Sonntag, 2. November 2008

Erschreckend

wie die Wochen dahin rasen. Im Oktober hatten wir volles Haus, ganze fünf Wochen lang. Meine Schwägerin machte den Anfang, dann trudelte meine Schwester samt Freund ein, so dass Ruti wenige Tage später nach Guatemala flüchtete, nur um am Tag, als mein Schwesterherz und ihr bald Angetrauter wieder abdüsten, erneut für eine weitere Woche anzureisen. Seit Donnerstag ist alles wieder ruhig, und jetzt sitze ich auf gepackten Koffern, weil ich mit den Kindern morgen zur Hochzeit nach D fliege. Wenn ich den Flug schon hinter mir hätte, ginge es mir besser. Es gibt solche, die mich für verrückt halten, weil ich mich bereit erklärt habe, elf Stunden mit den beiden im Flugzeug zu verbringen. Aber wenn man keine Wahl hat, ist einem alles recht, oder? Wird schon schief gehen. Warme Sachen haben wir jedenfalls eingepackt, und jede Menge Spielzeug. In zwei Wochen sind wir wieder da. Bis dahin hat der Student sturmfreie Bude. Ob er die geniessen wird, sei mal dahin gestellt. Er behauptet, er vermisse uns jetzt schon. ;-)



Donnerstag, 18. September 2008

Yonatan

Vreni, danke für den Tritt in the Hintern. Den habe ich gebraucht!

Also, wir sind seit dem 17.8. endlich zu viert! Die Geburt war kurz (aber nicht schmerzlos). Um 0:20 Uhr kamen wir im Krankenhaus an, nachdem mir zu Hause das Fruchtwasser abgegangen war, und um 1:58 Uhr war der kleine Mann schon draussen. Da war nicht mal mehr Zeit für eine PDA. 4180 g und 54 cm -- alle waren erstaunt.

Uns geht es prima. Wir haben uns sogar schon ein erholsames Wochenende am Lake Tahoe gegönnt. Yonatan is ein ganz ruhiges, friedliches Baby, das gerade an zu lächeln fängt. Er weint eigentlich kaum, nur wenn ihm etwas wirklich arg gegen den Strich geht (so wie jetzt, weil es ihm auf seiner Spielwiese zu einsam ist und er eigentlich schlafen möchte -- deshalb mache ich es kurz).

Hier noch ein paar Bilder.

Donnerstag, 14. August 2008

Fassungslos

bin ich gerade über diese schreckliche Nachricht gestolpert. Meine Gedanken sind bei der Familie von Moritz Papa.

Und wir warten...

immer noch. Termin ist der 15., und meine Ärztin war mehr als erstaunt, mich am Montag nochmal in der Praxis zu sehen. Aber bisher tut sich nichts weltbewegendes.

Freitag, 1. August 2008

Ist es nicht merkwürdig

dass sich die letzten Wochen der Schwangerschaft so in die Länge ziehen? Einerseits ist das Warten eine Qual, andererseits geniesse ich jede ruhige Minute.

Gestern hat sich unsere Yoga-Gruppe zum letzten Mal getroffen. Weil mein Termin schon in zwei Wochen ist, haben die Mädels mir nachher Wünsche und Energie mit auf den Weg gegeben, durch Visualisierung, Handauflegen und ein schwingendes, rückversicherndes, verbindendes Ooooohhhhhhhmmmmmm. Ob's hilft, wird sich zeigen.

Der berühmte Putz- oder Ordnungsdrang gegen Ende der Schwangerschaft hat lustigerweise mich und meinen Göttergatten erfasst. Wir wirbeln in jeder freien Minute durch die Wohnung, um hier noch etwas herzurichten und dort noch eine Ecke aufzuräumen. Gestern bin ich erst um Mitternacht völlig erschöpft ins Bett gefallen. Aber ich bin zuversichtlich, dass bald wieder das übliche Chaos herrschen wird. Nicht zuletzt, weil der kleine Mann seinen guten Teil dazu beiträgt.

