Montag, 31. August 2009

Preoccupied

Das beschäftigt uns zur Zeit:
  • Shai hatte am Freitag einen ambulanten medizinischen Eingriff und erholt sich langsam zu Hause. Dafür musste ich am Wochenende alle Schichten übernehmen. Ganz schön anstrengend.
  • Unsere Tagesmutter hat überraschend ihr neues Tageskind "verloren". Nach nur zwei Tagen haben sich dessen Eltern überlegt, dass ihnen jemand, der nach Hause kommt, doch eigentlich lieber ist. Jetzt sitzt sie da und muss schnellstmöglich ein neues Kind finden, damit sie sich und ihre Tochter finanziell über Wasser halten kann. Nicht mein Problem, aber man sorgt sich halt mit. Die Arme.
  • Beim gestrigen Kindergarten-Picknick bin ich wieder mal ins Fettnäpfchen getreten. Diesmal habe ich einer Mutter zu ihrer flotten Kurzhaarfrisur gratuliert, nur um wenig später unter vier Augen von ihr zu erfahren, dass der Schnitt Vorbereitung auf den bevorstehenden Haarausfall durch eine Chemotherapie ist. Sie hat Brustkrebs. Da sind mir bald die Augen übergequollen. Aber ich bin beeindruckt, wie sie damit umgeht. Dass ich eine der letzten bin, die davon erfährt, liegt daran, dass ich Yair immer erst abhole, wenn fast keine anderen Kinder mehr da sind...
  • Mein Schwager in Israel heiratet (ja, es ist endlich so weit -- er hat auf der Chinareise einen Ring hervorgezaubert), und da noch nicht feststeht, wann genau, wissen wir jetzt natürlich nicht, ob es Sinn macht, im Januar von D aus weiter nach Israel zu fliegen, oder ob wir warten, bist die Feier ansteht. Falls wir warten und nur nach D fliegen, müssen wir dort unsere Pässe mit den neuen Visastempeln versehen lassen, für die Rückreise in die USA. Nett: Nur Berlin, Frankfurt und Müchen haben Konsularabteilungen. Düsseldorf wäre nett gewesen, aber das ist nicht mehr. So müssten wir mindestens dreieinhalb Stunden in jede Richtung fahren, um das zu erledigen. Ufff.

Freitag, 21. August 2009

Beim Frühstück

Gerade eben





-- Post From My iPhone

Donnerstag, 20. August 2009

Premieren

auch bei uns: Heute morgen bin ich extra früh aufgestanden, um das Abendessen in den crockpot zu geben. Draussen dämmerte es vor sich hin, drinnen herrschte schläfrige Ruhe. Bis plötzlich eine helle Stimme ganz klar ein Kleinkind im Anmarsch ankündigte -- Yonatan ist zum ersten Mal alleine aus unserem Bett geklettert, ums sich auf den Weg zu mir in die Küche zu machen! Und: seit drei Tagen etwa läuft er grössere Abstände alleine und wird immer sicherer. Passend zum Geburtstag. Ausserdem habe ich heute zum ersten Mal das Bobbycar aus der Versenkung geholt und damit Aufregung im Courtyard gestiftet.

Bei all der Aktivität hat so ein Jahreskind natürlich unbändigen Hunger. Deshalb isst er jetzt ordentlich am Familientisch mit, heute zum Beispiel Chili con Carne mit Vollkornreis. Ein ganzes Schüsselchen. Ich war Beeindruckt.

Jetzt aber ab ins Bett...

Nachtrag

zum Schwimmkurs. Nur als Gedächtnisstütze, dass es an den ersten beiden Tagen sehr wohl Momente gab, in denen Yair gewillt war, zumindest dabei zu sitzen, als sei er Teil der Gruppe. Etwa 30 Sekunden nach diesen Bildern hat er sich dann entschieden auszusteigen. Da war nichts mehr zu machen. Am Wochenende mit Papa war er dann allerdings wieder wie ein Fisch im Wasser, ist begeistert gesprungen und getaucht, und das ganz ohne Schwimmflügel.



Spenderherz

Ich bin beeindruckt. Amerikaner sind wirklich ein Volk mit Spenderherz.

