Beschämt stelle ich fest, dass ich vor über einem Monat zum letzten Mal geschrieben habe. Aber woran das liegt, lässt sich ja an fünf Fingern abzählen: zu viel Arbeit. Die letzte Entlassungswelle hat uns wirklich schwer getroffen. Kommt dazu, dass wir in weniger als zwei Wochen nach Deutschland fliegen und ich bis dahin noch einen ganzen Stapel abarbeiten muss. Hätte ich diesen Urlaub nicht schon im Sommer sondern erst im November angekündigt, wäre er mir nicht genehmigt worden, da bin ich sicher. Also doch Glück im Unglück.
So beschäftig sind wir also, dass dieser Monat nur so an uns vorbeigerauscht ist. Abgesehen davon, dass unser Thanks-Giving Getaway mit Freunden ins Wasser gefallen ist, weil Yair unterwegs krank wurde (und kurz darauf natürlich auch Yonatan), kann ich mich an kaum etwas aufregendes erinnern. Mal sehen, ob ich langsam wieder in Gang komme hier. Heute finde ich nur ein paar Minuten zwischendurch, weil ich zu Hause arbeite und die Verbindung zum Firmennetz so schrecklich langsam ist, dass ich immer wieder Wartezeiten überbrücken muss. Das nervt.
Bei uns in der Bay herrschen zur Zeit wahrlich winterliche Temperaturen. Gestern Morgen musste ich Eis kratzen, und selbst tagsüber liegen die Temperaturen nicht viel über dem Gefrierpunkt.
Chanukka steht vor der Tür. Morgen zünden wir die erste Kerze an, bei Freunden. Samstag steht Yairs nächste Übernachtung bei seinem besten Freund an, auf die er sich schon seit Wochen diebisch freut. Letztes Wochenende mussten wir verschieben, weil beide Kinder gesundheitlich noch leicht angeschlagen waren. Und Weihnachtsgeschenke wollen noch besorgt werden. Ich glaube, ich werde mir am Wochenende ein paar stille Stunden ohne Kinder und Mann gönnen, um in der Bay Street in Ruhe dem Einkauf zu frönen.
Und jetzt muss ich wieder ans Werk. Ich träume schon nächtelang von Kranplänen, Arbeitsschichten und Schiffplanung. Aber bald hat's ein Ende!
Dann also hoffentlich wieder mehr und erfreulicheres.
Nachtrag: Yonatan hat inzwischen schon mindestens elf Zähne. Die ich zählen konnte. Sie lassen sich in dem Alter ja nicht so gerne in den Mund schauen oder gar fassen.
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