oder: Wie es tatsächlich bei uns zu Hause zu geht. Facebook Leser sind ja schon informiert, aber zum Bloggen braucht man einfach mehr Zeit. Jetzt also der Nachtrag zum (langen) Wochenende.
Freitag: Yair hat zum ersten Mal einen Freund über Nacht zu Besuch. Die beiden sind glücklich und aufgeregt, spielen toll zusammen, essen gut, streiten sich wenig, stellen auch die Wohnung gar nicht mal so sehr auf den Kopf (überhaupt sind wir viel ordentlicher, seit ich im Target neue Kisten besorgt habe!), duschen verhältnismässig zivilisiert, lassen sich Geschichten vorlesen, gehen dann ins Bett, stehen nur ein paar Mal wieder auf und schlafen schliesslich erschöpft gegen 23 Uhr ein.
Samstag: Um kurz vor 6 am nächsten Morgen will Yair in unser Bett wandern, aber ich erkläre ihm, dass man seine Gäste nicht einfach links liegen lassen darf. Dann sind beide wach, laufen schnell zur Toilette und schlafen kurz darauf wieder ein, bis 8:30. Nach einem Frühstück mit Captain Crunch und Apfelsaft sind sie gestärkt für einen Ausflug in den Courtyard. Entsetzen, als Z.s Eltern um 11 Uhr plötzlich vor der Tür stehen. Da hilft es auch nicht, dass sie noch bis um 13 Uhr bei uns sitzen. Beim Abschied fliessen heisse Tränen, die nur mit Aussicht auf die nächste Verabredung einigermassen getrocknet werden können: Grillen bei Z.s Eltern ein paar Stunden später, um den Tag so nett ausklingen zu lassen, wie er angefangen hat. Ach, und zwischendurch haben wir noch schnell die ersten Schuhe für unseren Schnellläufer erstanden.
Sonntag: Wir kümmern uns endlich darum, uns eine Ausrüstung fürs Camping zuzulegen. Campingplätze gibt es hier wie Sand am Meer, und wir sind eine der wenigen Familien, die das Abenteuer bisher noch nicht gewagt hat. Nachmittags rücken wir aus zum Tennisplatz, wo der Göttergatte mir privaten Unterricht erteilt. Und siehe da: es klappt super! Abendessen, Kind 2 gebadet, und dann das Highlight des Tages: Bei meinem ungeschickten Versuch, die Lammellen im Kinderzimmer zu schliessen, knalle ich mit der vollen Wucht meines Körpergewichts kopfüber auf die Kante der Fensterbank. Wimmernd halte ich mir den Kopf, lasst mich in Ruhe, es geht gleich schon wieder. Dann die entsetzte Stimmer meines Mannes: "Spinnst du?! Du blutest total!" Ach, echt? Da fühle ich plötzlich etwas Nasses in meinem Gesicht, hiefe mich hoch und laufe ins Badezimmer. Blutüberströmt würde es gut treffen. Platzwunden am Kopf (genau: über dem Auge) bluten ja ganz ungehemmt. Also schnell eine Freundin angerufen, die auch gleich kommt und die Kinder übernimmt, damit wir in die Notaufnahme fahren können. Nach Tetanusspritze (zur Vorsicht, weil ich nicht mehr weiss, wann ich meine letzte Dosis bekommen habe) und Sekundenkleber (statt Nadel und Faden) sieht alles schon besser aus. Trotzdem ähnel ich im Moment mehr Frankensteins Braut als mir selber. Ein Wunder, dass mich keiner gefragt hat, ob mein Mann vielleicht...? Nicht, dass sie noch Social Services vorbeischicken, um zu überprüfen, wie es hier zu Hause zu geht. Wenn die Blutergüsse abgeheilt sind, kann ich wieder ohne Baseballkappe und Sonnenbrille aus dem Haus...
Montag: Unspektakulär. Nochmal Grillen mit Freunden im Tilden-Park.
Dienstag: Leute erschrecken im Büro. Das war nett. :-)
3 Kommentare:
Oh je, das sieht echt schlimm aus. Solange aber nicht alle fragen ob man vom Ehemann geschlagen wurde ist ja alles OK.
Birgit
Gute Besserung, Frau Frankenstein!
Von mir auch gute Besserung. Damit hast Du natürlich den Spott auf Deiner Seite. Also, schön weiter kühlen... LG Elfi
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