Wir sitzen im gläsernen Besprechungszimmer, als ein Kollege an uns vorbei zu seinem Platz eilt. "War das P.?" ruft S. erstaunt. Er wars. Nackt, ganz ohne seine wunderschönen schwarzen Locken. Wie Haare (oder ihre Abwesenheit) doch einen Menschen verändern!

Sobald wir die restlichen Punkte auf unserer Agenda abgehakt haben, hechtet S. zur Tür und weiter zu P.s Schreibtisch. "Erzähl mal, warum hast du deine schönen Locken abgeschnitten?!" verlangt sie zu wissen. Die überraschende Antwort: Als Spende für die Perücken von Krebspatienten.

Zugegeben, ich habe mir noch nie so richtig Gedanken über die Haar-Quelle für Echthaarperücken gemacht. Aber dass man Haare spenden kann, darauf wäre ich so schnell nicht gekommen. S. nickt bestärkend. Doch, dass sei gar nicht so ungewöhnlich. Y. zum Beispiel habe ihre Haare nur so lang wachsen lassen, um sie anschliessend spenden zu können.

Das erklärt, warum aus dem fast hüftlangen Haar unserer Produktmanagerin vor einigen Wochen ein fescher Bob geworden ist. Als Geste für ihre kranke Schwiegermutter.
Das berührt. Und wieder einmal frage ich mich: was tue ich eigentlich (für andere)???

In diesem Sinne: S. hat übrigens selber ein grosses Herz. Von ihrem Heimaturlaub in Indien hat sie mir dieses Schild mitgebracht:

Dienstag, 18. August 2009

Schön blöd

Das passiert, wenn man zwischendurch auch mal von zu Hause aus arbeitet: Da verlasse ich heute morgen pünktlich das Haus, fahre kurz vor 8 in die Tiefgarage unter unserem Bürogebäude, parke den Wagen, öffne die Tür, will mir gerade Handtasche und Mittagessen schnappen -- und erstarre mitten der Bewegung... Meine Laptoptasche steht noch immer in der Küche. Also zurück gefahren und wieder daheim gearbeitet.

Das ganze ist nur halb so peinlich, wenn Kolleginnen dann zugeben, das sei ihnen auch schon widerfahren.

Montag, 17. August 2009

Vorsicht, Schokoladenkuchen

Es besteht Suchtgefahr! Das ist unser absoluter Favorit, schon unschlagbar lange. Das Rezept gibt es hier jetzt für Iris, damit ihr der Orangensaftkuchen nicht irgendwann an den Ohren wieder raus kommt.

1 3/4 Tassen Zucker
2 Tassen Mehl
1 1/2 TL Backpulver
1 TL Natron
2/3 Tasse Kakaopulver
3 Eier
1 Tasse Öl (ich nehme Sonnenblumenöl)
1 1/2 Tassen Orangensaft
Abgeriebene Schale einer Zitrone

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Alle Zutaten mischen, in eine Kastenform füllen und ca. 45 Minuten backen (Stäbchenprobe machen -- bei mir dauert es manchmal etwas länger).

Happy Birthday

Yonatan! Kaum zu glauben, dass schon ein Jahr vergangen ist. Yair hat zwischendurch zwar mit mittelschweren Eifersuchtsattacken zu kämpfen (heute war es natürlich besonders schwer -- wann kommt es denn vor, dass jemand anders die Geschenke bekommt??!), aber ich glaube, auch er kann sich sein Leben ohne den kleinen Bruder nur noch schwer vorstellen. Ich schon mal gar nicht. Nach all der Feierei, die wir ja leider auf den Abend verschieben mussten, ist der kleinste Mann der Familie völlig erschöpft eingeschlafen. Fürs Abendessen hat es nicht mehr gereicht. Nur seinen B-day-Kuchen (ja, Iris, der wars!) hat er noch glücklich verdrückt. Hier ein paar Bilder.








Donnerstag, 13. August 2009

No more

Nachdem unser Starrkopf gestern nicht mal dazu zu bewegen war, die Badehose anzuziehen, haben wir den Schwimmkurs zähneknirschend abgebrochen. (Stattdessen haben wir jetzt Einzeltickets, mit denen wir noch einige Male Planschen gehen können.) Damit ist Schwimmenlernen bis auf weiteres aufgeschoben.

