Donnerstag, 29. November 2007

Bevor es ans Putzen geht

stelle ich noch schnell ein paar Bilder vom letzten Wochenende hierher. Für alle, die den Link zu unseren aktuellen Fotoalben kennen -- dort gibt es noch mehr zu sehen.



Ansonsten nichts weltbewegend Neues unter der kalifornischen Sonne. Seit ich meinen Lebenslauf bei Monster.com eingestellt habe, klingelt zwar jeden Tag das Telefon, aber etwas Konkretes hat sich noch nicht ergeben. Da bekommt man lange Zähne.

Ach, falls sich jemand über Yairs wallende Haarpracht Gedanken macht -- er war vorgestern beim Friseur und sieht jetzt wieder manierlich aus. Allerdings hat er dort vergeblich auf seinen Lolli gewartet, den er von Tomer, der ihm in Israel die Haare schneidet, gewohnt ist. Also habe ich im Schrank nach Schokolade gekramt, sobald wir zu Hause waren. Weil er so toll still gehalten hat.

Seit Sonntag zieht er übrigens schnurstracks nach dem Kindergarten seine Windel aus, schleudert sie in die Ecke und schlüpft in eine Spiderman-Unterhose. Zwei, drei Stunden geht das ganz gut. Er geht hin und wieder zur Toilette, wenn ich ihn daran erinnere. Aber irgendwann wird er nachlässig, achtet nicht mehr drauf -- und dann steht er kleinlaut in nassen Hosen da. Einige haben mir geraten, das jetzt einfach durchzuziehen und die Windeln ganz im Schrank zu lassen, damit das Trockenwerden nicht endlos lange dauert. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass er schon so weit ist. Meinungen? Ratschläge?

Sonntag, 25. November 2007

Spiderman sei Dank

Nach knapp 1300 km, Truthahn, Kürbiskuchen, Hollywood, Beverly Hills, Santa Monica und einer Umleitung um Malibu (an den wütenden Bränden vorbei) melden wir uns zurück (Bilder folgen). Yair hat Micky Mouse und Minnie Mouse die Hand geschüttelt, Spiderman getroffen (der zu seinem Leidwesen Englisch sprach -- nicht wie der richtige Spiderman, der doch, natürlich!, Hebräisch spricht), bei Freunden der Verwandten Klamotten und Spielzeug abgestaubt, begeistert beim Laubfegen geholfen, tapfer viele Stunden im Auto überstanden und sich wieder ein paar Steine im Brett erobert.

Und weil Spiderman ja nach wie vor so hoch im Kurs steht, hat der kleine Mann heute ein 3er-Pack Spiderman-Schlüpfer bekommen. Das war ihm aber ein Ansporn! Zum ersten Mal zwei Stunden ohne Windel, drei Mal zwischendurch zur Toilette -- ein voller Erfolg. Allerdings wollte er auch mit Schlüpfer ins Bett schlüpfen. Da wurde gebrüllt, geschrien, gezetert, gebockt, bis er schlieslich klein beigab und bewindelt unter die Decke kroch. Morgen nach dem Kindergarten also auf ein Neues. Hoch lebe Spiderman!

Donnerstag, 22. November 2007

Happy Thanksgiving

Gleich fahren wir runter nach Los Angeles, um entfernte Verwandte zu Thanksgiving zu besuche. Ich melde mich Sonntag oder Montag zurueck.

Die Woche war etwas hektisch -- Yair krank, noch ein Vorstellungsgespraech per Telefon gestern.

Schwagerherz, Bruederchen -- Herzlichen Glueckwunsch und alles Liebe zum Geburtstag!!!

Sonntag, 18. November 2007

Schnuddel

steht derzeit hoch im Kurs. Jeden Abend lesen wir aus dem grossen Janosch Schnuddel-Lesebuch "Wenn Schnuddel in die Schule geht". Ich gestehe: Ich amüsiere mich köstlich dabei. Janosch hat einfach eine unvergleichliche Art zu erzählen. Ich liebe es, wie er mit der Sprache spielt. Eines Tages macht Schnuddel übrigens eine "Kleine Reise nach Paderborn". Na sowas, da hätten wir ihn fast mal treffen können, damals, zu Studienzeiten. "Gute Nacht, Schnuddel, du altes Haus. Bis morgen." Nebenan wälzt sich noch immer der kleinste Schnuddel-Fan der Familie und findet keine Ruhe...