Mittwoch, 30. Juli 2008

Mamma Mia

Die Überraschung des gestrigen Abends: Mamma Mia ist überaus unterhaltsam! Als alte ABBA-Liebhaberin, die vor seichten Filmen zurückscheut, habe ich mich nur im Rahmen eines lange geplanten und dann doch wieder fast ins Wasser gefallenen Frauenabends ins Kino gewagt. Und habe mich köstlich amüsiert! Wer hätte gedacht, dass dieser Film so auf die Lachmuskeln geht. Genau das richtige für einen letzten Abend ausser Haus. Kurz ging mir durch den Kopf, ob ABBA im Kreißsaal wohl die Schmerzen erträglicher macht? Heute jedenfalls arbeite ich zu Hause und lasse mich seit Urzeiten zum ersten Mal wieder von alten Klängen berieseln. Hier stört es wenigstens niemanden, wenn ich lauthals mitsinge.

Kleiner Irokese im Sommerwind



Mein absolutes Lieblingsbild der letzten Wochen, aufgenommen am Point Reyes National Seashore Anfang Juli. Man achte auch auf die gerollte Zunge.
Und als Zugabe und aktuellster Beweis eines Babybauches: Familienidylle mit Kinderwagen in den Yerba Buena Gardens in San Francisco, Mitte Juli. (Alle anderen Bilder wurden zensiert.)

Montag, 28. Juli 2008

Alles beim Alten

Dieses Wochenende haben wir uns das Warten aufs Baby mit dem Berkeley Kite Festival und einer Fahrt mit der Dampfeisenbahn im Tilden Regional Park verkürzt. Der kleine Mann fand’s super.

Jetzt sitze ich wieder im Büro und verbummel die Zeit. Viel Motivation kann man von mir momentan nicht erwarten. Wen wunderts? Andererseits geniesse ich noch einmal die Ruhe vor dem Sturm. Oder auch die letzten Tage, in denen alles in geordneten Bahnen verläuft, bevor (vorübergehend?) das Chaos ausbricht. In diesem Sinne habe ich am Samstag zwei Stunden ausgiebig bei Barnes & Nobel gestöbert, während Papa und Sohn „quality time“ miteinander verbrachten. Nichts neues also bisher.

Donnerstag, 17. Juli 2008

Der Countdown läuft

Nachdem immer wieder Beschwerden laut werden, weil ich so gar keine Anstalten mache, das Bloggen wieder aufzunehmen, hier ein kleiner Zwischenbericht. Uns geht es gut oder besser: den Umständen entsprechend. Ich watschel besser schlecht als recht umher, auch wenn ich ständig Komplimente höre, die Schwangerschaft stände mir so gut und ich sei ja nur Bauch und hätte gar kein Fett angesetzt (glaubt mir, ich weiss es besser!).

Der kleine Mann wird langsam äusserst ungeduldig, besonders seit wir das Geschwister-Vorbereitungs-Seminar besucht haben. Er will, dass das Baby jetzt kommt, nicht erst morgen oder in einem Monat. Gestern als ich nach Hause kam, lag auf meinem Bett ein buntes Bild mit allerlei Herzchen-Aufklebern, das er direkt nach dem Aufstehen für „sein“ Baby gemalt hat. Trotzdem vermute ich, dass er sich noch nach dieser Zeit als Einzelkind zurück sehnen wird...

Beinahe ist auch alles hergerichtet: die Strampler aus der Kammer gekramt, gewaschen, gefaltet und eingeräumt; vorhandenes Spielzeug aussortiert und von Yair sorgfältig in eine Kiste geräumt; Kinderwagen und Autositz auf dem Weg; Wiege in Planung. In mir strampelt und boxt es wie verrückt; äusserst lebhaft ist mein Bauchbewohner, soviel kann ich verraten. Bis zum Termin sind es morgen dann nach genau vier Wochen.

