Montag, 4. Dezember 2006

Anders als man denkt

So kommt es doch oft. Noch einen Tag zu Hause, dachte ich, würde reichen, um meinen kleinen Spatz wieder auf die Beine zu bringen. Pustekuchen. Just an dem Abend bekam er hohes Fieber, das hartnäckig bis fast zum Wochenende anhielt. Mein Büro habe ich letzte Woche also nicht mehr von innen gesehen. Wohl aber habe ich ein wenig von dem Laptop Gebrauch gemacht, den mein Chef mir freundlicherweise (und in weiser Voraussicht) an besagtem Montagabend, als ich noch dachte, die Welt sei am nächsten Tag wieder in Ordnung, organisiert hat.
Fast wäre auch Shai nicht wie geplant in der Nacht zum Donnerstag zurückgekehrt, weil ja im Land ordentlich gestreikt wurde. Wie froh ich war, als ich dann doch gegen 5 Uhr das Taxi vorfahren hörte!
Yair ist in dieser letzten Woche ganz blass und dünn geworden. Rachel, seine Kindergärtnerin, hat sich gestern Morgen richtig erschrocken. Aber die gemeinsamen Tage haben auch etwas positives mit sich gebracht: Wir hatten endlich einmal ganz viel Zeit nur für uns zwei. Das haben wir mal dringend gebraucht (wer von uns beiden mehr, das ist schwer zu sagen). Gestern wieder zum Alltag, soll heissen zum Schreibtisch zurückzukehren ist mir unglaublich schwer gefallen.
Seit ein paar Tagen schleppt Yair übrigens Ephraim, seinen Teddy, ständig zum Vorlesen an. Dann setzt er sich mit ihm zusammen hin, nimmt ein Buch und erzählt ihm eine Geschichte. "Was ist das?" fragt er zum Beispiel, oder "Wo ist die Katze?" (natürlich auf Hebräisch -- die deutschen Worte kommen ja nur vereinzelt) und wartet scheinbar darauf, dass Ephraim ihm antwortet. Wirklich zu süß!

1 Kommentar:

schmetterlingsfrau hat gesagt…

Hallo!! Ich lebe auch in Israel und habe einen israelischen Mann. Wie alt bist du? Hast du auch konvertiert? schreib mir schmetterlingsfrau@sags-per-mail.de