Donnerstag, 15. November 2007

Echtes und Imaginäres

Heimarbeit ein- bis zweimal die Woche ist nicht erwünscht, also habe ich wohl den ersten Job sausen lassen, falls sie nicht noch einlenken. Alles geht eben nicht, man muss in vernünftigen Proportionen denken. Täglich drei bis vier Stunden auf der Strasse, da gehe ich irgendwann vor die Hunde. Ich habe aber noch zwei andere heisse Eisen im Feuer. Hoffentlich klappt da was. Diesmal mache ich meinen Mund lieber nicht zu weit auf.

Ansonsten läuft alles prima. Yair vergnügt sich mit seinen imaginären Freunden Meschek, Kakas und Yaram. Er kann stundenlang Selbstgespräche führen, in seinem Zimmer oder in der Badewanne. "Warum weinst du? Was? Hör schon auf zu weinen! Mama kommt gleich." In diesem Ton. Zum Schreien.

Heute Abend hat allerdings er geschrieen. Da ging aus unerfindlichen Gründen in regelmässigen Intervallen der Rauchmelder los. Beim ersten Mal kam der kleine Mann brüllend angerannt. Danach klammerte er sich an mich und hielt sich erschrocken die Ohren zu. An Schlaf nicht zu denken. Ein Anruf bei der Verwaltung, und innerhalb einer Stunde rückte ein bebrillter Mann mit Leiter an, begutachtete die Rauchmelder, schaltete eine Sicherung aus ("Manchmal kann das helfen. Ooops, jetzt habe ich ihren Computer auch ausgemacht..."), schraubte die Dinger dann ab und warf sie in den nächsten Müll. Morgen werden neue angebracht. "Wenn es ihnen nichts ausmacht, eine Nacht ohne Rauchmelder auszukommen. Sie haben ja noch den echten Feueralarm, machen sie sich also keine Sorgen." Im Gegenteil -- jetzt können wir wenigstens in Ruhe schlafen. Gute Nacht!

Freitag, 9. November 2007

Wenn du es am wenigsten erwartest...

klingelt das Telefon. Du antwortest unwirsch, denn du kannst einfach nicht noch einen dieser Werbeanrufe ertragen, die Mittags um diese Zeit eintrudeln. Spende für Feuerwehrleute. Hilf im Kampf um Drogen. Halte unsere Kinder von der Strasse fern. Und genau dann ist die Vorgesetzte der Firma dran, bei der du dich vorgestellt hast, so freundlich, scheinbar lächelnd, denn stell dir vor! Sie mag dich wirklich und möchte, dass du ihrem Team beitrittst, da sind vorher nur noch ein paar kleine Dinge zu klären. Wie die Entfernung. Kann ich mir vorstellen, jeden Tag 75 km zu fahren? Heimarbeit etwa zwei Mal die Woche? So so. Nicht gerade üblich in der Firma. Die Leute kommen jeden Tag ins Büro. Schwer, jemanden aus der Distanz zu managen. Aber weisst du was? "Lass mich eine Weile darüber nachdenken." Als wir auflegen, stelle ich fest, dass ich nicht erwähnt habe, dass ich auch Stunden reduzieren möchte. Über wie viele Stunden sprechen wir eigentlich? 40? Wie sieht es mit 30 aus? 32? OK, nicht mehr als 34. Als ich sie zurück rufe, grüsst mich nur der Anrufbeantworter. Niemand zu Hause. Ist sie ins Wochenende entfleucht? Ich hinterlasse ihr eine Nachricht, bitte um einen Rückruf. Und jetzt warte ich... Sollte ich diese Gelegenheit verstreichen lassen? Oder sie mit beiden Händen beim Schopfe packen und sehen, was draus wird?

Was habe ich gestern geschrieben? Ich wollte nur angenommen werden? Hm. Ich bin angenommen worden!!! Und vielen Dank für die aufmunterden Kommentare in der Zwischenzeit! Ich schätze das sehr!

Donnerstag, 8. November 2007

Blechschaden

Und noch ein Ärgernis. Ist mir doch vor drei Wochen so ein blindes Huhn ins Auto gedonnert. Mittags, als ich mit Sohnemann im Auto vom Kindergarten kam und gerade so schön ausholte, um in unsere Parklücke zu fahren. Brettert sie rückwärts aus ihrer Lücke raus, ohne in den Spiegel zu sehen (oder über die Schulter -- ich habe schliesslich gestern meine Fahrprüfung bestanden!), und kracht mir in die Beifahrerseite. Statt sich kleinlaut zu entschuldigen, schmiert sie jedoch nur übellaunig ihre Kontaktdaten auf einen Zettel -- erst am Abend zuvor hat man ihr das Protemonnaie geklaut (nein, ich weigere mich, Portmonee zu schreiben!) --, reicht ihn mir, verlangt im Gegenzug meine Daten und wünscht mir dann widerwillig einen guten Tag.