Bis dahin harre ich bei der Arbeit aus und mache mein Schwangerschafts-Yoga, Shai absolviert weiterhin sein Praktikum bei Salesforce.com und Yair vergnügt sich beim Sommerprogramm im Kindergarten. Er spricht inzwischen ganz toll Englisch und spielt jetzt auch mit amerikanischen Kindern. Jona und Adi sind seine liebsten Freunde. Seit er letzte Woche ein Fahrrad geerbt hat, liegt sein heissgeliebtes Laufrad übrigens unbeachtet in der Ecke und er übt fleissig, ohne Stützräder zu fahren. Das klappt auch schon prima, nur alleine anfahren bereitet noch Schwierigkeiten.

Deutschland fliegen wir übrigens im November an, jedenfalls ich mit den beiden Kleinen (der Student lebt ja dann erneut für die Uni). Bevor ich im Dezember wieder in den Job starte. Aber daran mag ich noch gar nicht denken...

Mittwoch, 30. April 2008

Pessach ohne Windeln

Ooops, jetzt ist es schon fast Mai, und trotz Putzfrau finde ich irgendwie keine Zeit für regelmässige Einträge.

Pessach liegt hinter uns; kam und ging wie im Flug. Ich habe zum ersten Mal Matze-Knödel selber gemacht. (Wenn ich gewusst hätte, wie einfach das ist!) In der Bay-Gegend herrschte akute Matzot-Knappheit, weil die örtliche Matzot-Fabrik durch ein Feuer lahm gelegt wurde. Irgendwann habe ich mich hingestellt und aus Matze-Mehl selber Matzot gebacken, aber die waren dann doch nicht so der Knüller. Zwei Tage später bin ich nochmals zum Saffron, unserem Spezialgeschäft gestiefelt, um Shimshun, den freundlichen Iraner jüdischer Abstammung, zu fragen, ob er inzwischen eine Matzot-Lieferung aus LA bekommen hat. „Pschhhht!“ gebot er mir und legte verschmitzt einen Finger an die Lippen. „Ich verstecke sie!“ Dann machte er sich hinter der Ladentheke zu schaffen und beförderte eine Packung Matzot zu Tage. Eigens für mich. Und ohne einen Becher von seinem köstlichen persischen Tee (mit Rosenwasser) liess er mich dann nicht gehen.

Unser erster hoher Besuch hat gerade Abschied genommen und kämpft vermutlich in Israel mit einem gehörigen Jetlag. Shais Vater war für zwei Wochen hier und hat an Pessach dann auch gleich Kindermädchen gespielt, weil Yair Ferien hatte. Das hat prima geklappt, zumal er sogar jeden Tag gespült und den Müll rausgebracht hat. Shais Bruder war auch für einige Tage bei uns, als Überraschungsbesuch sozugagen, von dem vorher nur ich wusste.

Hier ein paar Frühlings-Impressionen von Lake Tahoe am letzten Wochenende, kurz vor Sabas Abreise:



Ausserdem hat der kleine Mann gehörige Fortschritte gemacht: Er ist nämlich jetzt tagsüber trocken und geht seit Montag ohne Windel in den Kindergarten. Oma und Opa haben als Belohnung auch gleich ein Päckchen auf den Weg gebracht, das wir heute bei der Post abholen müssen. Fragt sich nur, wer stolzer ist: das Kind, die Eltern oder die Grosseltern? Da macht man sich vorher so viele Gedanken, zerbricht sich den Kopf, wie diese Geschichte wohl am besten anzupacken ist, ärgert sich über Fragen wie „Was, schon 3 Jahre und immer noch nicht trocken?!“, und dann erledigt sich das Problem urplötzlich von alleine. Weil das Kind nämlich einfach irgendwann so weit ist. Man muss praktisch nur abwarten. Oder?

Dienstag, 25. März 2008

Putzfimmel

Die Mama ist bei der Arbeit, der Vater döst genüsslich in einen weiteren Morgen seiner wohlverdienten Ferienwoche hinein -- und was macht das Kind, noch krank zu Hause, aber schon wieder unternehmungslustig? Es schnappt sich Zahnpasta und Feuchttücher und beginnt eifrig, die Wohnung zu putzen... Von mir hat es das nicht.

