Diesmal, zum ersten Mal, hat es also Eilat getroffen. Eine kleine Bäckerei in einer Touristenhochburg, wenngleich weit entfernt von den überlaufenen Stränden, in einer abgelegenen, ruhigen Siedlung. Es kann ja auch nicht angehen, dass die Monate, schon neun an der Zahl, ohne einen einzigen Selbstmordanschlag verstreichen. Abgesehen von den Raketen, die immer mal wieder auf uns abgefeuert werden, war es seit April einfach zu ruhig hier. Das ironische an diesem Anschlag ist, dass er laut Islamic Jihad dazu dienen sollte, die wochenlangen Kämpfe zwischen Fatah und Hamas zu beenden.
Ich werde nie begreifen, was in diesen Selbstmordattentätern vor sich geht. Oder in ihren Eltern. Mama und Papa Saqsaq aus Gaza City, die ihren 21jährigen Sohn vor drei Tagen zuletzt gesehen haben, wussten, dass er dabei war, einen Anschlag zu verüben, und "beteten für seinen Erfolg". Wahrscheinlich feiern sie jetzt ausgelassen triumphierend, während ihr Junge sich im Jenseits mit schönen Jungfrauen vergnügt. Da wird mir wirklich übel.
Ach, es wäre auch zu schön gewesen, mit meinen Eltern kurz nach Pessach für ein paar Tage am Roten Meer auszuspannen. Fast hätten wir schon gebucht. Jetzt möchten sie sicher das Risiko nicht eingehen. Und kann ich es ihnen verübeln? Es ist zum heulen.
3 Kommentare:
liebe jeanne,
ich verstehe deinen frust .....
mhhh, wenn ich an meine letzten israel reisen zurueckdenke war eigentlich immer irgend etwas los im land, seien es anschlaege, sei es ein bevorstehender krieg.
aber trotzdem denke ich man darf sich nicht davon abschrecken lassen nach israel zu kommen, gerade deshalb nicht weil dies ein ziel der terroristen ist. und ich habe nicht vor zu kapitulieren. eine reise aus angst abzusagen ist nichts anderes als eine kapitulation vor dem terror.
liebe gruesse,
grenzgaenger
Eilat war immer ein "sicherer Hafen". Dort konnte man ängstliche Besuche abliefern und sie besuchen fahren. Aber jetzt ist auch das weg. Ein Besuch hat schon halb abgesagt. Es ist zum Heulen. Aber ich mache niemandem einen Vorwurf, wenn er Angst hat. Auch wenn es irrational ist.
B"H
Hi,
ich denke nicht, dass ihr eure Buchung von dem Anschlag abhaengig machen solltet. Soetwas kann ueberall im Land passieren.
Uebrigens hat der Bruder des Terroristen auf Ynet ein Interview gegeben, indem er meinte, dass die gesamte Familie stolz auf den Bruder (den Terroristen) waere. Ausserdem war in der gestrigen Zeitung zu lesen, dass der Terroriste vor wenigen Wochen seine Tochter durch eine Krankheit verlor. Was wohl den Ausschlag gegeben hat, sich auch noch in die Lueft zu sprengen. Geplant hatte er es aber, lt. Familie, schon laenger.
Miriam
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