Sonntag, 30. April 2006

Aber frag nicht nach Sonnenstich

Ich habe mir gestern einen gehörigen Sonnenstich zugezogen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie schlecht man sich fühlen kann...
Alles fing damit an, dass Yair und ich uns mit Deganit, Ori und Ofek in Herzliya am Strand getroffen haben, wie auch schon vor einer Woche. Yair ist drei Stunden lang (von 9 bis 12) nackig durch den Sand gehüpft, gut eingecremt und ohne sich auch nur einen einzigen Flecken Haut zu verbrennen. Ich dachte eigentlich auch, ich hätte mich hinreichend mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 30 eingedeckt, hatte ich doch Ori gebeten, mir den Rücken einzucremen, weil mein Top hinten recht tief geschnitten war. Was ich nicht wusste war, dass dieses dumme Top nach dem Eincremen hinten noch ein Stückchen tiefer rutschte.
Schon auf dem Weg nach Hause hatte ich Kopfschmerzen und fand es ganz ungehörig, dass Yair seinen Mittagsschlaf schon mit unserer Ankunft zu Hause für beendet erklärte. Auch später am Nachmittag wollte er nicht mehr schlafen, während ich mich von Stunde zu Stunde elender fühlte. Abgeschlagenheit, Kopfweh nicht mehr zum Aushalten, Übelkeit. Ich konnte kaum noch Ruhe und Geduld für Yair aufbringen. Das hat er natürlich gemerkt und brauchte wohl deshalb noch mehr meine Nähe, wollte ständig auf den Arm.
Um 18:30 sind wir dann zusammen in die Badewanne gestiegen -- und da habe ich zum ersten Mal meinen Rücken gesehen. Meine Güte, war der rot. Ich habe einen gehörigen Schreck bekommen. Dachte mir, na ja, dann weiss ich wenigstens, warum ich mich so miserabel fühle, und wollte es dabei belassen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es noch schlimmer kommen sollte.
Nachdem ich Yair gegen 19:30 ins Bett gebracht hatte, habe ich noch das Bett neu überzogen und Küche und Wohnzimmer aufgeräumt und wollte mich dann ausruhen und etwas essen. Aber als ich den Avocado-Salat vom Nachmittag in der Küche stehen sah, hat es mich so geekelt, dass ich ihn einfach in den Müll befördert habe. Danach wurde die Übelkeit schlimmer; die Kopfschmerzen hatten ohnehin schon ihr Maximum erreicht.
Irgendwann rief Shais Mutter an um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Sie kam dann kurz darauf vorbei, um sich meinen Rücken anzusehen und ihn mit Yoghurt zu behandeln. Als sie wieder weg war, war es schon 22 Uhr -- und ich hatte diese endlose Nacht vor mir und Angst, weil ich alleine mit Yair war und mich so schlecht fühlte. Um 22:30 hat Shais Mutter mir dann einen Arzt gerufen, der aber erst um Mitternacht kam. Normalerweise fühlt man sich ja schlagartig besser, wenn der Arzt kommt, aber ich bin erstmal ins Bad gerannt, weil mir alles hoch kam.
Hana ist um 0:30 noch für mich zur diensthabenden Apotheke gefahren. Das dauerte ewig lange, sie kam erst um 2:15 zurück, die Arme. Da hatte ich schon etwas geschlafen und es ging mir besser. Heute morgen bin ich dann zwar etwas wackelig auf den Beinen, aber kopfschmerz- und übelkeitsfrei aufgestanden, habe Yair und mich angezogen, ihn zu seinen Tageseltern gebracht und bin zur Arbeit gefahren. 100%ig fühle ich mich zwar noch nicht, aber eigentlich bin ich ein neuer Mensch. Und jemand, der ganz bestimmt eine Lektion gelernt hat. Als erstes werde ich mir einen Hut kaufen. Und als zweites werde ich nie mehr für so lange und bis mittags an den Strand gehen. Nicht bei dieser Hitze jedenfalls.

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