!).
  • Die amerikanischen Behörden scheinen sich die Sache mit meinem Visum noch überlegen zu müssen. Jetzt benötigen sie zusäztliche Papiere, was hier natürlich gleich für helle Aufregung gesorgt hat (ICH bin ruhig geblieben, wohlgemerkt!), zumal noch nicht raus ist, worum es geht, weil ich zwar per email informiert worden bin, die Details aber auf dem Postweg an den Firmenanwalt gehen. Zzzzzzz.
  • Und jetzt bin ich müde und will ins Bett, muss aber noch einen riesen Berg Wäsche auffalten...

Freitag, 15. Mai 2009

Angenehm

Auf dass euer Wochenende so locker-flockig-fröhlich werde wie dieses Lied (New Soul) von Yael Naim!

Gut gelacht

Wer sich ein bisschen Spass gönnen möchte, der sollte seine Seite mal unbedingt durch Googles Übersetzungsmaschine jagen. Zum Schreien!

Hunger!

Jetzt ist mal eine kleine Auszeit im Büro angesagt. Seit besagte Kollegin das Feld räumen musste, komme ich kaum noch zum Luftholen. So geht das nicht. Ausserdem ist heute Freitag und der Rest meiner Familie samt Schwiegereltern vergnügt sich in San Francisco ("Hallo Süsse, kannst du mal eben im Internet schauen, wo genau die North Beach Pizza im Italienischen Viertel ist? Grant, glaube ich, aber ich weiss die Nummber nicht." "1462." "Oh prima, dann sind wir ja ganz in der Nähe!"). So ein Lotterleben.

Deshalb also ein Kurzbericht vom gestrigen Gala-Abend...

Dank crock pot war das Abendessen pünktlich auf dem Tisch, und Abendessen musste sein, denn schliesslich hatten die Schwiegereltern einen langen Tag hinter sich, und da muss was ordentliches in den Magen (auch in meinen, denn nach der Arbeit habe ich immer einen Riesenhunger). Also hektisch gegessen ("Hm, das ist ja eine Delikatesse!"), die Kinder bettgehfertig gemacht, den Brei für Kind Nr. 2 angerührt, ausgehfein angezogen (Anzug und Abendkleid!), dann allen gute Nacht gesagt, den kleinsten Spross weinend bei seinen unbekannten Grosseltern gelassen (ach, da wurde das Mutterherz schwer) und losgedüst.

Im Auto: "Ich weiss wirklich nicht, warum wir zu Abend gegessen haben. Gleich gibt es dort doch richtig was zu essen!"

In SF angekommen, super Parkplatz gefunden, mit dem Aufzug in den 15. Stock geschwebt und ins Getümmel gestürzt. Nach den ersten Gesprächen wird klar: Essen ist rar, die Gäste trinken vor Hunger, was das Zeug hält. Irgendwann später dann eine Ansage: "Leute, macht euch keine Sorgen, es GIBT gleich noch was zu essen. Um halb elf wird Pizza geliefert!" Pizza? Im Abendkleid? Männer, nehmt eure Krawatten ab! Das hier nennt sich Abschluss-Gala! $50 kostet uns der Spass!

Aber egal, wer Hunger hat, nimmt was er kriegen kann. Die Pizza kommt erst um elf und ist im Nu verputzt. "Ihr hungrigen, hungrigen Studenten! Wir liefern mehr Pizza, so schnell wie möglich! Bitte geduldet euch!"

Hach, was habe ich mir unser Abendessen gelobt. Wir haben auf die zweite Lieferung auch nicht mehr gewartet, sondern sind wohlgenährt und alkoholisiert (der Student, nicht die stillenden Mutter) nach Hause gefahren (beim Rausgehen habe ich auf einigen Tischen McDonalds-Müll erspäht -- so schlimm war's). Wo dann fünf Minuten nach unserer Rückkehr jemand anders vor Hunger weinend aufwachte. So ging's dann gleich an die Milchbar...

