Ich bin beeindruckt. Amerikaner sind wirklich ein Volk mit Spenderherz.
Wir sitzen im gläsernen Besprechungszimmer, als ein Kollege an uns vorbei zu seinem Platz eilt. "War das P.?" ruft S. erstaunt. Er wars. Nackt, ganz ohne seine wunderschönen schwarzen Locken. Wie Haare (oder ihre Abwesenheit) doch einen Menschen verändern!
Sobald wir die restlichen Punkte auf unserer Agenda abgehakt haben, hechtet S. zur Tür und weiter zu P.s Schreibtisch. "Erzähl mal, warum hast du deine schönen Locken abgeschnitten?!" verlangt sie zu wissen. Die überraschende Antwort: Als Spende für die Perücken von Krebspatienten.
Zugegeben, ich habe mir noch nie so richtig Gedanken über die Haar-Quelle für Echthaarperücken gemacht. Aber dass man Haare spenden kann, darauf wäre ich so schnell nicht gekommen. S. nickt bestärkend. Doch, dass sei gar nicht so ungewöhnlich. Y. zum Beispiel habe ihre Haare nur so lang wachsen lassen, um sie anschliessend spenden zu können.
Das erklärt, warum aus dem fast hüftlangen Haar unserer Produktmanagerin vor einigen Wochen ein fescher Bob geworden ist. Als Geste für ihre kranke Schwiegermutter.
Das berührt. Und wieder einmal frage ich mich: was tue ich eigentlich (für andere)???
In diesem Sinne: S. hat übrigens selber ein grosses Herz. Von ihrem Heimaturlaub in Indien hat sie mir dieses Schild mitgebracht:
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