Freitag, 21. März 2008

Lebenszeichen aus der Sonne

Wir leben noch. Und es geht uns gut. Seit ich wieder arbeite, bin ich aber entweder:
  • bei der Arbeit
  • am Kochen (Das brauchte ich sonst fast nie, weil der kleine Mann im Kindergarten und wir bei der Arbeit warm gegessen haben. Aber ich habe langsam ja schon sowas von Routine...)
  • am Spülen (Nein, wir haben keine Spülmaschine. Eine Plage ist das.)
  • auf dem Spielplatz
  • am Aufräumen oder Putzen (OK, ich gebe zu... heute kommt zum ersten Mal eine Putzfrau.) Vielleicht komme ich ja dann bald wieder mehr zum Bloggen.)
  • am Einkaufen (unglaublich, wie viel man braucht, wenn man alle Mahlzeiten zu Hause einnimmt!)
Und so ganz nebenbei bin ich wieder schwanger, 20. Woche. Alles bestens also. Wir freuen uns und geniessen die kalifornische Sonne.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Glückskind?

Ich melde mich endlich zurück. Die letzten Wochen waren einfach zu unstrukturiert, als dass ich etwas hätte schreiben können. Deutschland, Israel, dann plötzlich ein Jobangebot, Rückflug nach San Francisco, eine Woche Eingewöhnung und Zurück-in-den-Alltag finden -- und seit Montag gehöre ich wieder zum arbeitenden Volk. Festanstellung als technische Redakteurin bei einer Firma in Oakland, nur 15 Autominuten entfernt. Ich arbeite von 7 bis 15 Uhr und habe ein Laptop, so dass ich bequem von zu Hause aus vor- oder nacharbeiten kann, falls ich doch mal früher gehen muss oder später komme. Da fühle ich mich gleich wieder als Glückskind. Nur gut, dass ich im November den Job in Mountain View nicht angenommen habe! Es wendet sich eben doch immer alles zum Guten. Meistens muss man nur abwarten. (Von den 10 mickrigen Urlaubstagen erzähle ich lieber nicht.)

Nicht, dass es mir leicht fällt, jeden Morgen vor sechs aufzustehen. Heute hat zu allem Übel mein Wecker versagt und ich musste in Windeseile ausgehfertig sein. Ausserdem raucht mir der Kopf, weil es, wie immer in einem neuen Job, so viel zu lernen gibt.

Yair bleibt ohne zu Murren länger im Kindergarten, bis 15:30 Uhr. Dort schläft er Mittags wenigstens wieder, und davon konnte ja in den letzten Monaten keine Rede sein.

Shai hängt wieder gänzlich im Semester und hat kaum Zeit zum Schlafen oder Essen. Apropos, da ich jetzt weniger Zeit habe, aber trotzdem regelmässig Kochen muss, kommt natürlich der tolle Schnellkochtopf genau passend (Danke nochmal!). Inzwischen habe ich mir schon Rezepte besorgt und mich durch alle nötigen Kapitel gelesen. Spätestens am Wochenende wird er eingeweiht. Ein bisschen Respekt habe ich ja vor dem Ding noch, aber das wird sich sicher legen.

So wurschteln wir uns also durch die Tage, die übrigens in letzter Zeit äusserst verregnet sind. Nur heute hat aus Versehen die Sonne geschienen, aber eiskalt war es trotzdem.

Freitag, 4. Januar 2008

Alles bestens

Langsam muss ich mich wohl doch mal wieder zu Wort melden, wenigstens um alle wissen zu lassen, dass es uns gut geht. Wir schwirren seit dem 18. Dezember in der Weltgeschichte herum. 10 Tage Deutschland, jetzt bis zum 19. Januar Israel. Familie, Freunde, Faulenzen. Keine Zeit zum Bloggen. Aber bald werde ich mich wieder regelmässiger ans Werk machen, das verspreche ich. Bis dahin und darüber hinaus allen ein frohes 2008!