Seither schlage ich mich mit der Versicherung rum. Am Freitag war endlich ein Gutachter da, um den Schaden unter die Lupe zu nehmen. Vorher hatte ich schon eine Unfallskizze hingefaxt. Alle paar Tage rufe ich an um zu hören, wie die Sache voranschreitet. Und was erfahre ich gestern? Es ist noch nicht entschieden, wer den Unfall verschuldet hat -- die Dame von nebenan besitzt nämlich die Unverschämtheit zu behaupten, ich sei rückwärts gefahren! Ein blindes Huhn eben. Oder strohdoof, da bin ich mir noch nicht sicher. Oder einfach dreist. Schliesslich ist sie mir in die Seite gefahren. Dass wird man ja hoffentlich anhand des Schadens rekonstruieren können. Welche Kräfte da auf welches Auto gewirkt haben. Bis morgen soll eine Antwort vorliegen. Man darf gespannt sein!

Bergab

Habe ich erwähnt, dass die Vorstellungsgespräche am Montag super gelaufen sind? Jedenfalls wenn man bedenkt, dass es meine ersten auf amerikanischem Boden waren. Aber damit hat sich's auch. Seither kein Anruf. Kein e-mail. Und glaubt mir, ich habe wirklich schöne Dankesbriefe geschrieben. Vielleicht nicht streng nach Etikette, aber individuell.

Ich könnte mir einreden, dass mich das nicht weiter juckt. Denn immerhin bin ich eigentlich davon überzeugt, dass alles seinen Grund hat, und meistes einen guten. Wenn sie sich entschlossen haben, mich nicht einzustellen, dann muss ich meinen Alltag wenigstens nicht mit zweistündigen Fahrten in jede Richtung belasten. Das macht das Leben so viel einfacher.

Aber die Wahrheit ist: Es juckt mich. Nicht weil ich mich unbedingt auf den Weg machen wollte, sondern weil ich angenommen werden wollte. Denn jetzt muss ich nochmal von vorne beginnen. Anzeigen lesen, Anschreiben aufsetzen, den einstellenden Vorgesetzten ausfindig machen, verfolgen, ob Firma X meine Bewerbung bekommen hat und wann mit einer Antwort zu rechnen ist. Wieder und Wieder. Wer hat dafür Energie?

Für den Moment halte ich mich also an Bücher (habe gerade The Kite Runner ausgelesen und bin endlich! mit dem letzten Harry Potter angefangen) und den Haushalt. Und an den süssesten kleinen Jungen der Welt. Keine Ambitionen. Ich brauche ein paar Tage, um mich aufzuraffen und mich aus dem Loch zu ziehen. Aber dann werde ich diese Jobsache angehen. Vielleicht muss ich wirklich einfach nur die Zeile einer Freundin an potentielle Arbeitgeber weiterleiten, für den Zweifelsfall: "Es ist Jeanne, stellt sie einfach zu ihren Bedingungen ein :-)."

Sonntag, 4. November 2007

Jobaussichten

Seit Halloween ist es ruhig geworden um uns. Das hat aber erfreuliche Gründe: Ich bereite mich auf eine Runde Vorstellungsgespräche am Montag vor, bei einer Firma in Sunnyvale. Das ist zwar weit, aber warten wir mal ab, was daraus wird. Ich bin jedenfalls ganz aufgeregt, also drückt mir die Daumen!

Ach, und was die Halloween-Bilder anbelangt – die habe ich mir selber noch nicht angeschaut. Aber nach Montag werde ich das nachholen und sie hochladen. Oh ohhh, spaghettios... Yairs neuester Ausdruck, den er seiner Kindergärtnerin abgelauscht hat. Er plappert übrigens viel neues Zeug auf Englisch daher. "Trashy town" (eine Geschichte, die sie jeden Tag lesen), "put the toys away" (Teil eines Liedes, das sie singen, wenn es ans Aufräumen geht), "one, two, three, four, five," und "Mr. Donkey" (das muss auch aus einer Geschichte sein, aber ich bin nicht sicher).