Donnerstag, 14. Mai 2009

Schwiegereltern im Anmarsch

Mit 30minütiger Verspätung haben sie den letzten Abschnitt ihrer Reise angetreten, von LA nach SFO. Damit machen sie dem Noch-Student einen Strich durch die Rechnung, denn er wollte nur mit Yonatan zum Flughafen fahren (damit er als noch fremdes Enkelkind die ungeteilte Aufmerksamkeit erfährt, die er verdient), aber nun sieht es so aus, als ob er Yair doch mitnehmen muss, denn sonst schafft er es nicht, ihn pünktlich im Kindergarten abzuholen. Das Problem: Er ist übers Handy nicht zu erreichen. Ich wähne ihn Golf-spielend im Tilden Park ("Und bevor ich dann morgen meine Eltern abhole, schlage ich erstmal noch ein paar Bälle." "Meinst du nicht, das wird zu knapp?" "Das lass mal meine Sorge sein!"), Yonatan im Kinderwagen nebenherkrähend. Dort lässt der Empfang nämlich zu wünschen übrig.

Dienstag, 12. Mai 2009

Unter einer Decke

Zu Abend gegessen, Schlafanzug angezogen, Geschichte gelesen, und endlich sind die Kinder im Bett und auf dem Weg ins Reich der Träume, so dass ich tatkräftig in der Küche wurschteln und aufräumen kann.

Doch plötzlich dringt ein ausgelassenes Lachen an mein Ohr. Nanu? Sollte es denn sein... dass da noch immer jemand wach ist...? Leise schleiche ich mich Richtung Flur, um einen Blick ins Kinderzimmer zu werfen. Doch Pustekuchen -- die Tür ist zu!!! Durch die Ritzen quillt helles, gelbes Licht. Na fein. Soviel zum Reich der Träume.

Mit einem Ruck mache ich die Tür auf. Yair liegt bäuchlings im Bett, Kopf Richtung Fussende, und schäkert mit Yonatan, der sich in seinem Gitterbettchen reckt und streckt, um möglichst viel von seinem Bruder zu sehen, glucksend und zufrieden. Wunderbar. Das kann ja noch heiter werden mit den Jahren...

Sprachverwirrung

Immer noch nicht im Bett, denn sonst vergesse ich folgende Geschichte...

Auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause:

"Mama, wie sagt man or auf Deutsch."
"Licht?"
"Mama, dein Licht sieht so rot aus."
"Mein Licht? Welches Licht?"
"Hier und hier. Da sieht dein Licht ganz rot aus." (streicht sich über die Wangen)
Da geht mir ein Licht auf. "Meine Haut? Also sag mal! Du weisst doch wohl, dass Haut nicht Licht heisst, oder?" Auch wenn or auf Hebräisch für vieles steht: Licht, Haut und Leder.

Da stellt er auf Durchzug. Das ist ihm peinlich. Mir nicht. Ich staune sowieso immer darüber, mit welcher Leichtigkeit er seine Sprachen meistert. Solche Ausrutscher sind da ganz erheiternd.

Montag, 11. Mai 2009

MBA, die Letzte

Es ist vorbei. Am Donnerstag hatte mein Student seine letzte Vorlesung, heute seine letzte Klausur und morgen reicht er die letzte Arbeit ein. Damit liegen 20 Monate Haas School of Business einfach so hinter uns, und trotz einiger Klagen und Beschwerden meinerseits haben wir die Zeit doch recht gut verbracht (im Nachhinein betrachtet).