Mittwoch, 12. August 2009

Wasserratte, die keine ist

Hektische Tage. Während der Mann jeden Morgen um 7 geduscht und rasiert das Haus verläst, um pünktlich um 8 bei einer Fortbildung in San Mateo zu sein, mache ich im Eiltempo die Kinder und mich selber fertig, packe die Brotdosen, verabschiede Yonatan, fahre mit Yair zum Kindergarten und trudel dann gegen 8:30 im Büro ein. Jede Minute zählt (es hilft, dass ich seit dieser Woche nicht mehr Abpumpe, yay!), denn um 4 muss ich schon wieder los, Yair abholen, damit er um 4:45 pünktlich am Pool sitzen kann -- seit Montag macht er nämlich einen zweiwöchigen "Schwimmkurs".

Dass er sich praktisch nicht beteiligt, ist ärgerlich, aber mann kann schliesslich nichts erzwingen. Anfangs setzt er sich vielleicht noch auf die erste Stufe im Schwimmbad, aber nach etwa 15 Minuten ist ihm auch das zu viel und er schleicht sich neben mich. Irgendwann zwischendurch bringt die Tagesmutter den jüngsten Spross vorbei, und dann ist der nasse Spass (der augenscheinlich keiner ist), auch schon vorbei. 25 Minuten, jeden Tag. Total vertan.

Da helfen nicht mal Erklärungen ("Weisst du, jeder muss irgendwann Schwimmen lernen. Das ist wie lesen, schreiben und rechnen."), Versprechungen ("Wenn du diesmal mit machst, bekommst du nachher auch ein grosses Eis!") oder Einschüchterungen ("J., Z., B. und T. haben auch schon einen Schwimmkurs gemacht. Wenn ihr bald mal zusammen ins Schwimmbad geht, willst du dann der einzige sein, der nicht schwimmen kann?"). Dabei liebt er das Planschen mit seinen Schwimmflügeln ungemein. Woran es liegt, dass er keine Lust hat, kann er mir selber allerdings auch nicht so recht erklären. Nachher also auf ein Neues.

Abends muss ich dann noch die Zeit nachholen, die ich bei der Arbeit gekürzt habe, und so sitze ich dann ab 9 wieder vor dem Computer. Gestern allerdings habe ich mir danach noch was für die Seele gegönnt: "Enchanted" (auf Deutsch "Verwünscht"). Hach, was das schön.

Freitag, 7. August 2009

Baby war einmal

Wenn man beim morgendlichen Zähneputzen mit dem einen Fuss den Toilettendeckel zuhalten, mit dem Bein den Zugang zu Mülleimer und Toilettenbürste versperren und dann noch geschickt mit der freien Hand einmal quer rübergreifen muss, um die Toilettenpapierrolle aus der Halterung zu entfernen, dann weiss man, dass das Baby im Haushalt kein Baby mehr ist und der Zeitpunkt erreicht, an dem einem überall Augen und vielleicht noch ein paar zusätzliche Hände wachsen müssten.

Mittwoch, 5. August 2009

Gestern geflogen, eben gelandet

Jetzt sind sie wieder weg, meine Eltern. Richtig schön war's. Ich war traurig beim Abschied, hatte aber zum ersten Mal das Gefühl, dass der Besuch rund war: nicht, dass es reichte, aber dass es in Ordnung ist, wenn alle wieder zu ihrem eigenen Alltag zurück kehren. Das hatte ich bisher nie, denn normalerweise ist die Zeit so knapp bemessen, dass man versucht, zu viel hinein zu packen, und dann fliegt sie nur so vorbei, ohne, dass man Luft holen kann, und ehe man sich's versieht, muss man sich wieder auf Abschied einstellen, obwohl man noch gar nicht so weit ist. Diesmal war es anders -- und gut. Der perfekte Besuch, irgendwie.

Nur Yonatan versteht nicht, was vor sich geht. Wieso sind diese beiden, an die er sich doch gerade so wunderbar gewöhnt hatte, nun plötzlich nicht mehr da?