Mittwoch, 30. April 2008

Pessach ohne Windeln

Ooops, jetzt ist es schon fast Mai, und trotz Putzfrau finde ich irgendwie keine Zeit für regelmässige Einträge.

Pessach liegt hinter uns; kam und ging wie im Flug. Ich habe zum ersten Mal Matze-Knödel selber gemacht. (Wenn ich gewusst hätte, wie einfach das ist!) In der Bay-Gegend herrschte akute Matzot-Knappheit, weil die örtliche Matzot-Fabrik durch ein Feuer lahm gelegt wurde. Irgendwann habe ich mich hingestellt und aus Matze-Mehl selber Matzot gebacken, aber die waren dann doch nicht so der Knüller. Zwei Tage später bin ich nochmals zum Saffron, unserem Spezialgeschäft gestiefelt, um Shimshun, den freundlichen Iraner jüdischer Abstammung, zu fragen, ob er inzwischen eine Matzot-Lieferung aus LA bekommen hat. „Pschhhht!“ gebot er mir und legte verschmitzt einen Finger an die Lippen. „Ich verstecke sie!“ Dann machte er sich hinter der Ladentheke zu schaffen und beförderte eine Packung Matzot zu Tage. Eigens für mich. Und ohne einen Becher von seinem köstlichen persischen Tee (mit Rosenwasser) liess er mich dann nicht gehen.

Unser erster hoher Besuch hat gerade Abschied genommen und kämpft vermutlich in Israel mit einem gehörigen Jetlag. Shais Vater war für zwei Wochen hier und hat an Pessach dann auch gleich Kindermädchen gespielt, weil Yair Ferien hatte. Das hat prima geklappt, zumal er sogar jeden Tag gespült und den Müll rausgebracht hat. Shais Bruder war auch für einige Tage bei uns, als Überraschungsbesuch sozugagen, von dem vorher nur ich wusste.

Hier ein paar Frühlings-Impressionen von Lake Tahoe am letzten Wochenende, kurz vor Sabas Abreise:



Ausserdem hat der kleine Mann gehörige Fortschritte gemacht: Er ist nämlich jetzt tagsüber trocken und geht seit Montag ohne Windel in den Kindergarten. Oma und Opa haben als Belohnung auch gleich ein Päckchen auf den Weg gebracht, das wir heute bei der Post abholen müssen. Fragt sich nur, wer stolzer ist: das Kind, die Eltern oder die Grosseltern? Da macht man sich vorher so viele Gedanken, zerbricht sich den Kopf, wie diese Geschichte wohl am besten anzupacken ist, ärgert sich über Fragen wie „Was, schon 3 Jahre und immer noch nicht trocken?!“, und dann erledigt sich das Problem urplötzlich von alleine. Weil das Kind nämlich einfach irgendwann so weit ist. Man muss praktisch nur abwarten. Oder?