Insgesamt begleitet uns diese MBA-Geschichte schon vier Jahre, von den ersten zaghaften Erwähnungen ("Ich würde ja gern...", "Eigentlich war es ja schon immer mein Traum...") über die ersten vorsichtigen Schritte ("Ich kann mich ja mal auf den GMAT vorbereiten, einen Kurs belegen... Ob ich den Test dann mache, weiss ich noch nicht...") bis hin zum Ehrgeizigen "Jetzt will ich's aber wissen" und den zahllosen, endlosen Nächten, in denen Essays geschrieben, Bewerbungen ausgefüllt und Interviews vorbereitet wurden. Dann das furchtbare Warten auf die Antworten der Unis, die bodenlose Enttäuschung, als Absage nach Absage einging und der Platz auf der Warteliste auch nicht weiterhalf, bis dann endlich, endlich im dritten Anlauf plötzlich gleich mehrere Institute Zusagen schickten und wir die Qual der Wahl hatten (Cornell, Duke oder Haas?).

Und jetzt ist all das vorbei, einfach so. Der Student ist gerade auf seiner ersten Dis-Orientation-Week Party, am Donnerstag trudeln seine Eltern ein (gut geplant, damit wir abends in Ruhe zur grossen Gala gehen können) und am Sonntag ist Graduation, mit allem Drum und Dran. Danach kann er ein paar Wochen ausspannen (mit Kind, denn die Tagesmutter ist für 14 Tage im Urlaub), bevor er ab 15. Juni endlich wieder zum arbeitenden Volk gehört (und dann gehen wir Einkaufen, was das Zeug hält, das sage ich euch!!! Ich muss nicht auf grossem Fuss leben, aber immer den Cent zweimal rumdrehen, das geht einem auf die Dauer doch ziemlich auf die Nerven.).

Ganz passend hat er heute auch erfahren, dass sein H-1B Visum durch ist, und meins folgt hoffentlich bald (der Firmenanwalt hat die Eingangsbestätigung erhalten, lange kann es also nicht mehr dauern). Damit haben wir auch in dieser Hinsicht sagenhaftes Glück, denn nach den letzten Jahren gab es dieses Jahr erstmals keine Lotterie bei der Visa-Vergabe, so dass alle, die bis zum 7. April einen Antrag eingereicht haben, auch vermutlich eine Zusage bekommen. So ganz im Geheimen hätte ich mich ja vielleicht doch gefreut, ab Oktober ein bisschen zurückzufahren und mehr Zeit für die Familie und mich zu haben. Aber dann... ist es doch irgendwie gut, ein bisschen rauszukommen, dazu zu verdienen und beruflich am Ball zu bleiben. Zumal mir die Arbeit ja inzwischen viel mehr Spass macht als zu Anfang, weil das Team mehr zusammen gerückt ist.

Ja, und so komme ich vom Hölzchen aufs Stöckchen und sollte doch eigentlich Schlafen gehen. Vermutlich hat eh niehmand bis hierhin mitgelesen... Also denn, gute Nacht!

Sonntag, 10. Mai 2009

Mutter(tags)glück

Eine Kollegin hat mir folgende Gedanken zum Muttertag geschickt, und da sie so wunderschön und treffend sind, möchte ich sie hier mit allen teilen. Euch Müttern einen wunderschönen Muttertag!

On Being Mom by Anna Quindlen

If not for the photographs, I might have a hard time believing they ever existed. The pensive infant with the swipe of dark bangs and the blackbutton eyes of a Raggedy Andy doll. The placid baby with the yellow ringlets and the high piping voice. The sturdy toddler with the lower lip that curled into an apostrophe above her chin. ALL MY BABIES are gone now.

I say this not in sorrow but in disbelief. I take great satisfaction in what I have today: three almost-adults, two taller than I am, one closing in fast. Three people who read the same books I do and have learned not to be afraid of disagreeing with me in their opinion of them, who sometimes tell vulgar jokes that make me laugh until I choke and cry, who need razor blades and shower gel and privacy, who want to keep their doors closed more than I like.

Who, miraculously, go to the bathroom, zip up their jackets and move food from plate to mouth all by themselves. Like the trick soap I bought for the bathroom with a rubber ducky at its center, the baby is buried deep within each, barely discernible except through the unreliable haze of the past.

Everything in all the books I once pored over is finished for me now. Penelope Leach., T. Berry Brazelton., Dr. Spock. The ones on sibling rivalry and sleeping through the night and early-childhood education, all grown obsolete.

