Bei uns ist ja der Informationsfluss irgendwie etwas unterbrochen. Einmal die Woche Bloggen (im Höchstfall) ist nicht gerade ideal. Aber ich krieg's einfach nicht hin. Oftmals habe ich mir ja bei der Arbeit morgens so zehn Minuten gegönnt, um schnell ein paar Zeilen zu schreiben. Aber auch da bin ich Momentan am Rödeln, wie man sich nach den Ereignissen der letzten Woche vorstellen kann. Aber ich rödel gerne, solange ich alles im Griff habe.
Halloween ist vorbei, Thanksgiving rückt näher, und so langsam fängt es um uns herum an zu Weihnachten. Am Wochenende haben auch wir die Zeit umgestellt, so dass es jetzt schon immer stockfinster ist, wenn wir endlich abends zu Hause eintrudeln. Da Yair sich im Kindergarten nie von seinen Freunden losreissen kann, ist es oft schon nach sechs, bis wir endlich loskommen. Wenn ich dann noch Abendessen vorbereiten muss, wird es wirklich allerhöchste Zeit. An solchen Tagen klebt Yonatan dann oft an mir wie eine Klette, so dass die Stunde, die uns zu Hause noch bleibt, oft in Gebrüll untergeht, weil es sich einarmig nicht wirklich gut kochen lässt, er aber nicht abgesetzt werden will. Yair ist auch schon müde, will fernsehen und Süssigkeiten essen. Wenn ich dann Nein sage, ist das Drama perfekt, der eine schreit, er will den Papa, wann denn der Papa endlich, endlich nach Hause kommt, der andere hängt mir am Hals oder zerrt mir am T-Shirt, ich aber muss sehen, dass ich endlich das Essen auf den Tisch bekomme. Wenn der Papa dann endlich, endlich kommt, sitzen wir manchmal schon beim Essen, dass der eine mit Begeisterung verschlingt, irgendwann aber nur noch auf den Boden wirft, und in dem der andere lustlos herumstochert, ganz egal, was es ist... Ein wahrer Eiertanz ist das manchmal.
Ungeachtet der Zeitumstellung wacht Yonatan weiterhin zur gewohnten Zeit auf. 5:20. 5:30. Nachdem er schon seit längerem in der zweiten Hälfte der Nacht seinen Nucki verweigert hat und nur mit Mamas Brust bereit war weiter zu schlafen, habe ich diese Woche ausserdem Nägel mit Köpfen gemacht und beschlossen, dem kleinen Mann beizubringen, dass nachts geschlafen, nicht aber gegessen wird. Auch wenn das beste Restaurant der Welt direkt vor seiner Nase ruht. Mit fast 15 Monaten war es doch irgendwie an der Zeit.
Ich hatte mich auf einige wirklich schreckliche Nächte gefasst gemacht, aber oh Wunder, eine Nacht Theater hat Wunder gewirkt (danke, Dr. Gordon!). Statt Mamis Brust gab es Wasser aus dem Trinkbecher und ganz viel Körperkontakt. Der Nucki wurde voller Wut einige Male durchs Zimmer gepfeffert. Von 1 bis 2 wurde nur gebrüllt, dann erschöpft geschlafen bis um 4, danach dann eigentlich nicht mehr. Dafür tagsüber morgens drei Stunden und nachmittags nochmal zwei, während ich mich im Büro durch den Tag gequält habe. Abends bin ich früh ins Bett, in Vorbereitung auf die nächste Schreckensnacht. Die kam aber nicht. Nur einmal wurde er kurz wach, trank Wasser, begnügte sich etwas widerwillig mit dem Schnuller und schlief dann wieder ein. Durchschlafen ist ja was anderes, aber wenigstens kann ich mich jetzt bedeckt halten nachts. Jetzt müssen wir nur noch die Stunde Zeitumstellung in den Griff kriegen. Die biologische Uhr kann doch recht hartnäckig sein. Ich will noch gar nicht an den jetlag im Dezember denken...
So, und jetzt läute ich das Wochenende ein: Yair wartet.
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