Along with Goodnight Moon and Where the Wild Things Are, they are battered, spotted, well used. But I suspect that if you flipped the pages dust would rise like memories.

What those books taught me, finally, and what the women on the playground taught me, and the well-meaning relations -- what they taught me was that they couldn't really teach me very much at all. Raising children is presented at first as a true-false test, then becomes multiple choice, until finally, far along, you realize that it is an endless essay. No one knows anything. One child responds well to positive reinforcement, another can be managed only with a stern voice and a timeout. One boy is toilet trained at 3, his brother at 2.

When my first child was born, parents were told to put baby to bed on his belly so that he would not choke on his own spit-up. By the time my last arrived, babies were put down on their backs because of research on sudden infant death syndrome. To a new parent this ever-shifting certainty is terrifying, and then soothing.

Eventually you must learn to trust yourself. Eventually the research will follow.

I remember 15 years ago poring over one of Dr. Brazelton's wonderful books on child development, in which he describes three different sorts of infants: average, quiet, and active. I was looking for a sub-quiet codicil for an 18-month-old who did not walk. Was there something wrong with his fat little legs? Was there something wrong with his tiny little mind? Was he developmentally delayed, physically challenged? Was I insane? Last year he went to China. Next year he goes to college. He can talk just fine. He can walk,too.

Every part of raising children is humbling, too. Believe me, mistakes were made. They have all been enshrined in the Remember-When-Mom-Did Hall of Fame. The outbursts, the temper tantrums, the bad language, mine, not theirs. The times the baby fell off the bed. The times I arrived late for preschool pickup. The nightmare sleepover. The horrible summer camp. The day when the youngest came barreling out of the classroom with a 98 on her geography test, and I responded, What did you get wrong? (She insisted I include that.) The time I ordered food at the McDonald's drive-through speaker and then drove away without picking it up from the window. (They all insisted I include that.) I did not allow them to watch the Simpsons for the first two seasons.

What was I thinking?

But the biggest mistake I made is the one that most of us make while doing this. I did not live in the moment enough. This is particularly clear now that the moment is gone, captured only in photographs. There is one picture of the three of them sitting in the grass on a quilt in the shadow of the swing set on a summer day, ages 6, 4 and 1. And I wish I could remember what we ate, and what we talked about, and how they sounded, and how they looked when they slept that night. I wish I had not been in such a hurry to get on to the next thing: dinner, bath, book, bed. I wish I had treasured the doing a little more and the getting it done a little less.

Even today I'm not sure what worked and what didn't, what was me and what was simply life. When they were very small, I suppose I thought someday they would become who they were because of what I'd done. Now I suspect they simply grew into their true selves because they demanded in a thousand ways that I back off and let them be.

The books said to be relaxed and I was often tense, matter-of-fact and I was sometimes over the top. And look how it all turned out. I wound up with the three people I like best in the world, who have done more than anyone to excavate my essential humanity. That's what the books never told me. I was bound and determined to learn from the experts.

It just took me a while to figure out who the experts were.

Samstag, 9. Mai 2009

Gleich heiratet meine Schwester

und ich bin nicht dabei. Da darf ich schon ein paar Tränen weinen, oder? Zur Standesamtlichen im November habe ich es geschafft, aber die Kirchliche wäre doch schöner gewesen... Da macht mir einmal mehr die elende Entfernung einen Strich durch die Rechnung.

Schwesterchen, ich denke ganz fest an euch und bin ganz kribbelig vor Aufregung!

Freitag, 8. Mai 2009

Kleine Helden

OK, ich habe dann doch klein beigegeben und dem Ratschlag einer Kollegin folgend in einem anderen Restaurant einen Tisch reserviert. Auch italienisch, auch sehr nett -- und lecker. Und unsere Jungs haben sich benommen wie Vorzeigekinder: gut gegessen (Yair hat seinen ganzen Nudelteller verputzt, und Yonatan musste ich zweimal Brei nachbereiten, weil er den Hals nicht voll genug kriegen konnte), leise gespielt und miteinander geschäkert und dann gegen 9 Uhr einfach eingeschlafen, der eine in seinem Kinderwagen und der andere auf meinem Schoss. Das können wir öfter machen.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Wieder ein Jahr vorbei

Hach, wenn die Tage doch ein bisschen länger wären. Ein, zwei Stunden, in denen ich nach Herzenslust bloggen könnte. Oder schlafen. Oder lesen. Das wäre der Himmel auf Erden...

Morgen hat mein Noch-Student Geburtstag, den 35. Die Geschenke sind besorgt, die Karte geschrieben, das Bild gemalt, die Torte bestellt und die Blumen angedacht. Nur ums Restaurant habe ich mich scheinbar zu spät gekümmert: zur Wunschzeit sind alle Tische vergeben. Jedenfalls laut Online-Bestellservice. Aber dieses Restaurant und kein anderes soll es sein, also werde ich wohl morgen ein wenig zaubern müssen. Oder meinen Charm anwenden. Wäre doch gelacht, wenn sich daran nichts machen liesse. Vielleicht sollte ich Spiderman, Superman oder Batman um Hilfe bitten. Oder Powerranger. Oder einen Transformer. Oder Buzz Lightyear. Denen würde jedenfalls was einfallen.

Dienstag, 5. Mai 2009

Ausgelastet

Meine Theorie hat sich wieder mal bestätigt: Veränderungen bringen meistens etwas Gutes mit sich (manchmal braucht es nur einer veränderten Perspektive). So auch die Entlassungen der letzten Woche. Kollegin C., die schon lange unter dem miesen Verhältnis zu unserer Chefin litt, geniesst dank eines grosszügigen Abfindungspaketes jetzt ihre freien Tage, und ich freue mich im Büro über neue Verantwortlichkeiten.

Montag, 4. Mai 2009

Wochenend-Nachtrag

  • Zahn Nummer vier hat sich geoutet.
  • Yonatan ist unter die (Fr)Esser gegangen. Deshalb sind wir jetzt von Fertiggläschen auf Eigenproduktion umgestiegen. Birnen- und Apfelmus isst er im Haferbrei, aber nur mit einem Schlag Joghurt mittendrin. Möhren-Süsskartoffel-Breichen klappt auch, wenn ordentlich Cottage zugegeben wird. Und seinen neuen Becher liebt er über alles -- daraus trinkt er Wasser wie ein Weltmeister.
  • Yair hat mir gestern (Vor-)Frühstück ans Bett gebracht (ich dachte schon, es sei Muttertag): eine Käsestange und zwei Erdbeeren. "Spatzi, die Früchte müssen wir aber waschen." Er, stolzgeschwellt: "Habe ich schon! Im Badezimmer!"
  • Yair liebt Zahlen und Buchstaben. Seinen Namen kann er schon seit einiger Zeit schreiben, und die meisten Buchstaben kennt er auch, und nicht etwa, weil wir ihn drillen, sondern weil er ständig fragt und einfach alles wissen will. Und heute beim Abendessen hat er sich auch im Rechnen bewiesen. Der Student wollte ihm eine Falle stellen und warf ihm vier plus drei vor die Füsse. Aber mit 4 Jahren macht ihm keiner was vor, und so kam auch gleich die Antwort: "Sieben!"
  • Oh, und ein Nachtrag an Frau Brüllen: Der Rhabarber-Kuchen war spitze und nach einer halben Stunde nicht mehr vorhanden (OK, wir waren aber auch sechs Erwachsene plus zwei mitessende Kinder -- die den Rhabarber allerdings rausgepult haben).

Freitag, 1. Mai 2009

Rhababerkuchen

von Frau Brüllen, den muss ich morgen unbedingt ausprobieren, denn wir sind zum Essen eingeladen und für den Nachtisch zuständig. Danke für den passenden Link im heutigen post. Ich werden Rückmeldung erstatten!